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Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Titel: Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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verliebt.”
    Aber noch nie so wie jetzt, dachte sie. Nichts, was auch nur annähernd vergleichbar wäre. Sie wollte ihm die Schläfen massieren, wenn er gestresst war oder Sorgen hatte. Sie wollte in ihn hineinschlüpfen und ihm Trost bringen. Mit allen Gefühlen wollte sie ihm vertrauen. Wenn nötig, würde sie für ihn in den Kampf ziehen. Oder besser noch, mit ihm lachen, bis ihnen beiden die Tränen über die Wangen liefen. Es wäre so schön, wenn sie ihm zur Seite stehen und bei der Arbeit helfen könnte. Oder sich ein bisschen mit ihm zu streiten, bevor sie sich wieder versöhnten. Sie müsste ihm versprechen, ihre prämenstruelle Gereiztheit nicht an ihm auszulassen, und er müsste geloben, kein solcher Alleswisser zu sein. Grün wie ein Ochsenfrosch, hatte er zu ihr gesagt. Noch nie hatte es einen Mann in ihrem Leben gegeben, der sie so schnell durchschaute, der ihre Gedanken lesen und ihre Gefühle nachvollziehen konnte.
    Als sie merkte, dass sie in Gedanken ein wenig abgedriftet war, riss sie sich wieder zusammen und sah ihre Freundin an, die nur mit den Schultern zuckte.
    „Genau was ich dachte”, sagte Pam lächelnd.
    Den ganzen Weg von San Francisco nach Miami verbrachte Nathaniel in der vollbesetzten 747 an ein kaltes Fenster gepresst. Ein Nachtflug von mehr als fünf Stunden. Drei oder vier Mal stand er auf und lief in der abgedunkelten Kabine hin und her. Normalerweise konnte er auf langen Flügen immer gut schlafen, aber diesmal nicht. Als er Heiligabend um sieben Uhr morgens sein Ziel erreicht hatte, blieb ihm noch fast eine Stunde bis zu seiner Frühstücksverabredung in dem vereinbarten Restaurant, das sich im internationalen Terminal befand.
    Als er schließlich dort ankam, waren Jerry, Ron, Cindy und Tina schon eingetroffen. Um sie herum stand so viel Gepäck, dass es gereicht hätte, ein Kreuzfahrtschiff zu versenken. Es fehlten noch Bob und Tom mit ihren Frauen. Jerry hatte Nate als Erster entdeckt und rief: „Hey, seht mal, wer sich da gerade von seinem Nachtflug herschleppt. Du siehst wirklich mitgenommen aus, Mann.“ Grinsend reichte er ihm die Hand. „Bestellt dem Mann mal eine Bloody Mary!”
    Nate schüttelte Hände, umarmte, nahm den Drink entgegen – komplett mit Zitronenscheibe und Selleriestange – und hob sein Glas. „Es ist fantastisch, euch zu sehen, Leute”, sagte er. „Aber so können wir nicht weitermachen, wenn wir uns mal treffen wollen.”
    „Besser, als sich gar nicht zu treffen.“ Jerry schaute auf seine Uhr. „Wir haben noch eineinhalb Stunden.“ Dann sah er sich stirnrunzelnd um. „Nathaniel, hast du dein Gepäck schon eingecheckt?”
    „Nö, das habe ich bei einem Gepäckträger gelassen.”
    Ein paar von ihnen schüttelten den Kopf, und Tina sagte: „Du warst uns schon immer einen Schritt voraus.”
    „Die Sache ist die … ich kann nicht mitkommen. Tut mir leid, Leute.”
    Als Antwort erntete er verwirrte Blicke. „Ähem, sieh dich um, Kumpel, aber du bist in Miami. Fast schon im Bahama-Mama-Himmel.”
    Nate lachte und nippte an seinem Cocktail. „Gute Idee”, sagte er und wies auf den Drink. „Mein Gepäck habe ich am Schalter der Airline beim Gepäckträger gelassen. Sie versuchen mir einen Flug zu beschaffen, aber es sieht finster aus. Wer verreist eigentlich freiwillig an Heiligabend? Wieso sind die komplett ausgebucht? Ich würde Heiligabend niemals reisen, wenn ich nicht müsste. Aber ich habe ihnen gesagt, dass ich alles nehme, was sie finden können. Am Ende muss ich mein Weihnachtsessen noch hier essen.”
    „Was zum Teufel …?”
    „Es ist eine Frau”, erklärte Nate, schüttelte den Kopf und musste über sich selbst lachen. „Ich muss zu einer Frau zurück.”
    Jerry krallte eine Hand an seiner Schulter fest. „Okay, lass mich raten, du hast im Flugzeug zu viel getrunken …”
    „Warum hast du sie nicht einfach mitgebracht?”, fragte Cindy.
    „Sie konnte nicht mitkommen”, erklärte Nate. „In ihrer Familie ist so viel los, und da konnte sie nicht fehlen. Sie hat ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Familie, und es ist auch wirklich eine tolle Familie. Also habe ich ihr vorgeschlagen, dass ich zu Hause bleibe, aber das wollte sie auch nicht. Sie meinte, ich sollte meinen Urlaub machen. Sie hat darauf bestanden. Und ich habe nachgegeben.”
    „In Ordnung, Junge, verlier jetzt nicht den Kopf. Ruf sie an, sag ihr, dass du dich ohne sie elend fühlst und bald zurückkommst. Zum Teufel, dann besorgst du dir halt in zwei oder
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