Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle
Autoren: Robert Moore Williams
Vom Netzwerk:
gemeint.“
    „Thal hat zu tun und mir befohlen, Antwort zu geben. Er hat mir befohlen, noch einen von den Menschen mitzunehmen, wenn es Ihnen recht ist.“
    „Noch einen? Warum das?“
    „Er möchte gern, daß Sie ihn untersuchen. Irgend etwas ist mit ihm nicht in Ordnung. Thal hat gesagt, daß Sie vielleicht herauskriegen, was mit ihm los ist.“
    Der Lautsprecher schwieg, und Jed hielt den Atem an.
    „Geht in Ordnung“, sagte der Sprecher schließlich und schaltete den Apparat aus.
    „Wer war das?“ fragte Carson.
    „Das war Var, der Kapitän. Komm mit!“
    „Was?“ fragte der große Maschinist, der noch nicht ganz begriffen hatte.
    „Hast du eine Waffe?“ wollte Jed wissen.
    Carson hob seine riesige Faust und sagte: „Im allgemeinen reicht das völlig.“
    „Gut, der Kapitän wird sich freuen, sie kennenzulernen.“
    Carson grinste, und sie gingen in die Nachbarkabine zurück. Dr. Gregory öffnete seine Augen und murmelte dann ein stilles Gebet.
    Jed hielt vor der Schaltanlage und zeigte mit dem Fuß auf den gefesselten Thal, der darunter versteckt lag. Rex Carson sah ihn verblüfft an.
    „Du hast schon einen von ihnen ausgeschaltet?“
    „Ja.“
    „Warum hast du das nicht gleich gesagt? Das hätte mich sofort überzeugt.“
    „Dazu hast du mir ja keine Zeit gelassen.“
    „Das tut mir aufrichtig leid. Aber eins will ich dir noch sa gen: der nächste ist meiner!“ rief Carson und ballte die Fäuste.
    Die Tür zu der nächsten Kabine ließ sich leicht öffnen. Jed hielt die kleine Waffe, die er Thal abgenommen hatte, in der rechten Hand versteckt und wartete auf die Erlaubnis, eintreten zu dürfen. Hinter sich hörte er Carson schwer und aufgeregt atmen.
    Der Kapitän sah ihn an. Var sah fast genauso aus wie Thal, und Jed fragte sich, ob alle Pleir-Männer sich glichen wie ein Ei dem anderen. Auch Var hatte die gleiche hohe Stirn, die gleichen großen Augen und die gleiche überlegene Ruhe.
    Var saß hinter einem Pult, das offensichtlich die Komman doanlage für das ganze Schiff war. Hinter ihm hing eine Hän gematte.
    „Herein!“ sagte der Kapitän und musterte Carson, der hinter dem Elektronentechniker die Kabine betrat. „Ist das der Mann, den ich verhören soll?“
    „Ja“, sagte Jed.
    Neben dem Kapitän saß Ridgeway an dem Pult, und er vermied, Jed in die Augen zu sehen. Man konnte fast glauben, daß der alte Mechaniker sich schämte, die Leute wiederzusehen, die er so viele Jahre lang bespitzelt hatte. Als er die beiden nebeneinander sitzen sah, merkte Jed, daß auch Ridgeways Gesicht dem des Kapitäns glich. Es hatte dieselbe hohe Stirn, die gleichen großen Augen und die gleiche Überlegenheit.
    Aber etwas war anders: er sah nicht so selbstüberzogen aus, als sei er ein kleiner Gott, wie Var neben ihm, sondern hatte fast menschliche Züge.
    Die Waffe in Jeds Hand war naß von Schweiß, aber Jed fühlte sich schon als Sieger.
    Er hob die Hand mit der Waffe, als ihm ein neuer Gedanke kam. Was sollte er mit Ridgeway machen, wenn er den Kapitän getötet hatte? Sollte er den alten Mechaniker auch erschießen, weil er jetzt bei der Eroberung des Schiffes im Wege war? Jed zögerte. Er wollte Pop nicht eher töten, bevor es unbedingt nötig war. Zwei Seelen kämpften in seiner Brust, und Schweiß brach ihm aus allen Poren. Er hörte hinter sich Carson schwer atmen. Für einen kurzen Augenblick sah Pop Ridgeway ihn an, als verstünde er, was in Jed Ambro vorginge.
    Wieder hob Jed die Waffe.
    „Warum schießt du nicht?“ fragte Var.
    „Ich … was?“
    „Na los“, drängte der Kapitän.
    „Aber …“
    „Du hast doch das Recht auf deiner Seite, wenn du mich tö test“, sagte Var. „Ich bin dein Todfeind und würde dich ohne Zögern erledigen, wenn ich es für richtig hielte.“
    Verzweifelt versuchte Jed, die Arme zu heben und die Waffe abzufeuern.
    Aber er konnte es nicht, und das Lächeln des Kapitäns wurde immer breiter, als er es bemerkte. Jed spürte, wie ihn das Unheimliche wieder packte, und jetzt, da es zu spät war, begriff er, daß Var ihn wieder unter seine Gehirnkontrolle gebracht hatte. In letzter Verzweiflung versuchte er, den Arm hochzureißen, aber seine Muskeln gehorchten ihm nicht mehr.
    „Versuch’s noch einmal“, spottete Var. Er genoß es, mit Jed zu spielen wie eine Katze mit einer gefangenen Maus. „Erschieß mich!“ befahl der Kapitän, und ein Frösteln kroch über Jeds Haut.
    „Ich kann nicht“, flüsterte er.
    „Dann komm her, und leg Thals
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher