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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut
Autoren: E. E. Knight
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wenig Verstand militärischer und anderer Art besitzt, beim Blick in eine Karte davon ausgehen, dass die Rasiermesser unter all den Lagern rund um Big D das ungefährlichste unterhalten.
    Aber Güte lässt sich nur schwer aus der Ferne ermessen.
    Der erste Hinweis findet sich in den Gewehren, die jeder Soldat im Dienst stets in Griffweite hat: lange Mordgeräte mit schwerem Lauf, überdimensionierten Bananenmagazinen und eingebauten Zweibeinständern, einige zusätzlich ausgestattet mit Zielfernrohren, andere mit einer Vorrichtung zur Aufnahme großer Trommelmagazine. Diese Waffen, Souvenirs aus der kurzzeitigen Integration der Rasiermesser in Solons Armee von Trans-Mississippi, sind das Beste, was die
berühmte Waffenschmiede Atlanta Gunworks produziert. Dank diesem Typ Drei ist jeder der Soldaten in der Lage, sich im Nu in eine Ein-Mann-Unterstützungstruppe zu verwandeln, wenn er nur einen Schraubenschlüssel und einen Gurt mit passender Munition bei sich hat.
    Und dann sind da noch die »Prowler«, wie die Rasiermesser ihre Patrouillenwagen nennen. Die Mechaniker der Rasiermesser sorgen dafür, dass die nützlichsten Einzelteile aus Quisling-Wracks ihren Weg in den Fuhrpark des Regiments finden, wo sie in gepanzerte Wagen und Mörserfahrzeuge eingebaut werden. Hochachsig und mit breiten Reifen gerüstet, abgedeckt mit einem Gewebe, das dem Beschuss durch Panzerfäuste standhält, verfügt jedes der gepanzerten Sumpffahrzeuge über ein paar wütende Augen und scharfe Hauer und Zähne irgendwo über und vor den Vorderrädern. Ein paar sind mit elektrischen Winden ausgestattet, durch die die Fahrzeugfront wie ein Mauls wirkt, und auf den Ladeflächen vieler Wagen befinden sich rückstoßfreie Waffen, Miniguns und automatische Granatwerfer. Andere, längere und schwerere Doppelachser, sind dazu gebaut, Soldaten zu transportieren, die die Wagen durch Türen im Heck oder an den Seiten besteigen. Die Tanks werden unterwegs mit Hilfe einer Sammlung von Anhängerpumpen aus erbeuteten Treibstofflagern gefüllt und dienen innerhalb des Lagers als Reserve für den Fall eines Versorgungsengpasses.
    Die Rasiermesser dürften eigentlich nicht einsatzfähig sein. Von Soldaten, die unter den schlimmsten denkbaren Umständen zusammengewürfelt wurden, kann kaum erwartet werden, dass sie entschlossen zum Angriff ausrücken, und erst recht nicht, dass sie mitten in feindlichem Gebiet ganz allein eine wertvolle Stellung halten. Der Erfolg ihrer berühmten Operation am Ufer des Arkansas River darf als Maßstab für die Inkompetenz des Feindes ebenso wie für ihren eigenen Mut gelten. Aber auch die Improvisationsfähigkeit der Offiziere, die den Aufstand von Little Rock organisiert haben, sollte nicht unerwähnt bleiben.
    Einer dieser Männer schreitet bei Sonnenaufgang durch den Randbereich des Flugplatzes. Seine dunkle, grau-grün gefleckte Uniform
starrt vor »Dallas-Staub«, eine hafermehlfarbene Mischung aus pulverisiertem Beton, Asche und profanem winterlichem Schmutz. Schwarzes, zu einem Pferdeschwanz gebundenes Haar bedeckt seinen Kopf, und eine dünne, weiße Narbe an der rechten Seite seines Gesichts offenbart die frühe Frühlingsbräune, ein Hinweis auf den großzügigen Vorrat an Melanin in seinen Genen. Eine kurze Version des Ordonanzgewehrs seiner Rasiermesser mit einem abgesägten Klapplauf hüpft an einer engen Schlinge an dem ledernen Uniformgürtel. Der Mehrzweckgurt schmückt sich mit allen erdenklichen Ausrüstungsgegenständen, von einem Parang mit breiter Klinge über eine Gasmaske und Munition für eine Signalpistole bis hin zu einem »Camel-Bag« mit Wasser über der Schulter. Einem Veteranen der Rasiermesser würden die jedem Reglement widersprechenden Mokassins an seinen Füßen auffallen, woraus er schließen würde, dass Major Valentine gerade von einem seiner Aufklärungseinsätze zurückkehrt.

    David Valentine atmete noch einen letzten Mundvoll sauberer Luft, ehe er in den Gestank hinabstieg, der an den Bau einer Bisamratte erinnerte. Mit einer herausgerissenen jungen Löwenzahnpflanze in einer Hand stieg er vorsichtig hinab. Von der Treppe, die in das Untergeschoss des alten Flughafengebäudes führte, war nicht mehr viel übrig. Der Eingang war erweitert, die aufwühlte Erde mit Sperrholzbrettern abgedeckt worden, die knapp zweieinhalb Meter in die Tiefe zu der Stelle führten, an der früher die Kellertür gewesen war.
    Der Eingang zum Razorback-Hauptquartier erinnerte an ein überdimensioniertes
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