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Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)

Titel: Nur der Tod lebt ewig (Unheimlicher Roman/Romantic Thriller) (German Edition)
Autoren: Ann Murdoch
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Nur der Tod lebt ewig
    von Ann Murdoch
     
    Ein CassiopeiaPress E-Book
    © by Author
    © der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
    www.AlfredBekker.de  
     
    „So, geschafft!“ Zufrieden betrachtete Sophie Cochrane die Schindeln auf dem Dach.
    Nie zuvor hatte sie ein Dach reparieren müssen, aber diese Tatsache reihte sich ein die lange Reihe von Dingen, die sie nie zuvor getan hatte. Seit mehr als einem Jahr jedoch fand sie sich immer wieder in der Situation, das Unmögliche zu meistern. Denn genau solange war sie Besitzerin von Spensers Lodge, einem etwas in die Jahre gekommenen Hotel am Hafen von Clydesdale an der irischen Ostküste. Ihr Vater hatte dieses Hotel mitsamt einem großzügigen Grundstück und einer ausgedehnten Hafeneinfahrt geerbt. Dann hatte er alles Geld, das er besaß und auftreiben konnte, hineingesteckt und war dann überraschend gestorben. Sophies erster Gedanke war damals gewesen, dieses unerwünschte Erbe so schnell wie möglich zu verkaufen. Auch ihre eigenen Ersparnisse steckten schon darin, und die bildhübsche rothaarige Werbegrafikerin hatte nie vorgehabt, den Beruf zu wechseln.
    Doch obwohl allein das Grundstück viel Geld wert war, hatte sich bislang kein Käufer gefunden. Das mochte mit daran liegen, dass es in Spensers Lodge spukte – zumindest behaupteten das die Bewohner von Clydesdale. Sophie selbst hatte nie etwas mit einem Geist zu tun gehabt.
    Gideon Spenser war ein Pirat gewesen und hatte vor mehr als 300 Jahren gelebt, aber noch immer ging sein ruheloser Geist um. So zumindest erzählten die Leute, und es war schon schwierig gewesen, jemanden zu finden, der ihr zur Hand ging, bis sie an Francis O’Donnell geraten war, dem das Gerede nichts auszumachen schien. Sophie glaubte nicht an Geister. Die öfter auftretenden Geräusche schrieb sie dem alten Gemäuer zu, zerbrochenes Geschirr wurde ihrer Meinung nach von Mäusen, Ratten oder Katzen verursacht, und der Rest musste einfach eine Sinnestäuschung sein. So hatte sie bislang argumentiert, auch wenn die freundlichen Nachbarn - Patrick Fitzmoran, Seamus Finnegan, Marylou O’Brien und all die anderen – sie vor dem Jähzorn und dem skurrilen Humor des Geistes gewarnt hatten. Mit einem nachsichtigen Lächeln war die 29jährige bislang über alle Warnungen hinweggegangen.
    Jedenfalls bis vor drei Tagen. Da war sie mitten in der Nacht aufgewacht und hatte sich urplötzlich dem verleugneten Geist gegenübergesehen. Im ersten Moment hatte sie an einen Traum gedacht. Gideon Spenser sah aus wie auf dem Bild, das unten in der Schankstube hing. Hochgewachsen, breit in den Schultern, mit einem dichten roten Bart und schulterlangen Haaren, auf denen ein Dreispitz thronte. Seine Kleidung wirkte zusammengewürfelt und vernachlässigt, aber der Säbel an seiner Seite schien absolut intakt. Irritierend war jedoch der Strick, der um seinen Hals hing und am Rücken herabbaumelte.
    Das alles konnte Sophie gut erkennen, obwohl die ganze Erscheinung irgendwie durchsichtig war.
    Schlaftrunken rieb sich die junge Frau über die Augen, verbot sich selbst in Panik auszubrechen und tastete nach dem Lichtschalter.
    „Nicht, lass das“, grollte die Bassstimme des Geistes. „Im Licht muss ich wieder verschwinden. Aber ich will, dass du mich siehst.“
    „O Gott, ja, ich sehe, aber ich träume“, murmelte Sophie. Sie schrak zusammen, als Spenser die Hand ausstreckte und ihr die Bettdecke wegzog. Kälte breitete sich in seiner Umgebung aus, und sie begann zu frieren.
    „He, was soll das?“, protestierte sie empört und raffte die Decke wieder an sich. „Wer sind Sie? Was wollen Sie hier? Und wie kommen Sie überhaupt in mein Zimmer?“
    Dröhnendes Gelächter klang auf und machte ihr endgültig klar, dass sie nicht träumte.
    „Stell dich nicht dümmer, als du wirklich bist, Weib. Du weißt recht gut, wer ich bin. Und was ich will, ist in wenigen Worten gesagt. Ich will, dass du Spensers Lodge nicht verkaufst. Du hast hier viel Geld und auch eine Menge Arbeit investiert. In Francis O'Donnell hast du einen fleißigen und ehrlichen Helfer gefunden, und selbst die Leute hier respektieren dich. Außerdem bist du meine leibliche Nachfahrin. Das sind Gründe genug, um hierzubleiben.“
    Sophie hatte ihre Fassung wiedergefunden und versuchte, diese absurde Situation als ganz normal anzusehen. Sie saß hier mitten in der Nacht in ihrem Bett und unterhielt sich mit einem Geist. Klar, warum auch nicht? Andere Leute
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