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Unternehmen Hongkong

Unternehmen Hongkong

Titel: Unternehmen Hongkong
Autoren: Carter Brown
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    »Vielleicht«, meinte ich. »Aber
das Unternehmen wird Geld kosten. Wer bezahlt ?«
    »Ich«, antwortete sie kurz. » Wieviel ?«
    »Ich habe es eigentlich noch
nicht berechnet«, sagte ich. »Aber sagen wir zweitausend Dollar als Minimum .«
    »Das kann ich auftreiben .«
    »Und angenommen, die Million
ist doch nicht mehr da? Keine Aktentasche, keine Million. Was springt dann für
mich heraus ?«
    »Ich zahle Ihnen hundert Dollar
pro Tag«, erklärte sie geschäftsmäßig kühl, »außerdem die Kosten für die
Organisation .«
    »Ich werd’s mir durch den Kopf gehen lassen«, versprach ich.
    Sie trank ihr Glas leer.
    »Ich hab’ lange genug meine
Zeit mit Ihnen verschwendet, Andy Kane«, fuhr sie mich an. »Acht ganze Tage.
Warum geben Sie mir nicht sofort eine definitive Antwort ?«
    »Natalie«, sagte ich
hoffnungsvoll, »wenn Sie mir erlauben würden, Sie in Ihr Zimmer im Oriental Hotel zu begleiten, würde ich
bestimmt zu einem raschen Entschluß kommen. So!« Ich schnalzte mit den Fingern.
    »Kommt nicht in Frage«,
erwiderte sie bestimmt. »Ich gebe Ihnen einen Tag Bedenkzeit, länger nicht. Morgen abend um neun erwarte ich
Ihre Antwort. Gute Nacht, Andy.«
    »Gute Nacht, Miss Dove«, sagte
ich widerstrebend. »Was tun Sie zur Entspannung? Schach spielen ?«
    »Patience legen !«
    Sie lächelte flüchtig, dann war
sie mit einem Rascheln orangefarbener Seide verschwunden.
    Ich leerte mein Glas und winkte
dem Boy, um mir noch einen Drink zu bestellen, während ich über Natalie Dove
und ihren Vorschlag nachdachte. Gerade als ich mir eine Zigarette angesteckt
hatte, sagte eine geschmeidige Stimme: »Mr. Kane, was für eine wundervolle Überraschung,
Sie hier anzutreffen !«
    »Hallo, Wong«, sagte ich ohne
Überschwang. »Darf ich Sie zu einem Drink einladen ?«
    Er ließ sich auf dem Stuhl
nieder, den Natalie eben erst verlassen hatte.
    »Sie begleiten die wunderschöne
Dame nicht, wenn sie geht ?« Sein Lächeln wurde
breiter. »Das sieht Ihnen gar nicht ähnlich, Mr. Kane .«
    »Man muß ab und zu auch mal
ausspannen«, versetzte ich. »Und das ist eine Lüge .«
    »Man sagt, daß die Dame nicht
nur zum Vergnügen in Hongkong ist, Andy«, meinte er. »Vielleicht stehen Sie mit
ihr in Geschäftsverhandlungen ?«
    Ich lachte. »Sie wissen doch,
was für eine Art von Geschäftsverhandlungen ich mit Frauen führe, die so
aussehen wie sie .«
    »Natürlich«, sagte er glatt.
»Man kennt Ihren Ruf bei den Damen, Andy, aber ich höre, Sie arbeiten im
Augenblick nicht ?«
    »Ich hab’ beschlossen, eine
Zeitlang alle fünf gerade sein zu lassen und mich zu erholen. Sie wissen ja,
wie das ist — in meiner Branche .«
    »Natürlich. Aber ich bedaure,
daß Sie nicht verfügbar sind .«
    »Das klingt interessant«,
meinte ich. »Warum bedauern Sie es ?«
    Er zuckte vielsagend die
Achseln.
    »Ein Freund«, erklärte er
ausdruckslos, »sucht jemanden, der einen kniffligen Auftrag für ihn ausführt .«
    »Mich zum Beispiel?«
    »Mein Freund braucht japanische
Yen. Es handelt sich nicht um eine Transaktion, die über die Bank laufen soll.
Sie verstehen. Er ist der Meinung, daß er Yen in Djakarta billiger kaufen kann
als hier in Hongkong .«
    »Sie suchen jemanden, der auf
dem schwarzen Markt in Djakarta Yen für Ihren Freund einkauft, Wong ?«
    Er lachte höflich. »Im
Vertrauen gesagt, Andy, ich habe hinreichend japanisches Geld da, um meinem
Freund auszuhelfen, aber wenn ich es ihm anbiete, wird er sich fragen, ob es
auch echt ist. Nebenbei gesagt, es ist echt. Mein Freund ist ein mißtrauischer
Mensch. Wenn ein weißer Mann bis nach Djakarta reist, um das Geld für ihn zu
besorgen, wird er bestimmt glauben, daß es echt ist .«
    »Da komme ich nicht ganz mit«,
gestand ich.
    Er breitete die Hände aus. »Es
ist ein einfacher Vorschlag, Andy. Ich möchte Sie gern meinem Freund
vorstellen. Wir könnten ein Geschäft machen. Sie sagen, Sie fahren nach
Djakarta, um ihm die Yen zu besorgen. Doch statt dessen nehmen Sie die Fähre nach Makao und verbringen ein
paar angenehme Tage in einem kleinen Hotel, das mir gehört. Nach zehn Tagen
oder so werde ich Ihnen die Yen geben, die Sie meinem Freund überbringen
sollen, und alles ist in Butter .« Er strahlte mich an.
    »Eine Frage nur«, sagte ich.
    » Wieviel Sie dabei verdienen können, Andy? Zweitausend Dollar — und in meinem Hotel in Makao halte ich mir ein sehr hübsches, eurasisches
Tanzmädchen. Ich könnte Ihnen ein Einführungsschreiben mitgeben .«
    »Klingt
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