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Vampire bevorzugt

Vampire bevorzugt

Titel: Vampire bevorzugt
Autoren: Charlaine Harris
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Temps. Gerüchte über mich waren im Umlauf, seit ich mich erinnern konnte, schon seit ich als kleines Kind von meinen Eltern durch alle erreichbaren psychiatrischen Abteilungen geschleust wurde. Und trotzdem, obwohl ich jederzeit den Beweis antreten konnte, zogen es fast alle Leute, die ich kannte, vor, mich für eine leicht unterbelichtete und seltsame junge Frau zu halten, statt meine merkwürdige Fähigkeit anzuerkennen. Ich passte natürlich auf und band es ihnen nicht auf die Nase. Und ich hielt den Mund.
    Egal, Terry hatte sowieso mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Terry lebte von irgendeiner Art Regierungsrente, und neben zwei anderen Jobs putzte er frühmorgens hier im Merlotte's. Drei- oder viermal im Monat vertrat er Sam. Die restliche Zeit stand zu seiner freien Verfügung, und keiner schien so genau zu wissen, was er damit eigentlich anfing. Der Umgang mit Leuten erschöpfte Terry, und Abende wie dieser hier waren einfach nicht gut für ihn.
    Zum Glück war er am folgenden Abend nicht im Merlotte's. Da war dann nämlich tatsächlich die Hölle los.

       Kapitel 2
    Anfangs dachte ich, alles liefe wieder seinen normalen Gang. Die Bar wirkte ein wenig ruhiger am nächsten Abend. Sam war zurück an seinem Platz, entspannt und fröhlich. Nichts schien ihn ärgern zu können, und als ich ihm das mit der Dealerin vom Abend vorher erzählte, gratulierte er mir zu meinem raffinierten Trick.
    Tara war nicht gekommen, so dass ich sie auch nicht nach Mickey fragen konnte. Aber ging mich das überhaupt was an? Wohl eher nicht - dennoch machte ich mir Sorgen.
    Jeff LaBeff war wieder da, aber ziemlich kleinlaut, da er sich am Abend vorher von einem College-Jüngelchen hatte provozieren lassen. Sam war der Vorfall von Terry am Telefon berichtet worden, und er verwarnte ihn.
    Andy Bellefleur, ein Detective von Renard und Portias Bruder, kam mit der jungen Frau herein, mit der er ausging, Halleigh Robinson. Andy war älter als ich, und ich bin sechsundzwanzig. Halleigh war einundzwanzig - gerade alt genug, um das Merlotte's zu betreten. Halleigh unterrichtete an der Grundschule, sie war eben frisch vom College gekommen, und sie war wirklich attraktiv mit ihren braunen Haaren, die knapp das Ohr bedeckten, ihren großen braunen Augen und ihrer sehr weiblichen Figur. Andy traf sich bereits seit zwei Monaten mit Halleigh, und gemessen daran, wie selten ich die beiden sah, schienen sie in ihrer Beziehung recht überschaubare Fortschritte zu machen.
    Andys aufrichtiger Gedanke war, dass er Halleigh sehr gern hatte (obwohl sie ein bisschen langweilig war) und er sogar bereit wäre, einiges für sie aufzugeben. Halleigh dachte, dass Andy sexy war und ein echter Mann von Welt, und sie fand die neu renovierte Villa der Bellefleur-Familie wundervoll; aber sie glaubte nicht, dass er noch lange bei ihr bleiben würde, wenn sie erst mit ihm geschlafen hatte. Wie ich es hasste, mehr über Beziehungen zu wissen als die beteiligten Leute selbst - ganz egal, wie fertig ich bin, irgendwas schnappe ich immer auf.
    Claudine kam an diesem Abend in die Bar, kurz bevor sie schloss. Claudine ist 1,80 Meter groß, hat schwarzes welliges Haar, das ihr den Rücken herabfließt, und eine bläulichweiße Haut, die dünn und schimmernd aussieht wie die einer Pflaume. Claudine macht sich zurecht, um Aufmerksamkeit zu erregen. Heute Abend trug sie einen terracottafarbenen Hosenanzug, der ihrem Amazonenkörper knalleng auf den Leib geschneidert war. Tagsüber arbeitet sie in der Reklamationsabteilung eines großen Kaufhauses in Ruston. Ich wünschte, sie hätte auch ihren Bruder Claude mitgebracht. Er teilt keine Schwinger in meine Richtung aus und ist noch dazu eine echte Augenweide.
    Er ist ein Elf mit Zauberkräften. Ich meine, das stimmt wirklich, wortwörtlich. Wie Claudine natürlich auch.
    Sie winkte mir über die Köpfe der anderen hinweg zu. Lächelnd winkte ich zurück. In Claudines Nähe ist jeder glücklich, sie ist einfach immer fröhlich, solange sich keine Vampire in ihrer unmittelbaren Umgebung aufhalten. Claudine ist unberechenbar und sehr amüsant, obwohl sie wie jeder Elf gefährlich wie ein Tiger werden kann, wenn sie verärgert ist. Zum Glück passierte das nicht allzu häufig.
    Elfen nehmen eine ganz bestimmte Position innerhalb der Hierarchie der magischen Geschöpfe ein. Bis jetzt habe ich noch nicht genau verstanden welche, aber früher oder später werde ich es mir schon noch zusammenreimen.
    Alle Männer in der
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