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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht
Autoren: Anne Marsh
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raffinierte Hackerattacken. In diesem Fall ging es darum, Codes zu knacken und gegen mindestens ein Dutzend Datenschutzgesetze zu verstoßen, um an die Informationen zu gelangen, die Zer brauchte.
    »Nein.« Es spielte überhaupt keine Rolle, mit welcher er anfing. »Wen hast du denn?«
    »Eine Dr. Nessa St. James. Sie ist Dozentin an der besten Universität von M City und soll dieses Jahr eine Professorenstelle bekommen – und jetzt zieh dir das rein – ihre Spezialgebiete sind Genetik und Bibelforschung. Sie ist diejenige, die den Gentest entwickelt hat, bei dem man auf ein Stäbchen pinkeln muss.« Nael zog bedeutungsvoll die Augenbrauen nach oben.
    Nessa St. James’ Leben würde in Kürze eine 180-Grad-Wendung nehmen. Zer hatte zwar nicht erwartet, dass die nächste Seelenverwandte eine von denen war, die auf der Tanzfläche seines Clubs herumwirbelten, aber eine Dozentin? Verdammt, so eine verspeisten seine Jungs noch vor dem Frühstück und spuckten sie wieder aus. Sie würde darauf bestehen, Händchen zu halten, und so etwas machte er
nicht
. Niemals.
    »Sie gehört zu den besten Genforschern der Welt, Zer.« Nael drehte den Palm so, dass Zer auf das kleine Display schielen konnte.
    Zer ignorierte dies jedoch und starrte Nael an, der dem Blick standhielt. Die gute Frau Doktor befand sich auf Cuthahs Liste, was bedeutete, dass sie eine potenzielle Seelenverwandte war, und sie besaß die Fertigkeiten, um Cuthahs kleines biologisches Geheimnis zu entschlüsseln. Der hatte nämlich behauptet, die Seelenverwandten trügen eine Art biologischen Strichcode – etwas in ihrer DNA , wodurch man auf sie aufmerksam wurde. Und obwohl Zer nicht sicher war, ob er Cuthahs Behauptung Glauben schenken sollte, musste er sie doch überprüfen. Wenn das mal kein Wink des Schicksals war.
    »Wir sollten Sie uns schnappen«, schlug Nael vor, als ob es sprichwörtlich ein Spaziergang wäre, in eine Universität zu marschieren und jenen speziellen Menschen, den sie brauchten, herauszuschleifen.
    »Auch sie wird sich kaufen lassen.« Zer beschloss, dass er nur herausfinden musste, was sie wollte. Was sie
begehrte
. Mit Geld ließ sich alles regeln. Er würde ihr Labor aufkaufen und ihr die Fördergelder streichen. Und dann würde er ihren Bibliotheksausweis sperren lassen, denn ihm war gerade nach miesen Aktionen, da er sich selbst mies fühlte und einen höllischen Durst verspürte. Was auch immer sie in ihrem Leben erreichen wollte, sie würde es nicht schaffen, bis sie ihm gab, was
er
wollte.
    Ihre Seele.
    »Soll ich deine Reserven aufladen?« Nael sah aus, als wüsste er ganz genau, wie durstig Zer war. Und sein Bruder würde ihm so etwas nicht anbieten, wenn er es nicht auch so meinte. Auch das war ein Grund, warum Zer ihn so sehr schätzte. Nael unterstützte ihn. Was auch geschah. Und wenn Zer abtrünnig werden sollte und Hilfe brauchte, um es mit einer Klinge zu beenden, dann würde Nael handeln, ohne groß Fragen zu stellen.
    Also würde Nael auch eine Frau verführen und Zer die Seele des Opfers aufsaugen lassen, um sicherzustellen, dass sein Herr das G2 im Vollbesitz seiner Kräfte verließ. Großer Gott, nicht, dass die Tänzer etwas dagegen gehabt hätten. Verdammt, aus genau diesem Grund waren sie schließlich
da
und verrenkten sich ausgerechnet auf dieser Tanzfläche. Sie wollten ausgewählt werden, denn es war wie ein Lotteriegewinn für sie. Zer ärgerte sich über das dringende Verlangen, das ihn erfasste, aber es ließ sich nicht vermeiden. Er musste trinken, bald schon sogar, traute sich jedoch nicht zu, den Teil mit dem Verführen selbst zu übernehmen.
    Nicht mehr.
    »Jepp.« Er nickte heftig mit dem Kopf und wollte noch etwas hinzufügen, um zu zeigen, dass er zu schätzen wusste, was der Bruder für ihn tat, doch ihm fiel nichts sein. Sie wussten beide, dass Zer sich gerade noch so auf den Beinen hielt und ein verdammtes Chaos über ihnen hereinbrechen würde, wenn er nichts dagegen tat.
    »Lieferservice ist doch was Wunderbares.« Ein zögerliches, warmes Lächeln umspielte Naels Mundwinkel, doch Zer entging nicht, dass seine Augen kalt blieben. Ihm war klar, dass er bloß den Zuhälter spielte, und auch wenn er es für seinen Herrn tat, musste es ihm einen Stich versetzen. Doch Zer würde einen Weg finden, sich bei seinem Bruder zu revanchieren.
    Neben ihm scannte Nael indessen mit prüfendem Blick die tanzende Menge ab, wie eine Hausfrau das Angebot auf dem Markt. Zu alt, zu langweilig, einfach nicht die
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