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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)
Autoren: Kirsty McKay
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zukommt. Eine schlanke Gestalt, die entschlossen durch den Schnee stapft. Ich habe keine Ahnung, ob ich zu ihr hin- oder vor ihr weglaufen soll.
    Ich bleibe, wo ich bin. Als sie näher kommt, sehe ich, dass sie einen schwarzen, einteiligen Skianzug trägt. Sieht irgendwie modelmäßig aus. Gar nicht wie die Mutter, die ich kenne.
    »Das ist sie?«, fragt Smitty. »Holla.«
    O Graus. Ekelig hoch drei. Smitty steht auf meine Mutter. Gerade wo ich dachte, dass es schlimmer nicht mehr werden kann.
    Sie fängt an zu laufen. »Geht’s dir gut?« Sie nimmt mein Gesicht in ihre Hände, die in Skihandschuhen stecken. Ich zucke zusammen. »Verletzt? Gebissen?«
    Ich entziehe mich ihr. »Pillepalle.« Ich halte mein steifes Handgelenk hoch und sie guckt mich kritisch an. »Nicht gebissen, verstaucht«, sage ich.
    »Und ihr anderen?« Sie wendet sich ihnen zu.
    »Pete hat sich den Knöchel verrenkt. Davon abgesehen ist alles schick«, sagt Smitty wachsam. Er steht vielleicht auf sie, aber er traut ihr nicht. Jedenfalls vorläufig nicht.
    »Gut. Dann los.« Sie zeigt zu den Bäumen und ich sehe erst jetzt, dass dort ein kleiner Steg ist. Und an seinem Ende kann ich gerade noch zwei Quads ausmachen, die dort auf dem Eis zusammengekettet sind. »Wir sollten hier weg, bevor sie kommen.« Sie nickt zur Burg hinüber. Meint sie die Gangster oder die Zombies? Im letzten Tageslicht sind Schatten auszumachen, die über das Eis in unsere Richtung wanken, mit ausgestreckten Armen. Fernes Ächzen ist zu hören.
    »Die Osiris-Spritzen habt ihr?«, fragt meine Mutter.
    Ich berge die Kühltasche an meiner Brust wie ein Baby. »Jepp.«
    »Gute Arbeit.« Sie streckt ihre Hände danach aus.
    »Die trage ich.«
    Sie schnalzt ungeduldig mit der Zunge. »Meinetwegen. Dann los.« Sie wendet sich ab und geht voran zum Steg, und Smitty und ich hieven Pete vom eisigen Boden hoch.
    »Ähm, hallo?« Alice fasst mich am Arm. »Wir latschen der bösen Wissenschaftlerin einfach hinterher?«
    Und was wäre die Alternative?
    »Wir brauchen ein paar Antworten!«, stottert Pete.
    »Hier.« Ich lade ihn Alice auf, dann stapfe ich durch den Schnee hinter meiner Mutter her und versuche sie einzuholen, ganz wie es das kleine Mädchen auf dem Foto getan hätte.
    »Bloß weil wir von den Untoten gehetzt werden, gibt dir das noch keinen Freischein, weißt du!«, rufe ich. »Du hast hier gearbeitet, oder nicht? Hast du diese Zombies geschaffen?« Der Wind reißt meine Fragen mit hinaus auf den See. »Du bist mir eine Erklärung schuldig!«
    Sie bleibt nicht stehen oder wird auch nur langsamer und zuerst denke ich, sie hat mich gar nicht gehört. Aber dann blickt sie nach hinten.
    »Für den Moment brauchst du nur zu wissen, dass unsere Absichten gut gewesen sind.«
    »Jepp, das hat uns Grace auch schon vorgeflötet«, rufe ich ihr nach und habe Mühe, das Tempo zu halten. »Euer kleines Team hat einen Zombievirus nachgebildet, den Xanthro kriegen sollte.«
    »Wir haben versucht ein Heilmittel zu finden!« Sie bleibt plötzlich stehen und fährt herum. »Das Stimulans war ein Fehler. Ich hab versucht es vor Xanthro zu verbergen. Hätte ich gewusst, dass es auf so was hier hinausläuft …«, sie zeigt auf die näher rückenden Zombies auf dem Eis, »dann hätte ich mich geweigert da mitzumachen!«
    Ich hole sie keuchend ein.
    »Du hast nichts von dem Gemüsesaft gewusst?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Natürlich nicht. Mein Team hat mich hintergangen – oder jedenfalls Grace, Michael und Shaq –, zu jung und zu blöd, um etwas anderes als Gier zu kennen. Sie haben das Stimulans an Xanthro weitergegeben. Xanthro hat den Saft hergestellt, um einen kontrollierten Ausbruch durchzuführen und zu schauen, wie es sich verbreitet. Jetzt, wo ihr Experiment gelaufen ist, wollen sie kommen und die Beweise vernichten.«
    »Zu Ihrer Info: Wir sind Beweise!«, ruft Smitty, der uns einholt.
    »Exakt«, sagt meine Mutter. »Das Einzige, was unsere Sicherheit garantiert, ist das Gegenmittel.« Sie zeigt auf die Kühltasche über meiner Schulter. »Xanthro hat Osiris 17 nicht, und solange wir es haben, können wir mit ihnen verhandeln.«
    »Noch mehr Infos für euch, ihr Superhelden!«, ruft Alice von hinten. »Zombies ahoi!«
    Ich werfe einen Blick zum Tunneleingang; unsere Freunde aus dem Keller sind da. Und wie es aussieht, haben sie noch Zuwachs bekommen.
    »Los, weiter!«, ruft meine Mutter und wir machen, dass wir zum Steg kommen.
    »Das sind Hunderte! Da drüben!« Alice
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