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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Zeichen menschlicher Existenz Ausschau, denn nach meiner Erfahrung mußten wir uns vor den Menschen am meisten in acht nehmen. Wo es keine Menschen gibt, ist man relativ sicher – auch in einer Welt voller wilder Tiere.
    In einiger Entfernung entdeckte ich einen Binnensee. Die Ebene unter uns war hier und da von Bäumen bestanden. Große Tierherden grasten. Ich ging tiefer, um mir ein Opfer auszusuchen und es vom Flugzeug aus abzuschießen.
    Mein Plan war ausgezeichnet, klappte aber nicht. Die Tiere entdeckten uns zu früh und ergriffen die Flucht, ehe wir uns ihnen nähern konnten.
    »Da verschwindet unser Frühstück«, sagte ich.
    »Und das Mittag- und Abendessen auch«, sagte Duare.
    »Das Wasser läuft uns jedenfalls nicht weg«, fügte ich hinzu und setzte bei einem kleinen Fluß zur Landung an.
    Das Gras reichte bis dicht ans Wasser, und als Duare ge trunken hatte, streckte sie sich aus, um einen Augenblick auszuruhen. Ich wanderte ein wenig herum und hoffte, daß mir irgendein Tier über den Weg laufen würde. Als ich schließlich zu Duare zurückkehrte, war sie eingeschlafen. Ich brachte es nicht übers Herz, sie zu wecken, denn ich wußte, daß sie Schlaf noch dringender brauchte als Nahrung. Also setzte ich mich neben sie, um über sie zu wachen.
    Es war ein herrliches Fleckchen – ruhig und friedlich. Nur das Murmeln des Wassers durchdrang die Stille. Wir schienen jeder Gefahr entrückt zu sein, zumal ich einen guten Blick in alle Richtungen hatte. Das Plätschern des Wassers beruhigte meine Nerven.
    Ich hatte vielleicht fünf Minuten so im Gras gesessen, als sich etwas höchst Verwunderliches ereignete. Ein großer Fisch kam aus dem Fluß und setzte sich neben mich. Er starrte mich einen Augenblick an.
    »Du bist Carson von der Venus«, sagte der Fisch. Eine Fest stellung, keine Frage. Es schien mir irgendwie nicht seltsam, daß der Fisch sprechen konnte.
    »Woher weißt du das?« fragte ich.
    »Taman hat es mir gesagt. Er hat mich geschickt. Ich soll dich nach Korva bringen. Er hat einen großen Triumphmarsch vorbereitet. Du und deine Prinzessin – ihr sollt auf einem großen Gantor durch die Boulevards Sanaras zum Palast des Königs reiten.«
    »Das klingt sehr schön«, sagte ich. »Aber könntest du mir vielleicht sagen, wer mir da in den Rücken stößt und was das soll?«
    Bei diesen Worten glitt der Fisch plötzlich ins Wasser. Ich fuhr herum und entdeckte etwa zwölf bewaffnete Männer, die uns umstanden. Einer hatte mir mit einem dreizackigen Speer in den Rücken gestoßen. Duare richtete sich entsetzt auf, aber schon waren zwei Soldaten zur Stelle und bedrohten auch sie mit ihren Dreizacken. Ich hätte meine Pistole ziehen können, wagte sie aber nicht zu benutzen, weil ich Duare nicht in Gefahr bringen durfte.
    Ich schaute mich um und stellte plötzlich fest, daß die bär tigen Krieger etwas eigenartig Unmenschliches an sich hatten. Sie besaßen Kiemen, und zwischen ihren Fingern und Zehen waren Schwimmhäute sichtbar. Dann fiel mir der Fisch ein, der aus dem Fluß geklettert war und sich mit mir unterhalten hatte. Na also – ich hatte geschlafen, und der Traum war noch nicht zu Ende! Der Gedanke daran war so lustig, daß ich lachen mußte.
    »Warum lachst du?« fragte mich einer der Krieger. »Etwa über uns?«
    »Ich lache über mich selbst«, erwiderte ich. »Ich erlebe ge rade einen sehr amüsanten Traum.«
    Duare starrte mich aus weitaufgerissenen Augen an. »Was ist los mit dir, Carson?« fragte sie.
    »Nichts – außer daß es sehr dumm von mir war, einzuschla fen. Ich wünschte, ich könnte jetzt aufwachen.«
    »Du bist wach, Carson! Schau mich an!«
    »Du siehst also auch, was ich sehe?« fragte ich und deutete auf die Krieger.
    »Wir haben beide geschlafen, Carson, aber jetzt sind wir wach – und man hat uns überwältigt.«
    »Ja, ihr seid Gefangene«, sagte der Krieger. »Kommt mit.«
    Duare stellte sich dicht neben mich. »Warum wollt ihr uns gefangennehmen?« fragte sie den Soldaten. »Wir haben nichts getan. Wir sind von einem großen Sturm hierher verschlagen worden und sind hier gelandet, um etwas zu trinken und zu essen. Laßt uns weiterziehen. Ihr habt nichts von uns zu be fürchten.«
    »Wir müssen euch nach Mypos bringen«, erwiderte der Mann. »Tyros entscheidet, was dann weiter mit euch geschieht. Ich bin nur ein einfacher Soldat.«
    »Wer oder was sind Mypos und Tyros?« fragte Duare.
    »Mypos ist die Stadt des Herrschers – und Tyros ist der Jong«, sagte
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