Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht
Autoren: Anne Marsh
Vom Netzwerk:
war wie für Sie. Bis zu dem DNA -Test habe ich nicht einmal geahnt, dass meine Herkunft irgendwie ungewöhnlich sein könnte. Aber nichts davon beeinflusst meine Arbeit oder hatte Auswirkungen auf das, was ich bereits geleistet habe.«
    »Vielleicht könnten wir uns ja anders einigen«, bot er an, wobei ein Lächeln seine Lippen umspielte, das sie noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. »Wenn es Ihnen gelänge, noch mehr Fördergelder aufzutreiben. Und wenn Sie mehr Einsatz zeigten …«
    Oh Mann, sie brauchte eine Dusche. Er schlug doch nicht ernsthaft das vor, was sie gerade vermutete. Sie war zwar kein Monster, aber ebenso auch keine Schönheit.
    »Wie gesagt, Professor Markoff möchte unbedingt mit Ihnen zusammenarbeiten.«
    Nur über ihre Leiche. Markoff musste man als Ausrutscher bezeichnen, aber damals hatte sie sich einsam gefühlt. Er war an ihr interessiert gewesen und sah nicht schlecht aus, also hatte sie seine Einladung, mit ihm essen zu gehen, angenommen. Leider war der Professor jedoch davon ausgegangen, sie wäre zu weitaus mehr als nur einem Dinner bereit, und schließlich außer sich vor Wut gewesen, als sie seinen Vorschlag, die Nacht mit ihm zu verbringen, abgelehnt hatte. Auf keinen Fall würde sie jetzt in sein Forschungsteam wechseln und zeit ihres Lebens eine Juniorprofessorin bleiben, während er all die Lorbeeren für ihre Forschung einheimste – wie auch immer die Ergebnisse aussehen mochten, die bei ihrem lustigen kleinen Zusammenschluss herauskämen.
    »Ich bin nicht daran interessiert, mit Professor Markoff zusammenzuarbeiten.« Sie blinzelte langsam und vorsichtig, doch die Tränen blieben, wo sie waren.
    »Wie schade.« Der Dekan zuckte mit den Schultern. »Am besten gehen Sie nach Hause und denken noch einmal darüber nach. Gehen Sie noch einmal all ihre Möglichkeiten durch.«
    »Haben Sie meinen neuesten Artikel gelesen? Ich bin die führende Forscherin auf diesem Gebiet und er ist in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift erschienen, die vom gesamten Fachbereich gelesen wird.« Die meisten Fakultätsmitglieder hätten für eine derartige Publicity ihre Seelen an die verdammten Gefallenen verkauft. Sie hatte sechs Monate lang unaufhörlich daran gearbeitet, diesen Artikel fertigzubekommen. Dass er schließlich rezensiert und veröffentlicht worden war, stellte einen Riesenerfolg dar. Sie hatte das Zeug dazu, es auf ihrem Fachgebiet zu etwas zu bringen.
    »Die zwölf Stämme Israels.« Er nickte, doch sein Gesichtsausdruck blieb unverändert. Mit den Fingern strich er an der glatten Kante des Tischs entlang. Dann nahm er einen bereits akkurat übereinanderliegenden Stapel Papiere und ordnete ihn noch einmal. »Professor Markoff hat mich darüber ins Bild gesetzt.«
    Markoff besaß überhaupt keinen Durchblick, es sei denn, er bekam die Möglichkeit, das wiederzukäuen, was jemand anderes bereits geschrieben hatte. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, so etwas zu erwähnen.
    »Dreizehn«, korrigierte sie ihn und genoss, wie der Dekan vor Unbehagen blinzelte. »Es gibt dreizehn Stämme. Einer von ihnen findet in der Bibel keine Erwähnung, doch es ist mir gelungen, ihn nachzuweisen.«
    »Zwölf.« Der Dekan hievte sich aus dem Stuhl hoch. »Jeder weiß, dass es zwölf gibt. Ihre Hypothese ist ein interessantes Hirngespinst, aber ich halte Ihre Forschungsmethoden für äußerst fraglich. Für solche Fantastereien wird niemand Gelder lockermachen.«
    »Es ist keineswegs Fantasterei«, konterte sie. »Es ist mir gelungen, die Erbfolge dieser Population anhand der DNA nachzuweisen. Das Siedlungsgebiet passt. Es gibt eine genetische Gemeinsamkeit – und das paranormale Gen. Dieser Stamm besitzt es. Und das ist eine unbestreitbare Tatsache.«
    Er blinzelte nachdrücklich. »Können Sie das beweisen? Und haben Sie genügend Fördergelder dazu?«
    »Ja.« Und wie sie das beweisen konnte, verflucht noch einmal. Bei den Fördergeldern war sie sich allerdings nicht ganz so sicher. »Das kann ich. Und das werde ich auch.« Zumindest, wenn ihre Hypothese stimmte. Sie versuchte, den nagenden Zweifel zu unterdrücken, der unerwünschterweise in ihr aufstieg. Um ihr Experiment zu beenden, brauchte sie noch etwas Zeit. Doch dann würde sie die Beweise vorlegen können, die der Dekan haben wollte. Und sie wäre dazu in der Lage, sich selbst alle Fragen zu ihrer eigenen unerwarteten Abstammung zu beantworten.
    Was sie als neugierige Wissenschaftlerin begonnen hatte, die spannende
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher