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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle
Autoren: Robert Moore Williams
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Waffe auf das Pult!“ befahl der Kapitän.
    Es fiel ihm nicht schwer, zu gehorchen, weil seine Muskeln sich automatisch bewegten. Er streckte den Arm aus und legte die Waffe auf den Tisch. Dann trat er zurück. Var nahm sie auf und sagte belustigt: „Thal wird nicht sehr erfreut sein, wen ich sie ihm zurückgebe. Aber er hat eine Lektion verdient. Deshalb habe ich auch zugelassen, daß du ihn überwältigt und entwaffnet hast.“
    „Sie haben das zugelassen?“ flüsterte Jed.
    „Natürlich“, antwortete der Kapitän. „Thal wollte mich betrügen und mir weismachen, daß er mit Deldek, dem Nachrichtenchef des Pleir-Planeten, gesprochen habe. Aber in Wirklichkeit hatte er nur Verbindung mit dem Ungeheuer auf dem Pluto aufgenommen und dann aus Angst gekniffen. Zur Strafe habe ich zugelassen, daß eine niedere Kreatur ihn überwältigt hat. Und wenn du ihn getötet hättest, wäre es nur eine gerechte Strafe dafür gewesen, daß er versucht hat, einen höherdimensionalen Spieler hinters Licht zu führen.“ Wie es Thal jetzt ging, kümmerte den Kapitän nicht. Er legte die Waffe wieder auf das Pult vor sich.
    „Oh, ein neues Modell, das ich noch nicht kenne“, rief Rid geway voll Interesse und griff, ohne um Erlaubnis zu fragen, nach der kleinen Waffe. „Sie haben doch nichts dagegen, daß ich sie mir anschaue?“
    Als er sie fest in der Hand hatte, zielte Ridgeway auf den Kapitän.
    „Wenn du nur eine einzige Bewegung machst oder einen Gedanken ohne meine Erlaubnis faßt, töte ich dich“, sagte der Mechaniker, und seine Stimme ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, daß es ihm ernst war.
    Var bewegte sich nicht und starrte auf die Mündung der Waffe. Der Kapitän mußte völlig überrascht worden sein, aber er hatte sich so in der Gewalt, daß er nicht den geringsten Versuch machte, sich zu wehren. Nur in seinen Augen brannte es wie Feuer.
    „Komm mir nicht mit dem Thicon“, befahl der Mechaniker, aber das Glühen in Vars Augen wurde stärker.
    „Ich bin ein neundimensionaler Spieler“, fuhr der Mechaniker fort, und zum erstenmal bewegte sich Var. Die Flamme in seinen Augen erloschen, und er schien zusammenzuschrumpfen.
    „Wenn du versuchst, mich mit deinen Geistesenergien zu überwältigen“, drohte Ridgeway, „erreichst du nur, daß ich den Thicon zu dir zurückleite.“
    „Ich weiß“, flüsterte Var mit fahlen Lippen, und man konnte seinem Gesicht die große Erregung ansehen, die ihn gepackt hatte.
    „Mächtiger, ich wußte nicht, daß Sie ein neundimensionaler Schachspieler sind.“
    „Und wie, glaubst du wohl, konnte ich solange in dem Sonnensystem leben?“ gab Ridgeway zurück.
    „Ich weiß es nicht, aber ich habe es mich schon oft gefragt.“
    Ridgeway zeigte auf Jed und befahl: „Befreie ihn von dem Thicon.“
    „Aber er ist sehr gefährlich. Auf dem Pluto ist ein Ungeheu er, und vielleicht ist er es.“
    „Tu, was ich dir sage.“
    „Zu Befehl, Mächtiger!“
    Jed fühlte, wie er langsam wieder zu sich kam. Er konnte Var nichts besonderes anmerken und schloß daher, daß die Pleir- Männer diese Kräfte mit dem eigenen Gehirn entwickelten, oh ne daß sie fremde Energiequellen dazu benutzten.
    Er beobachtete Ridgeway und Var. Die beiden schienen sich nicht besonders gern zu haben, obwohl sie zur selben Rasse gehörten.
    „Aber – aber“, stammelte Var, und er versuchte, etwas Wichtiges zu sagen. Aber jedesmal wenn er zu sprechen ansetzte, brach er wieder verwirrt ab, und er starrte auf die Waffe vor sich. Schließlich brachte er heraus: „Aber Sie sind doch ein Pleir-Mann!“ Man konnte seinem Protest anhören, daß er Ridgeway anklagte, einen unverzeihlichen Fehler begangen zu haben.
    „Aber ich bin anders als du“, antwortete Ridgeway.
    „Hm.“
    „Ich bin kein Pleir-Mann …“
    „Was?“
    „… mehr“, ergänzte der Mechaniker. „Ich war ein Pleir-Mann mit allem Stolz meiner Rasse, als ich auf das Sonnensystem kam, aber ich bin es nicht mehr. Ich will von meiner Rasse nichts mehr wissen und verzichte auf meine Bürgerrechte.“
    Der Kapitän nahm es ihm nicht ab, weil er es einfach nicht fassen konnte, und protestierte: „Aber das ist doch nicht möglich!“
    Ridgeway antwortete ruhig: „Es ist möglich!“
    Var verzog sein Gesicht und hob seine Hand, um zu widersprechen. Aber er begriff, daß es sinnlos war, und legte seine Hand wieder auf den Tisch, diesmal etwas näher an der Reihe der Schalthebel.
    „Auf dem Pleir erwartet Sie doch großer Ruhm. Sie haben
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