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V wie Viktor

V wie Viktor

Titel: V wie Viktor
Autoren: A Schwarz
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konnte.
    »Darius, was geschieht nun eigentlich mit Sasha? Also mit ihrer… ihrem… Körper?«
    Ich brachte das Wort Leiche nicht über die Lippen. Ein überraschter Blick im Rückspiegel.
    »Sie meinen eine Bestattung?«
    »Ja. Gibt es so etwas bei IHNEN?«
    Er nickte.
    »Natürlich keine im konventionellen Sinn. Aber es wird eine Zeremonie für sie abgehalten und dann wird sie verbrannt, bzw. der Sonne ausgesetzt.«
    »Oh … ok. Wann und wo wird das sein?«
    »Das besprechen Sie am besten mit Viktor. Übrigens sind wir gleich da.«
    Ich bedrängte ihn nicht mehr, zumal wir schon in die Auffahrt einbogen. Er ließ mich vor dem Eingang aussteigen, öffnete mir die nagelneue Haustür, erinnerte mich an die Alarmanlage und wandte sich dann zurück zum Wagen.
    »Kann ich Sie allein lassen? Ich muss noch etwas erledigen, aber ich bin gleich zurück.«
    Bilder der Nacht zuckten durch meinen Kopf. Das viele Blut, das Geschrei.
    Du schaffst das!
    Ich nickte. All meinen Mut zusammennehmend stieß ich die Tür ganz auf und sah hinein. Irgendein guter Geist hatte ganze Arbeit geleistet! Es war absolut nichts mehr zu sehen. Keine Trümmer, keine Unordnung und vor allem kein Blut. Erleichtert atmete ich auf. Gerade hatte ich den Alarm wieder aktiviert, als meine Nackenhaare sich aufstellten. Jemand beobachtete mich aus dem Halbdunkel des Raumes.
    »Warum bist du fortgelaufen?«
    Ups. Keine sehr freundliche Begrüßung.
    »Viktor. Liebster. Ich kann dich nicht sehen.«
    Er trat einen Schritt nach vorne. Unwillkürlich verglich ich die beiden miteinander, sie waren wie Tag und Nacht, wie Sonne und Mond. Ich sah Andrew vor mir, wie ich ihn im Gang hatte stehen lassen. Die rotblonde Lockenmähne, seine himmelblauen Augen, das lässige, helle Shirt, das seine Sommersprossen und seinen gestählten Körper betonte, immer ein wenig wild — und doch so empfindsam und begeisterungsfähig wie ein Kind. Viktor, hier vor mir, war nicht nur optisch das dunkle Pendant zu ihm. Die kurzen, schwarzen Haare passten perfekt zu dem schönen, markanten Gesicht. Der sensible Mund und die hohen Wangenknochen gaben ihm das gewisse Extra, das ihn noch verführerischer wirken ließ. Er strahlte eine verlockende, melancholische Sinnlichkeit aus. Der enge, schwarze Rollkragenpullover, der sich um seinen muskulösen Oberkörper schmiegte und die schwarze Hose dazu waren stilsicher gewählt und ließen seine Veilchenaugen noch mehr leuchten. Jetzt allerdings waren sie schmal und dunkel vor … Eifersucht? Misstrauen? Zorn? Ich würde es gleich erfahren.
    »Sag es mir, warum musstest du mit Andrew weglaufen?«
    Ich seufzte, suchte nach den richtigen Worten.
    »Ich musste hier raus. Das war alles so schrecklich.Ich hab nicht darüber nachgedacht, bin einfach nur losgelaufen. Es tut mir so leid. Andrew hat mich dann gefunden. Und dann hat er mich …«
    »Ich weiß!«
    Er schnitt mir das Wort ab.
    »Anna, ich war krank vor Sorge um dich!«
    Oh! Das war ja eine ganz andere Richtung, als erwartet.
    »Liebster! Verzeih mir! Das wusste ich nicht. Oh Gott, ich bin so dumm«
    Sein Blick wurde weich und zärtlich, er kam auf mich zu.
    »Nein, ich glaube, ich war dumm. Ich habe … ach egal. Engel!«
    Seine Arme schlossen sich um mich und ein endloses Glücksgefühl strömte durch meinen ganzen Körper.
    Er hat Angst um mich! Keinen Zorn.
    Ich schmiegte mich fest an ihn, sog seinen vertrauten, männlichen Duft tief ein und fuhr unter den Pulli, um seine Haut unter meinen Fingern zu spüren. Seine Reaktion kam prompt und deutlich fühlbar an meinem Bauch.
    Ich flüsterte: »Lass uns nach oben gehen« und zog ihm die Fingernägel über den Rücken. Er keuchte auf, griff mir rasch unter die Knie und hob mich hoch. In Sekundenschnelle waren wir im Schlafzimmer. Er setzte mich auf dem Bett ab, kniete sich mir gegenüber. Langsam, fast andächtig fuhr er die Konturen meines Gesichtes mit beiden Händen nach, erreichte meinen Mund und strich zärtlich mit den Fingerspitzen darüber. Ich griff nach dem Rand seines Pullovers, zog ihn ebenso langsam nach oben und über seinen Kopf, blieb einen Moment vor ihm sitzen und genoss den Anblick, der sich mir bot. Seine Augen leuchteten violett vor Erregung, seine Haut schimmerte fast bronzefarben im gedämpften Licht. Sein aufregender Körper und die größer werdenden Beule in seiner Hose ließ meinen Puls in die Höhe schnellen. Nun war er an der Reihe, er knöpfte meine Bluse auf, genussvoll öffnete er einen Knopf nach dem
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