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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut
Autoren: E. E. Knight
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Seemannssprache in seinen Kopf, ein Überbleibsel aus dem Jahr, in dem er sich in der Uniform des Feindes bei der Küstenmarine verdingt und schließlich auf der Thunderbolt gelebt hatte, nachdem er sie den Kur abgenommen hatte.

    01:30
Trinkwasserleitung zu vorgeschobenen Stellungen instandgesetzt.
02:28
VB3 VB11 Gelegentliches Artilleriefeuer von der anderen Seite der Stadt sicht- und hörbar.
03:55
VB3 Sperrfeuer beendet.
04:10
VB12 meldet: Ein Zug wurde aus nördlicher Richtung im Bereich der Stadt gehört.
    VB bezeichnete die mit Feldtelefonen ausgerüsteten vorgeschobenen Beobachtungsposten. Auch Valentine hatte den Artillerieeinsatz auf der anderen Seite der Stadt gehört und gesehen. Das Feuer war zwischen den hohen Gebäuden aufgeflackert, die unter dem nächtlichen Himmel an Grabmale einer toten Stadt erinnert hatten.
    Die einzig misstrauenerweckende Nachricht war die von dem Zug. Die Schienen, die nach Dallas führten, waren bereits zu Beginn der Belagerung unterbrochen, aufgerissen, zerbombt, untergepflügt oder anderweitig blockiert
worden. Einen Zug in Gang zu setzen, ergab wenig Sinn - es sei denn, die Kur verlagerten lediglich Truppen innerhalb der Stadt.
    Valentine nahm das mit Speisen beladene Tablett und verpflichtete Hank als Kaffeeträger. Dann kehrte er in sein Quartier zurück. Duvalier zuckte zusammen, als er eintrat, doch dann entspannte sie sich wieder und schlug die Augen auf.
    »Essen«, sagte sie.
    »Und Kaffee«, entgegnete Valentine, nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie einen gesitteten Eindruck machte. Hank, immerhin ein Teenager, hatte an der Stelle gewartet, an der er den besten Ausblick auf den Raum und das Bett hatte.
    »Was gibt es Neues in D?«, fragte Valentine und stellte das Tablett vorübergehend auf dem Bett ab, ehe er seinen provisorischen Schreibtisch hochklappte, so dass sie einen Essplatz hatten.
    »Keine Anzeichen für einen Ausfall. Ich habe zwei zusätzliche Schützenmannschaften gesehen und Feldpolizei in ihrer Station, aber es wurden keine weiteren Truppen aufgestellt.«
    Hank hängte Duvaliers Sachen zum Trocknen auf. Valentine sah, wie der Junge ein Gähnen unterdrücken musste.
    »Die Quislinge?«
    »Die meisten Einheiten sind schon vor über einem Monat auf halbe Rationen gesetzt worden. Interne Sicherheit und Feldpolizei natürlich ausgenommen. Und ein paar der höheren Offiziere; die sind so fett wie eh und je. Ich habe ein paar der Männer reden gehört. Niemand traut sich noch, sich krankzumelden. Den Gerüchten zufolge gehen den Kur langsam die Auren aus, und auf der Krankenliste halten sie als Erstes nach Nachschub Ausschau.«
    »Moral?«
    »Schlimm«, berichtete sie zwischen zwei Bissen. »Sie verlieren, und sie wissen es. Deserteure werden nicht mehr stillschweigend beseitigt. Jeden Abend, kurz bevor sie den Strom abschalten, versammeln sie Repräsentanten aller Quisling-Brigaden und führen öffentliche Exekutionen durch. Ich habe mich in ein Schwesterntuch gewickelt und mir eine angesehen. Die Unteroffiziere haben mir dauernd eine Flasche hingehalten und mir Zigaretten angeboten, aber ich konnte den Blick nicht von der Bühne abwenden.«
    Die gelegentlichen Geräusche, die Hank bei seiner Arbeit verursachte, verstummten.
    »Sie fesseln den Deserteuren die Hände vor dem Körper mit Handschellen und zwingen sie, sich in diese großen Plastikmülleimer zu stellen, diese Dinger mit den kreisförmig angeordneten kleinen Pfeilen drauf. Dann kommt ein Schlächter von hinten und reißt ihnen das Hemd auf. Die armen Kerle müssen sich die ganze Zeit den Zuschauern zuwenden, damit die ihren Gesichtsausdruck sehen können - natürlich sind die Deserteure alle geknebelt; an letzten Worten sind sie da nicht interessiert. Der Schlächter beißt sich irgendwo zwischen den Schulterblättern fest, schlingt die Arme um sein Opfer und quetscht den Brustkorb zusammen. Man kann die Knochen brechen hören und sehen, wie die Schultern rausspringen, wenn sie ausgekugelt werden.
    Danach kippen sie einfach den Mülleimer um und rollen ihn samt der Leiche weg. Normalerweise tropfen unten Blut und Pisse raus. Dann tritt ein Politoffizier auf und verliest das Geständnis des Toten, und sein kommandierender Offizier verifiziert sein Zeichen oder seine Unterschrift. Und dann rollen sie den Nächsten ran. Manchmal erwischt es sechs oder sieben in nur einer Nacht. Die wollen,
dass die Männer etwas zum Nachdenken haben, wenn sie ins Bett gehen.
    Ich habe schon eine Menge
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