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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle
Autoren: Robert Moore Williams
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Bevölkerung war nach ihrer Fähigkeit Schach zu spielen, eingeteilt, und je größere Erfolge die Spieler hatten, desto mehr Vorteile wurden ihnen zugestanden. Je nachdem wie sie bei dem Großen Spiel abschnitten, bekamen sie vom Rat Lebensmittel, Frauen, Wohnungen und Diener zugeteilt. Kein Spieler durfte höher als bis zur siebten Dimension gehen, denn die höheren Dimensionen waren dem Großen Rat vorbehalten. Es gab ein Gesetz, das streng verbot, mechanisch-elektronische Schachspieler zu bauen oder auch nur auf dem Papier zu entwerfen, weil die Gefahr bestand, daß der, dem es gelang, Herrscher des Planeten wurde. Thal wurde abwechselnd blaß und rot, als er merkte, welch einen gefährlichen Revolutionär er und Var auf dem Schiff mitgenommen hatten.
    „Ich werde nichts verraten“, versprach er dann schnell. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Kopf. „Schnell, sie haben schon den Thicon eingeschaltet.“
    „Ich weiß“, flüsterte Ef, und man sah ihm an, daß auch ihm die ersten Frequenzen des Thicon Schmerzen bereiteten. „Ich werde meinen zehndimensionalen Spieler so schnell in Betrieb setzen wie ich kann. Leider ist er noch im Versuchsstadium, und ich weiß nicht ganz genau – oh, das hat aber getroffen!“ Er stöhnte unter einer neuen Welle auf, die von dem Thicon aus der Kontrollkabine kam. Schmerz durchzuckte jetzt in regelmäßigen Abständen seinen Kopf.
    Aber selbst als vierdimensionaler Schachspieler konnte er dem Thicon für eine Weile widerstehen, zumal er wußte, wie er arbeitete. Es war einfach, die Schmerzen abzustellen, aber dann wäre er sofort in der Gewalt des Thicons gewesen.
    Ef fingerte hastig in der Kiste herum und stellte die mikroskopisch kleinen Instrumente ein. Der Apparat sah klein und unbedeutend aus, aber was ihm an Größe fehlte, ersetzte er durch Kraft – wenn er arbeitete. Seine Frequenzen waren stark genug, das Gehirn eines jeden Lebewesen zu beherrschen oder es zu vernichten.
    Ef wußte, daß er sich beeilen mußte, weil er nicht mehr lange die Schmerzen in seinen Gehirn aushalten konnte.
    „Tempo, Tempo!“ rief Thal.
    „Halten Sie den Mund“, schrie Ef, „ich tue, was ich kann!“
    Es knackte in dem Apparat, und sofort verschwanden Efs Schmerzen.
    „Was ist los?“ fragte Thal.
    „Ich habe ihn eingeschaltet.“
    „Dann zeigen Sie endlich, was Sie damit können“, rief Thal ungeduldig.
     
14. Kapitel
     
    In der Hauptkabine saß Pop Ridgeway an Vars Tisch und lenkte den Thicon. Der Kapitän lag auf dem Boden der Kabine und war so gefesselt, daß er nicht einen Finger rühren konnte. Auch Gail Tempe, Carson und die anderen waren da. Dr. Gregory hing in einem Stuhl und hielt sich noch immer den Kopf. Er sah aus, als verstände er nicht, was um ihn herum vorging.
    Nur X-81 war ruhig wie immer. Man sah dem Roboter nicht an, ob er begriff, daß er und seine Schöpfer in Gefahr waren. Aber vielleicht war es ihm auch gleichgültig. Auf jeden Fall beobachtete er genau jede Bewegung der Menschen.
    Jed ließ den Roboter nicht aus den Augen. Wenn alles danebenging, sollte er die letzte Rettung sein. Er saß neben Pop Ridgeway, um ihm zu helfen, so gut er konnte. Er wußte allerdings, daß er nicht viel machen konnte, denn nur ein ausgebildeter Pleir-Mann konnte mit dem Thicon arbeiten. Der Thicon war eine Plastikkugel mit langen dünnen Antennen nach allen Seiten. In der Kugel konnte man tausend dünne Drähte und mikroskopisch kleine Instrumententeilchen sehen. Jed wußte, daß diese Plastikkugel und ihre Instrumente die Nachahmung eines Gehirns war, aber er konnte nicht sagen, wie weit das Gehirn eines Pleir-Manns dem eines Menschen glich, weil die Rassen sich auf verschiedenen Planeten entwickelt hatten.
    „Der Thicon wird direkt durch das Gehirn des Mannes, der ihn bedient, gelenkt“, sagte Ridgeway, und man merkte ihm die Anstrengung an, die es ihm kostete, die Kugel aufglühen zu lassen.
    „Ich habe solch ein Gerät schon sehr lange nicht mehr benutzt, und sie haben die einzelnen Modelle inzwischen weiterentwickelt.“
    Sein Gesicht wurde ruhiger, und er schloß die Augen. Er schien sich in sich selbst zu versenken.
    Als er die Augen wieder öffnete, glühten sie. „Jetzt bin ich zu ihnen durchgedrungen, aber ich kann sie nur sehen und noch nicht beeinflussen. Sie haben irgend etwas vor, was ich nicht erkennen kann. Ha, jetzt habe ich Ef!“
    Jed Ambro schöpfte wieder neue Hoffnung. Zum erstenmal, seit das goldene Schiff am Himmel
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