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Dornröschens Bestrafung

Dornröschens Bestrafung

Titel: Dornröschens Bestrafung
Autoren: Anne Roquelaure
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Die Bestraften
    Der Morgenstern verblasste
am violett schimmernden Himmel, als ein riesiger hölzerner Karren, beladen mit
nackten Sklaven, das Schloss verließ. Weiße Rösser zogen das schwere Gefährt über
die Zugbrücke und trotteten schnaubend die gewundene Straße entlang, während
die Soldaten des Begleittrupps ihre Pferde dicht an die hohen Räder des Wagens
trieben, um mit ihren Peitschen besser auf die nackten Leiber der jammernden
Prinzen und Prinzessinnen einschlagen zu können.
    In panischer Angst drängten
sich diese aneinander, eine Gruppe elender Gestalten, die Händehinter dem
Nacken zusammengebunden, die Münder verzerrt und geknebelt von kleinen Lederriemen.
Ihre Pobacken waren gerötet und die prallen Brüste unter den Fesseln und
Schlägen angeschwollen. Verzweifelt schauten manche zurück zu den hohen Türmen
des Schlosses, das gewaltig und dunkel am Horizont aufragte. Doch niemand war
wach, so schien es, der ihre Schreie hätte hören können; dort schliefen an die
Tausend gehorsamer Sklaven in seidenen Betten und prächtigen Gemächern ihrer
Gebieter und verschwendeten keinen Gedanken an jene Unverbesserlichen, die nun
auf dem rumpelnden Karren ins Dorf gebracht wurden, um dort auf dem Markt
versteigert zu werden.
    Der Hauptmann des
Begleittrupps lächelte, als er Dornröschen erblickte, die Lieblingssklavin des Kronprinzen,
die als letzte auf den Karren geladen worden war und sich jetzt gegen Prinz
Tristans große, muskulöse Gestalt drängte. Welch wunderschöne Sklavin sie ist,
dachte der Hauptmann. Ihr langes, feines, goldblondes Haar floss über ihren
Rücken, ihr kleiner Mund mühte sich, Tristan zu küssen, trotz des Lederriemens,
der sie knebelte und quälte.
    Der Hauptmann wunderte
sich, wie es der ungehorsame Tristan anstellen mochte, sie jetzt zu trösten, wo
doch seine Hände ebenso wie die der übrigen Sklaven hinter dem Nacken
festgebunden waren. Was soll ich tun? fragte sich der Hauptmann. Diesem
unerlaubten Treiben der Beiden ein Ende bereiten? Es wäre ihm ein leichtes,
Dornröschen aus der Gruppe zu holen, sie über das Geländer des Karrens zu legen
und ihr ungehorsames kleines Geschlecht mit dem Lederriemen zu bestrafen, wie
sie es verdiente. Oder sollte er beide, Dornröschen und Tristan, hinter dem Karren
her schleifen und auspeitschen lassen, um ihnen eine Lektion zu erteilen?
    Doch in Wahrheit empfand er
ein wenig Mitleid mit den verurteilten Sklaven, so verwöhnt sie auch waren, und
sogar mit den beiden Eigensinnigen, Dornröschen und Tristan. Um die Mittagsstunde
würden sie alle versteigert sein, und dann stand ihnen harte Fron bevor, lange
Sommermonate, in denen sie vieles lernen würden.
    Der Hauptmann ritt neben
den Wagen und wählte ein anderes Opfer aus, eine dralle kleine Prinzessin, und
schlug mit seinem Riemen auf ihre rosigen Schamlippen, die unter einem Gekräusel,
schwarzen Haares hervorschauten. Und seine Hiebe wurden härter, als ein hochgewachsener
Prinz versuchte, der Armen mit seinem Körper Schutz zu gewähren.
    Edel und hilfreich - selbst in der Not , dachte der Hauptmann
voller Hohn, belohnte ihn mit dem Riemen, wie er es verdiente, und ergötzte
sich am Anblick der harten, aufgerichteten Männlichkeit des Prinzen.
    Gut erzogen waren sie
allesamt, das musste er zugeben, die lieblichen Prinzessinnen mit ihren steifen
Knospen und purpurroten Gesichtern und die Prinzen, die ihre schwellenden
Schwänze zu verbergen versuchten. Doch auch wenn sich der Hauptmann ihrer
erbarmte, so galt sein Mitgefühl der Vorfreude der Dorfbewohner.
    Über das Jahr sparten jene
ihr Geld nur für diesen Tag, wo wenige Münzen ausreichten, um für den ganzen
Sommer einen verwöhnten Sklaven zu erwerben, auserkoren, ausgebildet und erzogen
für den Hof und nun dazu verdammt, der niedrigsten Küchenmagd oder dem
einfachsten Stallburschen zu dienen, wenn diese nur genügend boten bei der
Auktion.
    Und welch reizende Schar es
diesmal war! Ihre schönen Körper, ihre runden Glieder dufteten selbst jetzt
nach kostbarem Parfüm, das Haar ihrer Scham war noch immer gekämmt und
eingeölt, so als sollten sie der Königin selbst vorgeführt werden und nicht den
gaffenden und johlenden Bewohnern des Dorfes.
    Schuster, Wirtsleute und
Händler erwarteten sie begierig und warenentschlossen, für ihr Geld nicht nur
harte Arbeit, sondern auch Liebreiz, Schönheit und tiefste Demut zu verlangen. Der
schwere schwankende Karren rüttelte die weinenden Sklaven durcheinander. Das Schloss  
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