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Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)

Titel: Urbat: Die dunkle GabeRoman (German Edition)
Autoren: Bree Despain
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vermute, es hatte irgendwas mit Aprils Bemerkung darüber zu tun, dass Pete mich gut leiden konnte.
    Ich kramte in meinem Rucksack herum, suchte mein Notizbuch und ließ dreimal meinen Stift fallen, bevor er endlich ordentlich auf meinem Tisch lag.
    »Bisschen weich in den Knien?«, fragte Pete.
    »Wie bitte?« Mein Chemiebuch fiel mit einem Satz vom Tisch.
    »Prüfungsangst?« Pete hatte mein Buch gerettet. »Alle sind total nervös. Du hättest es sehen sollen: Brett Johnson hat gerade mal eine halbe Supreme-Pizza zum Mittagessen runtergekriegt. Ich dachte schon, das wäre übel, aber
du
siehst aus, als hättest du gerade das Markham Street Monster gesehen.«
    Ich zuckte zusammen. Diesen Witz hatte ich noch nie komisch gefunden. Ich riss ihm das Buch aus der Hand. »Ich bin nicht im Geringsten nervös.« Ich holte erneut tief Luft und presste einen langen, vermeintlich entspannten Seufzer heraus.
    Pete schenkte mir ein typisches Dreifachbedrohungslächeln, und mein Buch fiel wieder auf den Boden. Ich kicherte, als er es aufhob, und mir war viel zu warm in meinem Pullover, als er es mir zurückgab.
    ›Wieso bin ich bloß so eine doofe Nuss? Also wirklich, reiß dich zusammen!‹
    Es gab nur einen anderen Jungen, bei dem ich mich ähnlich ungeschickt fühlte, doch da ich ohnehin keinen weiteren Gedanken an ihn verschwenden wollte, widmete ich meine volle Aufmerksamkeit Mrs Howell, die ihren dicken Prüfungsstapel austeilte.
    »Hör mal, Brett und ich wollen nach dem Training bei Pullman’s zum Bowling gehen.« Pete beugte sich mit seiner ganzen Duftwolke zu mir herüber. »Willst du nicht mitkommen?«
    »Ich?« Ich starrte Mrs Howell an, die gerade einen Prüfungsbogenmit der Rückseite nach oben vor mich hinlegte.
    »Ja. Du und Jude. Das wäre doch ein Spaß.« Pete stieß mich an und grinste. »Dann kannst du die Schachtel Donuts kaufen, die du mir noch schuldest.«
    »Jude und ich müssen Dad bei der Auslieferung fürs Obdachlosenheim helfen.«
    Für einen kurzen Moment sah Pete ziemlich enttäuscht aus, doch dann hellte sich sein Gesicht auf. »Hm, wie wär’s denn, wenn ich nach dem Training rüberkomme und euch helfe? Wie lange wird das dauern? Ein paar Stunden vielleicht? Dann könnten wir immer noch bowlen.«
    »Wirklich? Das wäre echt toll.«
    »Bitte sehen Sie nach vorn«, sagte Mrs Howell und drückte auf ihre Stoppuhr. »Ihre Prüfung beginnt genau jetzt.«
    Pete lächelte und drehte seinen Prüfungsbogen um. Ich tat es ihm nach und schrieb ganz oben meinen Namen hin.
    Durch meinen Körper schwappte dieses warme und sprudelnde Gefühl, das immer dann auftaucht, wenn man weiß, dass etwas Neues und Aufregendes beginnt.

KAPITEL 4
Göttliche Einmischung
     
    In der Haupthalle, bei Schulschluss
     
    »Warum hast du es mir nicht in der Englischstunde erzählt, du dumme Nuss?« April machte einen Bogen um den Stand des Teamgeist-Clubs der Schule, wo man sich für die Teilnahme an der Feiertags-Spendenaktion eintragen konnte. »Ich hab doch gesagt, dass er sich mit dir verabreden will!«
    »Es ist kein Date«, erwiderte ich lächelnd.
    »Wer will sich mit dir treffen?«, fragte Jude, der genau vor unserer Nase aus dem Sekretariat kam. Seine Frage klang mehr wie ein Vorwurf, und sein Gesichtsausdruck war genauso verhangen wie der Winterhimmel hinter den Fenstern der Haupthalle.
    »Niemand«, gab ich zurück.
    »Pete Bradshaw!«, kreischte April beinahe. »Er hat für heute Abend ein Date mit ihr ausgemacht.«
    »Es ist kein Date.« Ich blickte April an und verdrehte die Augen. »Er hat angeboten, heute Nachmittag nach dem Training in der Gemeinde auszuhelfen, und danach will er zum Bowling gehen. Du bist auch eingeladen«, sagte ich zu Jude.
    Die Schlüssel unseres Gemeinde-Lieferwagens klimperten in Judes Hand. Ich war mir nicht sicher, wie er es auffasste, dass ich mich für einen seiner Freunde interessierte– besonders in Anbetracht von Judes letztem Freund, den ich gemocht hatte. Doch dann hellte sich Judes Gesichtsausdruck auf und er lächelte. »Wurde ja auch mal Zeit, dass Pete dich fragt.«
    »Na, siehste!«, sagte April und kniff mich. »Ich hab dir doch gesagt, dass er auf dich steht.«
    Jude versetzte April einen spielerischen Schlag auf den Arm. »Und bist
du
denn dieses Mal dabei?«
    Aprils Wangen wurden rot. »Äh … nein. Ich kann nicht.« Kleine dunkelrote Flecken breiteten sich von ihrem Gesicht über ihre Ohren aus. »Ich, äh, ich muss …«
    »Arbeiten?«, kam ich ihr zu Hilfe.
    Ich
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