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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht
Autoren: Anne Marsh
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Herausforderung, eine Entdeckung zu machen und absolutes Neuland zu betreten, war zu einer ziemlich persönlich motivierten Suche geworden. Kein Forscher hatte sich jemals zuvor mit paranormaler DNA befasst. Das Erbgut war schließlich ein Merkmal des Menschen, eine Anleitung, wie dieser sich zusammensetzte. Und Paranormale hatten per Definition nicht menschlich zu sein. Mal abgesehen von Mischlingen wie ihr. Doch das war nicht ihr erster Anhaltspunkt gewesen.
    Der Dekan seufzte. »Gehen Sie nach Hause, Nessa. Denken Sie über mein Angebot nach; und dann lassen Sie mich wissen, wofür Sie sich entschieden haben. Bitte geben Sie mir in spätestens drei Tagen Bescheid. Liefern Sie mir Fakten und Zusagen für Fördergelder und ich lasse mit mir reden. Ansonsten …« Er zuckte mit den Schultern.
    Ansonsten soll man Reisende ja nicht aufhalten.
Er hatte sie zwar nicht gefeuert, doch es war mehr als klar, dass sie entweder schnell Geld auftreiben oder eine Degradierung in Kauf nehmen musste. Andernfalls würde sie aus dem Fachbereich gedrängt werden. Sie hatte also exakt drei Tage Zeit, um ihre Karriere zu retten, oder sie würde miterleben, wie alles, wofür sie ihr Leben lang gearbeitet hatte, den Bach runterging. Sie war gezwungen, auf Plan B zurückzugreifen.
    Sie verließ den Raum und schaffte es am Sekretariat des Fachbereichs vorbei, bevor sie die Tränen nicht mehr länger zurückhalten konnte. Sie hätte zwar schnurstracks zur Toilette gehen können, doch es widerstrebte ihr, sich heulend in einer der Kabinen einzuschließen, weil ihr Dekan falsch wie eine Schlange war und offensichtlich aus einer Laune heraus beschlossen hatte, ihre Karriere zu zerstören.
    Abgesehen davon machte der Campus in der letzten Zeit überhaupt keinen einladenden Eindruck mehr auf sie. Vielleicht bekam sie jetzt schon Paranoia oder es lag daran, dass sie in der vergangenen Woche ungefähr ein halbes Dutzend Mal
irgendetwas
aus den Augenwinkeln heraus wahrgenommen hatte. Aber sie wurde das Gefühl nicht los, von jemandem verfolgt zu werden.
    Obwohl mittlerweile eine ganze Flut an fröhlichen Studenten an ihr vorbeiströmte, hielt sie es immer noch für eine schlechte Idee, sich auf die Toilette zu verdrücken. Die meisten von ihnen waren Pärchen, die Arm in Arm gingen. Nessa konnte zwar nicht sagen, was sie sahen, wenn sie einander in die Augen schauten, jedoch die Lust spüren, wenn sie von ihr umgeben wurde. Im Frühjahr war es auf dem Campus immer besonders extrem, dann schienen ihre Studenten vollauf damit beschäftigt zu sein, ihren natürlichen Bedürfnissen nachzugehen. Möglicherweise stimmte etwas nicht mit ihr, aber mit diesem »Paarungsverhalten« hatte sie selbst nicht viel am Hut. Vielleicht sollte sie sich einen Ruck geben. Jeden Abend allein nach Hause zu gehen war schließlich nichts, worauf man besonders stolz sein konnte. Sie musste sich eine Katze zulegen. Oder vielleicht sogar besser zwei von den Tieren.
    Was natürlich nur gehen würde, wenn sie weiterhin ein Gehalt bekäme, von dem sie das Futter bezahlen könnte.
    Bei einer Frist von drei Tagen blieb ihr keine große Wahl. Sie würde Plan B umsetzen müssen. Die Genecore Foundation hatte ihr eine eingefrorene DNA -Probe zugesandt und um eine Analyse gebeten. Dabei waren ihr Anomalien aufgefallen, die ihre Neugier geweckt hatten. Zudem war Genecore an einer Zusammenarbeit interessiert und hatte ihr eine Stelle angeboten – eine finanziell gut abgesicherte obendrein –, doch zunächst würde sie die Organisation noch richtig überprüfen müssen. Immerhin wollte sie nicht vom Regen in die Traufe kommen. Aber der Präsident der Foundation schenkte ihrer Arbeit große Beachtung. Also beschloss sie, ihn noch vor ihrer nächsten Vorlesung anzurufen. Sie würde ihm mitteilen, dass sie sehr daran interessiert war, die Stelle in seinem DNA -Projekt anzunehmen.
    Mit dem Ellbogen stieß sie die Tür des Vorlesungsgebäudes auf und schlüpfte hinein. Bei jedem ihrer Schritte klackerten ihre Absätze auf dem schwarz-weißen Fußboden, der älter war als sie selbst. Es mochte eitel sein, solche High Heels zu tragen, aber verdammt noch einmal, sie war halt relativ klein. Und wenn sie auf diesem Wege ein paar Zentimeter hinzumogeln konnte, dann tat sie das auch. Außerdem lief sie auf diesen Schuhen anders, war sich ihres Hüftschwungs bewusst und spürte, wie der Stoff ihres Rocks über ihre Haut glitt. Damit fühlte sie sich anders. Selbstbewusster. Und enorm sexy.
    Sie war
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