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V wie Viktor

V wie Viktor

Titel: V wie Viktor
Autoren: A Schwarz
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Vampir handeln, aber was auch immer sie anstellten, sie kamen ihm nicht näher. Vielleicht konnten sie durch Pierre etwas herausfinden.
    »Jetzt du!«
    Er schüttelte leicht den Kopf.
    »Nicht so wichtig.«
    »Komm schon. Das glaub ich dir nicht.«
    Seine Augen wanderten ruhelos über die Zimmerdecke, als würde er dort nach den richtigen Worten suchen. Ich ließ ihm Zeit.
    »Wärst du von alleine zu mir zurückgekommen?«
    Das verschlug mir die Sprache. Was war das denn für eine Frage? Er deutete mein Zögern allerdings völlig falsch.
    »Ok, du musst nicht antworten.«
    »Viktor! Das hab ich …«
    »Schon gut. Ich hätte nicht fragen sollen.«
    Er stand auf, begann sich anzuziehen.
    »Ich schau mal nach Raphael. Er macht sich große Vorwürfe, dass er sie nicht retten konnte.«
    »Liebling! Bitte!«
    Er übersah meine ausgestreckten Arme.
    »Ruh dich ein wenig aus. Ich komm bald wieder.«
    Der Frust in seiner Stimme war nicht zu überhören. Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, sank ich seufzend ins Kissen zurück.
    Verdammt, ist das kompliziert! Fast schlimmer als eine »normale« Beziehung.

14.
    Ich verbrachte die nächsten Stunden im Bett, versuchte ein wenig Ordnung in dieses Gedanken- und Gefühlschaos zu bringen.
    Einiges war glasklar. Einmal, dass ich nicht zurück konnte in die Normalität und mein altes Leben. Davon abgesehen, dass ich es mir gar nicht vorstellen konnte, wäre es auch viel zu gefährlich. Pierre wusste um meine Existenz und das Risiko, nochmal in seine Fänge zu geraten, war viel zu hoch, außerdem hätte Viktor das sicher auch nicht zugelassen. Viktor. Das war das Zweite. Es stand außer Frage, dass ich ihn nicht mehr verlieren wollte, ganz gleich, wie schwierig oder anstrengend es zurzeit auch sein mochte. Meine innere Stimme sagte mir, dass er es wert sei und ich nur durchhalten müsse. Wer hat denn jemals behauptet, dass Liebe einfach ist? Aber viele andere Dinge war immer noch ein wirres Durcheinander. Andrew. Ob er sich wieder gefangen hatte? Und ob er mir verzeihen würde? Gäbe es Vik nicht, wäre dieser Mann jede Sünde wert und ich hätte keine Chance, ihm zu widerstehen, aber mein Herz war vergeben. Ich konnte nur hoffen, dass das die Freundschaft der beiden nicht beeinträchtigte und wer weiß, vielleicht konnten auch wir beide richtige Freunde werden. Zudem ich Lin, die mir nach unserem gemeinsamen Abenteuer so nahe wie eine kleine Schwester war, um keinen Preis verletzen wollte. Die unglaubliche und überraschende Entwicklung um Pierre. Der kleine Bruder von Viktors Geliebter! Seine Rachegelüste hatten über die Jahre jegliche Reste von Menschlichkeit, von Skrupel oder Gewissen zerfressen und geblieben waren nur zynische Grausamkeit und ein maßloser Hass. Wenn ich auch hier nach meinem Bauchgefühl ging, würden wir ihn sicher bald wiedersehen. Es gab so viele Warum und Weshalb, die wie kleine schwarze Löcher in meinem Hirn saßen. Viktor musste sich auf noch so einige Fragestunden gefasst machen. Es klopfte.
    »Ja bitte?«
    Lin streckte den Kopf herein.
    »Hallo. Störe ich?«
    »Nein, gar nicht. Komm rein.«
    Ich setzte mich auf, schlug die Beine im Schneidersitz unter und klopfte auffordernd vor mich. Sie hüpfte aufs Bett und umarmte mich herzlich und lange.
    »Was für eine grässliche Nacht! Bist du schon lange wieder da? Wo warst du überhaupt?«
    Ohoh. Sie war also völlig ahnungslos. Ich beschloss, ihr auch nichts zu erzählen und antwortete vage und ausweichend, wechselte dann schnell das Thema.
    »Wirst du auch an dieser Zeremonie für Sasha teilnehmen?«
    Sie nickte zögernd.
    »Ja … Auch wenn ich mich dabei nicht wohlfühle. Erstens hasse ich so was und dann hab ich sie nicht sonderlich gemocht. Aber ich denke, dass Andrew da ist und schon für ihn will ich dabei sein. Er ist gestern kurz nach dir auch verschwunden und noch nicht aufgetaucht.«
    Mein schlechtes Gewissen drehte mir den Magen herum, zum Glück merkte sie es nicht. Sie stellte schon Überlegungen an, was man zu solch einem Anlass wohl anziehen sollte. Ich murmelte: »Am besten was Dunkles, so wie bei uns auch. Es ist ja eine Art Beerdigung.«
    In Gedanken war ich aber bei Andrew. Ich musste versuchen, ihn kurz alleine zu sprechen, bevor Lin ihn ausfragen konnte.
    »Hallooo? Anna? Wo bist du denn? Immer noch müde? Ok, dann lass ich dich mal alleine und mach mich langsam fertig.«
    Erschrocken sah ich auf die Uhr.
    »Schon so spät? Verdammt!«
    Wir verabredeten uns für halb
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