Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
Mauseloch und narrte so die Augen, die bisweilen hoch über der Stellung der Belagerer vorüberzogen.
    Er legte seine Waffe in den Putzeimer und blieb auf einem Teppichrest am Eingang stehen, um seinen Augen
Gelegenheit zu geben, sich an die Dunkelheit im Inneren zu gewöhnen. Der taube, alte Pooter, eines der Meerschweinchen seines Regiments, stellte sich in seinem Hasendrahtkäfig auf einem Regal neben dem Eingang auf die Hinterbeine und pfiff einen Willkommensgruß. Valentine warf ihm den Löwenzahn hin.
    »Sie haben uns also doch nicht beschossen«, sagte er zu Pooter.
    Pooter bedachte ihn mit einem Geräusch, das einem Kichern ähnelte, während ein milchig weißer Löwenzahnstängel zwischen seinen rasant arbeitenden Kiefern verschwand.
    Sollten die Kur sie wieder einmal einstauben, so würde Pooter mit einem lautstarken Hustenanfall zugrunde gehen und den Männern in dem Keller Zeit geben, Alarm zu schlagen, die Plastikvorhänge abzusenken und Gasmasken und Handschuhe anzulegen.
    Valentine war müde. Er hatte die letzten acht Stunden damit zugebracht, die Vorposten abzugehen, die sie in Erwartung eines Kampfes errichtet hatten, der nicht stattfand. Er wäre wahrscheinlich nicht so müde gewesen, hätte etwas stattgefunden. Das sonderbare Ich-lebe-noch-und-kann-alles-erreichen-Hochgefühl hätte ihn einfach in das Hauptquartier seiner Rasiermesser zurückgetragen.
    Auf der Pooter gegenüberliegenden Seite der Tür war ein von Sandsäcken umgebenes Kabuff, vollgestellt mit geborgenen Lehnstühlen, die zwischen Tausenden von lose gebundenen Seiten aus vielleicht hundert verschiedenen Zeitschriften und Büchern der Zeit vor’22 standen. Dort hatte es sich ein Team von Nails Bären, die Notfalltruppe des Razorback-HQ, bequem gemacht. Die Bären rauchten erbeuteten Tabak und lasen Bücher- oder Zeitschriftenfragmente.

    Bis auf einen. Der Bär, den Valentine unter dem Namen Lost & Found kannte, stand gleich vor dem Kabuff im tiefsten Schatten des Eingangsbereichs und hielt ein Sturmgewehr in den Armen, als wäre es ein Baby. Zu seinen Füßen stand ein Kübel mit weißem Pulver.
    Valentine atmete die Luft im Hauptquartier, die ungefähr zehn Grad wärmer war als die kühle Morgenluft des texanischen Frühlings im Freien. Allerlei Gerüche wogten durch seine Nasenlöcher: der Bär, Tabak, schwacher Fäkaliendunst, Kaffee, abgestandener Schweiß, trocknende Wäsche und ein Hauch von gedünstetem Kohl in salziger Brühe.
    »Morgen, Sir«, sagte Lost & Found und sah an Valentine vorbei zur Tür hinaus, während er mit dem Fuß den Kübel anstupste.
    Brav legte Valentine seinen Uniformgurt ab und warf ihn in das Dekontaminationsfass. Der Rest seiner Kleider folgte sogleich, und schließlich stand er nackt auf den Teppichfetzen.
    Er nahm eine Handvoll Borsäure aus dem Kübel und rieb sich damit ab, wobei er sich vor allem auf sein schulterlanges schwarzes Haar, die Achselhöhlen und den Schritt konzentrierte. Rote Läuse liebten die Wärme und Geborgenheit in der direkten Umgebung der Haarfollikel, und das Bataillon sollte keinen Mann mehr an das Läusefieber verlieren. Colonel Meadows hatte mit den zwanzig Prozent der Razorbacks, die die Betten des Feldlazaretts füllten und zweimal täglich Lauch-Leber-Suppe verzehrten, um wieder zu Kräften zu kommen, schon genug zu tun.
    Valentine ging zu einer Reihe von Schränken. Klebestreifen mit Namen pappten auf der frischen Farbe, die auf den alten Rost aufgetragen worden war. Er nahm sich eine Uniform aus dem Spind. Hank hatte in der Nacht,
während Valentine unterwegs gewesen war, dort eine frische Uniform deponiert. Gewöhnliche Soldaten mussten sich mit den verknitterten Inhalten der Wäscheeimer zufriedengeben, aber die Razorback-Offiziere hatten Schränke für ihre Innendienstuniformen. Als er mit einem grau-grünen Tarnanzug der Razorbacks (bestimmt zum Gebrauch durch die Gemischte Infanteriedivision des Kommandos Süd - manche meinten, das Farbschema entspräche dem Hinterteil eines Waschbären) wieder ordentlich bekleidet war, schlüpfte er in Mokassins mit Ledersohle und folgte mit seiner Wolfsnase dem Kaffeegeruch.
    Er passierte einen Funk-/Feldtelefon-Operator mit Headset, dessen Ausrüstung mit dünnen Tüchern abgedeckt war, die nach Petroleum rochen. Um ihn herum befanden sich sechs verschiedene RAUCHEN VERBOTEN-Schilder auf Englisch, Spanisch und Französisch. Das Petroleum hielt die Elektrozecken fern. Die kleinen Mistviecher fraßen die Isolierungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher