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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut
Autoren: E. E. Knight
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Kilometern auf durchgelatschten Socken - ihre Füße erzählten eine grausige Geschichte.
    Ihre Ausrüstung lag in zwei Spülbecken und verbreitete Kampfergeruch, der von ihrem Aufenthalt in dem Dekontaminationsfass kündete. Der Wanderstock, in dem ihr Schwert verborgen war, lag auf den weit alltäglicheren Stiefeln und Socken.
    »Val, bist du das?«, fragte sie verschlafen unter der Decke. Ihre Stimme klang gedämpft unter dem Haufen Wolle, mit dem sie Mund und Nase zum Schutz vor der Kälte des Kellers abgedeckt hatte. Sie regte sich, und er erhaschte einen Blick auf ihren Oberschenkel. Sie war nur mit einem locker sitzenden Hemd bekleidet ins Bett gefallen. Valentine und Duvalier waren nie ein Liebespaar gewesen, aber sie waren so vertraut miteinander wie ein Ehepaar.
    »Ja.«
    »Platz genug für uns beide.«
    »Erst duschen. Dann würde ich gern hören …«
    »Lass mir noch eine Stunde. Ich bin erst um vier Uhr früh reingekommen.«
    »Ich war draußen bei den Vorposten. Mir ist nicht gemeldet worden, dass du …«
    Sie schnaubte. Valentine hörte Hanks rasche Schritte auf der Treppe, die er gerade heruntergekommen war.
    Er warf einen Blick auf seine Automatikuhr, ein Geschenk von Meadows, das der Colonel ihm überreicht hatte, als er das Kommando über die Razorbacks übernommen hatte. Die Gravur auf der Rückseite verkündete eine achtundvierzig Jahre alte ewige Liebe zwischen zwei Sätzen Initialen, die beide mit einem C endeten. »Dann eben in einer Stunde. Frühstück?«

    »Irgendwas.«
    Valentine gönnte sich eine belebende Dusche, wodurch Hank damit beschäftigt war, heißes Wasser aus der Küche herunterzuschleppen. Gelegentlich hatte Valentine sich in ruhigen Stunden um die Bildung des Jungen gekümmert und versucht, sich der Lektionen zu erinnern, die Vater Max ihm mit dreizehn erteilt hatte, und er hatte ihn in das Bataillon aufgenommen, um ihn ohne größere Probleme versorgen und einkleiden zu können. Sie teilten mehr als nur die Zugehörigkeit zu diesem Bataillon. Beide hatten schreckliche, rot-weiße Verbrennungsnarben; Valentine am Rücken, Hank auf der nur noch halb einsatzfähigen rechten Hand.
    »Wie definiert man ein gleichschenkliges Dreieck?«, fragte Valentine, während er seine Beine von oben bis unten mit einem seifengetränkten Lappen bearbeitete.
    »Alle … nein, zwei Seiten sind gleich lang«, sagte Hank.
    »Und wenn alle Seiten gleich lang sind?«
    »Dann ist es ein gleichseitiges Dreieck«, sagte Hank.
    Auch die Frage nach den Winkeln in einem gleichseitigen Dreieck konnte Hank beantworten. Morgen würde Valentine ihm zeigen, wie man Dreiecke zu navigatorischen Zwecken nutzen konnte … es war stets hilfreich, frühzeitig auf die praktische Anwendung einzugehen. In ungefähr einer Woche wäre der Junge imstande, einen Breitengrad mit Hilfe der Sonne und eines Sextanten zu bestimmen, vorausgesetzt, er wusste noch, was eine Lotschnur war.
    »Ahn-Kha hast du heute Morgen wohl noch nicht gesehen, oder?«
    »Nein, Sir«, sagte Hank und fiel mit geübter Leichtigkeit zurück in den militärischen Ton.
    Valentine hatte die Anwesenheit des Grogs im Hauptquartier nicht gerochen, aber Ahn-Kha zog sich im Hauptquartier
meist in ein teilweise versperrtes Treppenhaus zurück. Derzeit war Ahn-Kha mit der Prüfung und Ausbildung einiger neuer Razorbacks beschäftigt, vorwiegend Freiwillige aus Texas, die über die reichlich desorganisierte Personalverwaltung des Kommandos Süd im Norden der Stadt ihren Weg zu ihnen gefunden hatten. Zumeist sammelte das Kommando Süd all die Rekruten ein, die die texanischen Einheiten nicht wollten, und Ahn-Kha wusste, wie man aus Zitronen Limonade machte. Das Erste, was die Rekruten nach Valentines Dafürhalten lernen sollten, war, Grogs zu respektieren, ob sie Freund oder Feind waren.
    Viel zu viele hatten in der Vergangenheit aufgrund von Fehleinschätzungen ihr Leben verloren.
    Valentine bat Hank, ihm ein Tablett mit Essen vorzubereiten, sah, dass in Meadows’ Büro inzwischen Licht brannte, und steckte den Kopf zur Tür hinein, um nachzuhaken, ob sein Vorgesetzter ihm etwas Neues über den Angriff erzählen konnte, der sie den Gerüchten zufolge erwartete.
    »Bei den Vorposten herrscht Ruhe, Sir«, berichtete Valentine.
    »Ich bin alles andere als ruhig«, kommentierte William Post. In seinem grau melierten Haar befanden sich weiße Streifen voller Borsäure. »Narcisse hat gestern Abend Chili gemacht.« Valentines alter Untergebener, ein ehemaliger
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