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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
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Bank war, das Gebäude genau um zehn nach acht verlassen müsse. Der Bankräuber war weniger als eine Minute zu spät, Alex. Weniger als eine Minute! Deshalb haben sie den dreiunddreißigjährigen Vater, den dreijährigen Sohn und die Kinderfrau ermordet. Die Kinderfrau war fünfundzwanzig und schwanger. Sie haben das Kind, die Frau und den Mann hingerichtet . Hast du den Schauplatz des Mordes vor Augen, Alex?«
    Ich ließ die Schultern kreisen, drehte den Kopf und spürte, wie sich mein Körper verspannte. O ja, ich sah alles genau vor mir. Wie konnte man diese Menschen nur grundlos ermorden?
    Aber ich war nicht in der Stimmung für Polizeiarbeit, nicht einmal bei einem so schrecklichen Fall wie diesem. »Und das führt dich heute Abend zu mir? Am Tag der Taufe meines Sohnes?«
    »Ach, verflixt!« Kyle lächelte unvermittelt und bemühte sich um einen lockeren Tonfall. »Ich wollte ja sowieso kommen und mir das Kind anschauen. Aber, Alex … leider ist diese Sache sehr heiß. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass die Bande aus Washington kommt. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, könnte es sein, dass jemand hier die Hurensöhne kennt, Alex. Ich brauche dich für die Suche nach den Mördern – ehe sie erneut zuschlagen . Wir haben das Gefühl, dass es sich hierbei nicht um eine einmalige Tat handelt. – Aber dein Baby ist wirklich eine Schönheit, Alex.«
    »Ja, du bist auch eine Schönheit«, sagte ich zu Kyle. »Du bist unvergleichlich.«
    »Ein dreijähriger Junge, der Vater und die schwangere Kinderfrau«, wiederholte Kyle nachdrücklich, ehe er die Party verließ. An der Tür des Wintergartens drehte er sich noch einmal um. »Du bist der Richtige für diesen Fall, Alex. Diese Drecksäcke haben eine Familie ermordet.«
    Als Kyle gegangen war, machte ich mich auf die Suche nach Christine, aber sie war fort. Das Herz wurde mir schwer. Sie hatte Alex genommen und war ohne Abschied gegangen – ohne ein einziges Wort.
     
    Z ögernd parkte das Superhirn an der Straße und ging zu einer verlassenen Wohnsiedlung, einen Steinwurf vom Anacostia River entfernt. Der Vollmond warf sein kaltes, hartes, knochenweißes Licht auf das halbe Dutzend baufälliger dreistöckiger Reihenhäuser mit offenen Fenstern ohne Fliegengitter. Er fragte sich, ob sein Magen durchstehen würde, was nun kam. »Auf ins Tal des Todes«, flüsterte er.
    Sein Unbehagen wuchs, als er feststellen musste, dass das Versteck der Parkers das letzte Reihenhaus an der Straße war. Sie hatten es sich im zweiten Stock bequem gemacht. Ihre entzückende kleine Bleibe war mit einer schmutzigen, fleckigen Matratze und einem verrosteten Gartenstuhl ausgestattet. Fettige Tüten von Kentucky Fried Chicken und Mickey D lagen auf dem Fußboden.
    Als er das Zimmer betrat, hielt er zwei Schachteln mit ofenwarmer Pizza und eine braune Papiertüte in die Höhe. »Chianti und Pizza! Schließlich haben wir Grund zu feiern, stimmt's?«
    Brianne und Errol waren offensichtlich hungrig, denn sie stürzten sich sofort auf die Pizza. Sie begrüßten ihn kaum, was er als Mangel an Respekt auffasste. Das Superhirn schenkte den Chianti in Plastikbecher, die er für diese Gelegenheit mitgebracht hatte. Er gab jedem einen Becher und brachte einen Toast aus.
    »Auf die perfekten Verbrechen«, sagte er.
    »Sie sagen es. Auf die perfekten Verbrechen.« Errol Parker verzog das Gesicht, als er zwei große Schlucke getrunken hatte. »Wenn Sie das, was in Silver Spring passiert ist, so nennen wollen. Drei Morde, die man hätte vermeiden können.«
    »Ja, ich nenne es so«, erklärte das Superhirn. »Ein rundum perfektes Verbrechen. Sie werden schon sehen.«
    Sie aßen und tranken schweigend. Die Parkers schienen missmutig zu sein, beinahe aufsässig. Brianne musterte ihn immer wieder verstohlen. Plötzlich rieb sich Errol Parker die Kehle und hustete heftig. Dann rang er nach Atem. »Aaaa … aaa!« Seine Kehle und die Brust brannten wie Feuer. Er bekam keine Luft mehr. Er versuchte aufzustehen, stürzte aber sofort zu Boden.
    »Was ist? Was ist los, Errol? Errol? «, rief Brianne aufgeregt und verängstigt.
    Dann griff auch sie sich an den Hals. Er brannte wie Feuer, ebenso die Brust. Brianne schoss von der Matratze hoch, ließ den Becher mit dem Wein fallen und umklammerte mit beiden Händen ihre Kehle.
    »Was ist hier los, zum Teufel? Was geschieht mit uns?«, schrie sie das Superhirn an. »Was haben Sie getan?«
    »Ist das nicht offensichtlich?«, antwortete er mit der
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