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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle
Autoren: Robert Moore Williams
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al le Aufgaben auf diesen Planeten gelöst und können wie ein Held in die Heimat zurückkehren.“ Wieder hob er seine Hand, als wollte er seine Worte unterstreichen, und schob sie noch näher an die Schalthebel heran.
    „Ich möchte aber kein Held auf dem Pleir, sondern ein Mechaniker auf der Erde sein“, antwortete Ridgeway.
    „Bin was? Verzeihung, Mächtiger, aber ich habe den Ausdruck nicht verstanden.“
    „Ein Mechaniker ist ein Mann, der mit seinen Händen arbeitet.“
    „Mit den Händen?“ rief Var, und man merkte ihm an, wie widerwärtig ihm der Gedanke war. „Sie müssen verrückt geworden sein. Verzeihen Sie mir noch einmal, ich habe geredet, ohne zu denken.“
    „Im Gegenteil, ich habe mich zum erstenmal in meinem Le ben glücklich gefühlt, weil ich gefunden habe, was ich die gan ze Zeit als vieldimensionaler Schachspieler vermißte. Man muß beides können, Var: Schach in vielen Dimensionen spielen und mit den Händen schaffen. Und erst auf der Erde habe ich das erfahren.“
    Ridgeway schien daran gelegen zu sein, den Pleir-Kapitän zu überzeugen, aber Vars Hand schob sich ganz langsam an die Knöpfe heran.
    „Und was noch wichtiger ist“, fuhr der Mechaniker fort, „ich habe diese Menschen schätzen gelernt.“
    „Aber was gibt es denn Wichtigeres als ein Pleir-Wesen zu sein?“ fragte Var beiläufig. Selbst wenn dieser Pleir-Mann ver rückt war, war er trotzdem gefährlich und der Kapitän, die Waf fe vor den Augen, wollte ihn nicht reizen.
    „Ein Mensch zu sein“, antwortete Ridgeway. „Es ist eine große Leistung, in diesem Schwerkraftsystem zu existieren. Die Anziehung ist so groß, daß sie nicht einmal geradeaus denken können und ihre Gedanken immer wieder zu ihnen zurückkeh ren.“
    Var nickte langsam, denn das verstand er nur zu gut. Er selbst hatte an der Grenze des Sonnensystems kaum einen zielgerichteten Gedanken fassen können.
    „Ich verstehe kaum“, fing Ridgeway wieder an, „daß sie es fertiggebracht haben, in den Weltraum hinauszufliegen.“
    „Vielleicht hat ihnen jemand dabei geholfen“, sagte Var verbittert.
    „Wer soll ihnen denn geholfen haben?“
    „Sie!“
    Ridgeway war betroffen und erschrocken zugleich. „Nein, du kannst ihre Leistungen nicht herabsetzen, indem du behauptest, daß ich ihnen geholfen habe. Es stimmt, daß ich ihnen viele Tips gegeben und sie besonders bei der Entwicklung der elektronischen Gehirnsubstanz unterstützt habe. Doch alles in allem habe ich ihnen nur in Kleinigkeiten geholfen, auf die sie mit der Zeit selbst gekommen wären. Alle schwierigen Probleme haben sie selbständig gelöst.“
    Jed Ambro hatte einen bitteren Geschmack auf der Zunge. Es hatte ihm schon einen Stoß versetzt, als er erkannte, daß Rid geway ein Spion vom Pleir war, aber dieser Schlag war für ihn viel schlimmer. Wissenschaftler und Techniker hatten einen ganz speziellen Helfer gehabt, und all ihre Erfindungen gehör ten nicht ganz ihnen. Wie geduldig mußte der Pleir-Mann mit ihnen umgegangen sein! Immer hatte er sich zurückgehalten und vorgegeben, nur ein Mechaniker zu sein.
    Var tat so, als habe er Mitleid. Seine Hand war kaum noch fünf Zentimeter von den Hebeln auf seinem Pult entfernt.
    Jed sah schnell über seine Schulter zu dem Maschinisten Carson, der hinter ihm stand. Der große Mann hatte beide Hän de geballt, und Jed entdeckte, daß er ein offenes Taschenmesser in seiner rechten Hand verborgen hielt.
    „Und aus noch einem Grund habe ich mich entschlossen, mit der menschlichen Rasse zu leben“, fing Ridgeway wieder an.
    Var zuckte mit den Schultern. Was ging ihn schon dieser verrückte Pleir-Mann an. Seine Hand war noch drei Zentimeter von den Knöpfen entfernt. Wenn er den ersten berührte, würde ihn ein unsichtbarer Schild vor Ridgeways Strahlenpistole schützen.
    Der Kapitän hob die Hand.
    „Wumms!“ Das geworfene Messer hatte Vars Hand auf dem Tisch festgenagelt.
    Jed Ambro fuhr herum, und Carson grinste ihn an. „Wir können zwar nicht mit den komischen Schachspielern konkurrieren, aber mindestens genauso gut kämpfen wie sie.“
    „Sogar besser“, meinte Ridgeway. „Ich habe nicht einmal die Hebel auf seinem Pult bemerkt.“
    Vars Linke schob sich auf die Knöpfe zu, und Jed hörte, wie Carson auf den Kapitän losstürzen wollte, aber Jed Ambro war schneller und schmetterte dem Kapitän die Linke ins Gesicht.
    Var fiel nach hinten über. Der Schlag schien ihm das Bewußtsein geraubt zu haben.
    „Gut gemacht“, sagte Pop
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