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Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Titel: Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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wenigstens auf eine Tasse Kaffee. Natürlich statteten die McKenzies keine Besuche ab, wenn die Familie zu Hause war. Dann waren sie einfach zu viele. Ein zweiter Truck trudelte hinter den Dicksons her, es sah aus, als würde die ganze verdammte Familie anrücken. Annie ließ sich ins Heu zurückfallen und hoffte, nicht gesehen zu werden. Wenn sie einmal alle im Haus waren, würde sie verschwinden. Ihr war nicht nach Geselligkeit.
    Es gab nur einen Menschen, mit dem sie gerade jetzt gern zusammen sein wollte. Sie legte die Arme um sich und versuchte sich vorzustellen, es wären seine …
    „Annie? Bist du da draußen?”, rief Beau von der Veranda hinterm Haus.
    Gib einfach keine Antwort, sagte sie sich.
    „Annie!”
    Aber ihr Truck stand genau vor seiner Nase. „Ich sehe mir gerade die Sterne an, aber ich will gleich los. Was gibt’s?”
    „Wollte nur wissen, wo du bist!”, rief er zurück.
    „Also, dann verschwinde jetzt und lass mich in Ruhe! Du jagst den Sternen Angst ein!“ Und etwas leiser murmelte sie noch: „Quälgeist.”
    Sekunden später spürte sie, wie der Wagen bewegt wurde, hörte, wie er quietschte und dann fiel auch schon ein großer Körper neben ihr ins Heu.
    „Manno, Beau, du Idiot!“ Sie schrie beinahe. Dann setzte sie sich gerade auf, versuchte mit den behandschuhten Händen Stroh aus ihren Haaren zu zupfen und sah sich den Körper neben ihr genauer an. Das war gar nicht Beau. Es war Nathaniel, der mit dem Gesicht nach unten neben ihr im Heu lag. „Was machst du hier?”, fragte sie verwirrt.
    Er drehte den Kopf zur Seite. „Ich bin zurückgekommen, um dich von den Socken zu hauen, aber entweder bin ich zu lange geflogen, zu lange gefahren oder habe zu lange an Flughäfen rumgehangen, sodass ich zu müde bin, mich auch nur umzudrehen, geschweige denn, dich irgendwo hinzuhauen. Und in der Nacht vor meiner Abreise habe ich auch nicht allzu viel schlafen können.“ Er grinste. „Dafür bin ich dir sehr dankbar.”
    „Du bist nicht geflogen?”
    „Doch. Ich bin geflogen. Den ganzen Weg bis nach Miami habe ich geschafft.”
    „Und dann bist du
zurückgekommen?”
    Er gähnte tief. „Auf halbem Weg ist mir klar geworden, dass ich ohne dich nicht auf die Bahamas wollte, aber sie haben sich geweigert, das Flugzeug umzudrehen.”
    Einen Moment lang schwieg sie. „Du bist wahnsinnig.”
    „Kann man so sagen”, meinte er. „Was hast du mit mir angestellt?”
    „Daran soll
ich
schuld sein? Dass du ein Verrückter bist?”
    Wieder gähnte er. „Bis vor drei Wochen war ich völlig normal. Es ist erstaunlich, wie viele Leute an Heiligabend mit dem Flugzeug unterwegs sind. Ich konnte keinen Direktflug bekommen. Den ganzen Tag ging es rauf und runter. Von Miami musste ich nach Lansing, dann nach Seattle und anschließend nach San Francisco. Das letzte Stück musste ich auf der Toilette verbringen.”
    „Das ist nicht dein Ernst”, sagte sie lachend und legte sich neben ihn ins Heu.
    „Dann musste ich ein Auto mieten, um nach Santa Rosa zu kommen, wo mein Truck stand. Zuletzt kam dann noch die Fahrt nach Hause.”
    „Hey!”, rief Beau von der Veranda. „Soll ich euch die Pferde einspannen?”
    Annie setzte sich wieder auf. „Nein danke”, rief sie zurück. „Kannst du bitte verschwinden?”
    „Treibt ihr es etwa im Heu?”
    „Hau ab!”, brüllten sie beide gemeinsam.
    „Meine Güte.“ Die Hintertür fiel ins Schloss.
    Annie legte sich wieder hin. „Also, was hast du jetzt vor?”, fragte sie Nate.
    „Mein Plan war, dir zu sagen, dass ich dich liebe. Dann wollte ich dich verführen und dafür sorgen, dass du richtig rote Wangen bekommst, aber ich bin mir nicht sicher, dass ich dazu genügend Kraft habe. Aber ja, ich liebe dich. Und wenn ich heute Nacht ein bisschen schlafen kann, werde ich neuen Schwung haben. Also mach dich auf was gefasst.”
    Sie kicherte. „Ich muss die Welpen noch ausliefern”, erklärte sie ihm.
    „Ach, hast du das noch nicht gemacht? Ich hatte so gehofft, dass wir einfach heimfahren und ins Bett gehen können …”
    „Es ist sicher das Beste, wenn ich dich nach Hause fahre. Dann kannst du schlafen und ich liefere die Welpen aus. Ich glaube nicht, dass du noch fahren solltest, wenn du dich nicht einmal mehr umdrehen kannst.”
    „Das schaffe ich noch”, sagte er mit dem Gesicht nach unten im Heu. „Du wirst sehen. Jeden Augenblick werde ich jetzt putzmunter.”
    „Du liebst mich?”, fragte sie ihn. „Wie kommst du dazu, das zu
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