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Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Titel: Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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verdiene ich meinen Lebensunterhalt.”
    „Ja, das waren Sie. Jetzt erinnere ich mich wieder.”
    „Und was war das Problem daran?”
    Er schüttelte den Kopf. „Ich wüsste nicht, dass es ein Problem gegeben hat.”
    „Warum sind Sie dann nicht wiedergekommen?”
    Er schmunzelte. „Also gut, wir waren unterschiedlicher Meinung, was das Zeug anging, das Sie mir in die Haare schmieren wollten. Ich wollte es nicht, Sie aber haben mir gesagt, dass ich es wollte, und Sie haben gewonnen. Als ich dann rausging, sah ich ganz stachlig aus. Wenn ich mir an den Kopf fasste, war es, als hätte ich Baiser in den Haaren.”
    „Gel”, erklärte sie. „Wir nennen es ‚Product‘. Das ist jetzt in.”
    „Ach wirklich? Dann bin ich das wohl nicht, fürchte ich.“ Er setzte sich an die andere Seite des Kartons auf die Kaminbank, griff hinein und hob einen der Welpen heraus. „Denn ich mag kein ‚Product‘ in meinen Haaren.”
    „Sind Ihre Hände auch sauber?”, fragte sie ihn.
    Erstaunt schaute er sie an. Dann wanderte sein Blick langsam von ihrem Gesicht zu ihrer Brust, er lächelte und sagte: „Hm, ich glaube, da bewegt sich was bei Ihnen. Aber vielleicht sind Sie ja auch nur froh, mir zu begegnen.“ Und er grinste über beide Ohren.
    „Witzbold”, erwiderte Annie, griff unter ihren Pullover und zog ein winziges sich windendes Hündchen heraus. „Ist der Spruch von Ihnen?”
    Er neigte den Kopf und nahm ihr den Welpen aus der Hand. „Ich würde sagen, ein Border Collie steckt zumindest mit drin. Sieht aus, als würde der Border-Collie-Anteil überwiegen, doch wenn sie älter werden, könnten noch andere Merkmale zum Vorschein kommen. Niedlich”, stellte er fest. „In der Gegend hier gibt es viele unterschiedliche Rassen von Hütehunden.”
    „Die zwei sind die schwächsten im Rudel, also seien Sie bitte vorsichtig. Ich warte auf den Tierarzt.”
    Er balancierte die beiden kleinen Welpen in einer großen Hand und zog mit der anderen eine Brille aus der Tasche seiner Wildlederjacke. „Ich bin der Tierarzt.“ Er setzte sich die Brille auf die Nase und drehte die beiden Hündchen auf den Rücken. Dann schaute er sich ihre Augen, Schnauzen und Ohren an und drückte ihnen mit einem Finger vorsichtig auf den Bauch.
    Eine Minute lang hatte es Annie die Sprache verschlagen. „Sie sind wohl kaum der alte Doc Jensen.”
    „Nathaniel junior. Nate. Sie kennen meinen Vater?”, fragte er, während er sich weiter auf die Welpen konzentrierte. Er legte sie in die Kiste zurück, hob zwei andere heraus und wiederholte den Prozess.
    „Äh … ach … Meine Eltern haben eine Farm unten bei Alderpoint. Da bin ich aufgewachsen! Gar nicht so weit weg von Docs Klinik und dem Stall. Müsste ich Sie da nicht kennen?”
    Er sah sie über den Rand seiner Brille hinweg an. „Ich weiß nicht. Wie alt sind Sie?”
    „Achtundzwanzig.”
    „Aha, das ist die Erklärung. Ich bin zweiunddreißig. Ihnen ein paar Jahre voraus. Wo sind Sie zur Schule gegangen?”
    „Fortuna. Und Sie?”
    „Valley.“ Er lachte. „Ich glaube, jetzt können Sie ruhig sagen, dass ich der alte Doc Jensen bin.“ Und wieder war da dieses Grinsen. Er konnte unmöglich ganz in der Nähe ihrer Farm aufgewachsen sein, ohne dass sie ihn bemerkt hätte. Dafür sah er viel zu gut aus.
    „Ich habe ältere Brüder”, sagte sie. „Beau, Brad und Jim McKenzie. Alle älter als Sie.”
    Zuerst überraschte ihn diese Information, dann lächelte er breit und schließlich lachte er. „Bist du etwa der dünne Wuschelkopf mit den Sommersprossen? Die nervtötende Quasselstrippe, die Beau und Brad ständig nachgelaufen ist?”
    Aus zusammengekniffenen Augen funkelte sie ihn böse an.
    „Nein”, rief er lachend. „Das muss jemand anders gewesen sein. Deine Haare sind nicht kürbisrot, und du bist auch gar nicht so …“ Er hielt einen Moment inne und fuhr dann fort: „Wie ich sehe, trägst du auch deine Zahnspange nicht mehr.“ Ihrem finsteren Blick nach zu urteilen, hatte er mit dieser Bemerkung nicht gerade bei ihr gepunktet.
    „Wo ist dein Vater? Ich hätte gern noch eine zweite Meinung!”
    „Okay, du bist auch nicht mehr so dünn wie damals.“ Er lächelte stolz.
    „Ein sehr, sehr alter Witz, du Schlaumeier.”
    „Nun, da hast du Pech,
Schneckchen
. Meine Eltern haben endlich ihren Traum verwirklicht und sind nach Arizona gezogen, wo sie Pferde halten können, es warm haben und weniger Steuern zahlen. Eine meiner älteren Schwestern wohnt dort mit ihrer
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