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Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Titel: Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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dicht auf den Fersen. Er war groß genug, um über Jacks Schulter sehen zu können, dass der Karton leer war. „Was ist los?”, erkundigte er sich.
    „Dad! David hat unter dem Weihnachtsbaum eine Kiste mit lauter Welpen gefunden! Die sind eiskalt! Die können
sterben!”
, informierte Christopher ihn verzweifelt.
    „Wir wärmen sie ja wieder auf”, beruhigte Annie ihn und deutete auf die Ausbuchtungen unter den Hemden der Jäger. „Die Hälfte von ihnen zappelt schon rum, und nicht mehr lange, dann wissen wir auch, was mit der anderen Hälfte los ist. Bis dahin müssen wir schauen, dass sie etwas Flüssigkeit und Nahrung aufnehmen. So früh darf man sie nicht von der Mutter trennen. Milchpulver und Frühstücksflocken für Babys wären ideal, doch wir schaffen es auch mit etwas warmer Milch und verdünntem Hafermehl.”
    „Milchpulver für Babys?”, fragte Jack. „Ich wette, dass ich das auftreiben kann. Du erinnerst dich doch an meine Frau Mel. Sie ist Hebamme. Sie wird Milchpulver vorrätig haben.”
    „Perfekt. Und wenn sie noch ein paar Reisflocken oder Baby-Haferflocken hätte, wäre das sogar noch besser.”
    „Werden wir Flaschen brauchen?”, wollte er wissen.
    „Nö, ein paar flache Schalen tun’s auch. Sie sind zwar jung, doch ich wette, dass sie wahnsinnig hungrig sind. Das werden sie ganz schnell begreifen.”
    „Hoppla!”, sagte einer der Jäger. „Ich hab einen Zappelphilipp hier!”
    „Ich auch!”, rief der andere.
    „Halten Sie sie noch eine Weile am Körper”, ordnete Annie an. „Wenigstens so lange, bis wir die warmen Handtücher in die Kiste legen können.”
    Beinahe hätte ein Karton voller unterkühlter, hungriger Welpen, die sich kaum noch bewegten, Annie vergessen lassen, weshalb sie überhaupt in Virgin River gelandet war. Es war drei Wochen vor Weihnachten, und ihre drei älteren Brüder, deren Frauen und Kinder würden über die Feiertage auf der Farm ihrer Eltern einfallen. Heute war einer der zwei freien Tage in der Woche, an denen Annie nicht in ihrem Friseursalon arbeitete. Gestern, also am Sonntag, hatte sie den ganzen Tag über mit ihrer Mutter gebacken, und heute war sie früh aufgestanden, um zwei Schmorgerichte zuzubereiten, die ihre Mutter für die Feiertagsgäste einfrieren konnte. Sie hatte geplant, zuerst ihrer Mutter beim Kochen zu helfen und dann vielleicht mit einem ihrer zwei Pferde auszureiten. Auch ihrem preisgekrönten Stier Erasmus wollte sie Hallo sagen. Erasmus war schon sehr alt, und jedes Hallo konnte das letzte sein. Dann hatte sie vorgehabt, mit ihren Eltern zu Abend zu essen, was sie wenigstens einmal in der Woche tat. Sie war das Nesthäkchen der Familie McKenzie, unverheiratet und obendrein auch noch in der Nähe wohnend, da fiel ihr die Aufgabe zu, sich um Mom und Dad zu kümmern.
    Nun aber saß sie hier am Kamin und kümmerte sich um eine Kiste Hundebabys. Im Nu hatte Jack Milchpulver, Haferflocken und zwei warme Handtücher aus dem Trockner herbeigezaubert. Preacher stellte flache Schalen zur Verfügung und rührte das Milchpulver an. Sie und Chris fütterten immer zwei der Hündchen gleichzeitig und hielten sie an, ihre Mahlzeit aufzuschlappern. Für die Welpen, die das nicht schafften, organisierte sie in der Arztpraxis auf der anderen Straßenseite eine Pipette.
    Jack rief einen Bekannten an, der Tierarzt war, und wie sich herausstellte, kannte Annie ihn auch. Der alte Doc Jensen war schon vor ihrer Geburt regelmäßig auf der Farm erschienen, denn in jüngeren Jahren hatte ihr Vater einen zwar kleinen, aber blühenden Milchhof betrieben. Damals hatten sie immer viele Kühe gehabt, ein paar Pferde, Hunde und Katzen, Ziegen und einen reizbaren Stier. Obwohl Jensen eher ein Veterinär für Nutztiere war, würde er dennoch in der Lage sein, diese Welpen wenigstens zu untersuchen.
    Annie bat Jack, sich auch bei ihrer Mutter zu melden und ihr zu erklären, was sie hier festhielt. Ihre Mom würde lachen, denn sie kannte ihre Tochter gut genug und wusste, dass Annie durch nichts von einer Kiste Hundebabys in Not wegzuholen war.
    Als die Essenszeit heranrückte, war nicht zu übersehen, dass die Welpen eine Menge Leute anlockten. Sie kamen zu Annie an den Kamin, erkundigten sich nach der Geschichte, griffen in die Box, um das weiche Fell zu zausen oder sogar einen der Welpen auf die Arme zu nehmen. Annie war nicht sicher, ob so viel Streicheln eine gute Idee war, aber solange sie die kleinen Kinder, insbesondere David, davon abhalten konnte,
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