Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
Stimme zu. Betsys Augen weiteten sich vor Furcht und Erschrecken. »Aufmachen! Na los!«
    »Ich kann den Tresorraum nicht öffnen«, sagte Betsy Buccieri. »Der Tresor öffnet sich automatisch durch ein Computersignal vom Hauptbüro in Manhattan. Dieses Signal kommt nie zur gleichen Zeit.«
    Die Bankräuberin zeigte auf ihr linkes Ohr und bedeutete Mrs Betsy Buccieri mit einer Handbewegung, zu lauschen. Aber worauf?
    »Fünf, vier, drei, zwei …«, sagte Brianne. Dann griff sie zum Telefon auf dem Schreibtisch. Es klingelte. Perfektes Timing.
    »Für Sie«, sagte Brianne. Ihre Stimme war durch die BillClinton-Maske leicht gedämpft. »Hören Sie genau zu.«
    Sie reichte Mrs Buccieri den Hörer, kannte jedoch den genauen Wortlaut dessen, was die Bankdirektorin gleich hören würde – so wie sie auch den Anrufer kannte.
    Die Stimme, die Betsy Buccieri hörte, war nicht die des Superhirns, dessen Drohungen stets wörtlich zu verstehen waren, wenngleich sie sich auch beiläufig anhörten. Nein, die Bankdirektorin hörte eine andere Stimme, die für sie unendlich viel angsteinflößender war.
    »Betsy, hier Steve. In unserem Haus ist ein Mann. Er zielt mit einer Waffe auf mich. Er sagt, wenn die Frau in deinem Büro die Bank nicht um Punkt zehn nach acht mit dem Geld verlässt, werden Tommy, Anna und ich umgebracht.«
    »Es ist vier nach acht.«
    Unvermittelt war die Leitung tot. Die Stimme ihres Mannes war verstummt.
    »Steve? Steve!« Tränen strömten Betsy Buccieri über die Wangen. Sie starrte die maskierte Frau an und konnte nicht begreifen, was geschah. »Tun Sie ihnen nichts. Bitte! Ich öffne den Tresor für Sie. Sofort. Aber tun Sie bitte niemandem etwas an!«
    Brianne wiederholte die Botschaft, die Betsy Buccieri soeben gehört hatte. »Punkt zehn nach acht. Keine Sekunde später. Und keine Tricks. Kein stummer Alarm, keine Farbsicherung oder ähnliche Scherze.«
    »Ja … sicher … folgen Sie mir. Kein Alarm«, versprach Betsy Buccieri, die kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Steve, Tommy, Anna. Die Namen dröhnten in ihrem Kopf.
    Um fünf nach acht erreichten sie die Tür des MoslerBanktresors.
    »Machen Sie auf, Betsy. Noch läuft alles nach Plan. Aber wir verlieren Zeit. Ihre Familie verliert Zeit. Steve, Anna und der kleine Tommy könnten sterben.«
    Betsy Buccieri brauchte weniger als zwei Minuten, um den Tresorraum zu öffnen, dessen Tür eine Schönheit aus poliertem Stahl war, mit gewaltigen Gelenken und Kolben wie eine Lokomotive. Und dann war der Blick frei auf die Geldstapel, die in nahezu sämtlichen Fächern lagen – mehr Geld, als Brianne je im Leben gesehen hatte. Sie öffnete zwei Matchbeutel und stopfte die Bündel hinein. Mrs Buccieri und Jeanne Galetta schauten stumm zu, wie Brianne das Geld an sich nahm. Brianne genoss den Ausdruck von Angst und Respekt in den Gesichtern der beiden Frauen.
    Gemäß den Anweisungen zählte Brianne die Sekunden laut mit, als sie die Beutel füllte. »Acht-null-sieben … acht-null acht …« Schließlich hatte sie ihre Arbeit beendet.
    »Und jetzt rein in den Tresorraum«, sagte sie zu den Frauen. »Keinen Mucks, sonst knall ich euch ab und schließe eure Leichen ein.«
    Sie schwang sich die Matchbeutel über die Schultern.
    »Tun Sie meinem Mann und meinem Baby nichts«, flehte Betsy Buccieri. »Wir haben getan, was Sie woll…«
    Brianne schlug die schwere Metalltür zu und schnitt Betsys verzweifelte Bitte ab.
    Sie hinkte zeitlich hinter dem Plan her. Mit schnellen Schritten ging sie durch die Halle, schloss die Vordertür auf und trat ins Freie. Dann zerrte sie sich die Plastikhandschuhe herunter und riss sich die Präsident-Clinton-Maske vom verschwitzten Gesicht. Am liebsten wäre sie so schnell wie möglich zu ihrem Auto gerannt, doch sie ging ruhig, als hätte sie an diesem prächtigen Frühlingsmorgen alle Zeit der Welt. Sie war versucht, ihren Sechsschüsser hervorzuholen und in den großen Big-Egg-McShit, der auf sie hinunterstarrte, ein Loch zu feuern. Ja, genau danach war ihr zumute.
    Als sie zum Acura kam, schaute sie auf die Armbanduhr: zweiundfünfzig Sekunden nach acht Uhr zehn. Und die Uhr tickte weiter. Sie hatte sich verspätet – aber genauso sollte es sein. Sie lächelte.
    Sie rief nicht bei Errol im Haus der Buccieris an, wo Steve, Tommy und die Kinderfrau Anna festgehalten wurden. Sie sagte ihm auch nicht, dass sie das Geld hatte und sicher im Acura saß.
    Das Superhirn hatte es so angeordnet.
    Die Geiseln sollten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher