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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Rosemary Laurey
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es gut selbst vorbeibringen. Die Sonne steht noch nicht so hoch, und es dauert nur zehn Minuten.«
    »Lass nur, Dixie.« Er würde ihr doch nicht seine Botengänge aufhalsen. Er steckte die Wegskizze ein und schnappte sich den Karton.
    »Nimm den Wagen.« Sie hielt ihm die Schlüssel entgegen.
    »So weit ist es nicht. Ich geh zu Fuß.«
    »Nein.« Sie drückte ihm die Schlüssel in die Hand. »Du willst doch keinen falschen Eindruck erwecken, oder? Also nimm das Auto.« Er machte Anstalten, sie ihr zurückzugeben, aber sie schüttelte den Kopf. »Ein paar Häuserblocks südlich von Thurman sieht es ganz anders aus als hier. Das ist keine Gegend, in der man einfach so spazieren geht. Jeder vernünftige Mensch bewegt sich dort nur im Auto vorwärts.«
    Was zum Hades hatte dann eine alleinstehende Mutter mit ihrem Sohn dort verloren? »Okay.« Er nahm die Schlüssel fest in die Hand und den Karton unter den Arm. »Danke, Dixie.«
    »Und sag ihr, sie schuldet mir nicht mehr, als sie für jedes andere Kostüm auch ausgegeben hätte.«
    »Mach ich.« Er legte die Finger um den Türknauf und öffnete die hintere Haustür. »Tschüs und danke noch mal.«
    »Und pass auf, dass du nicht auf die falsche Straßenseite gerätst!«, rief sie ihm noch hinterher.
    Justin sperrte das Auto auf, nur um festzustellen, dass er die falsche Tür erwischt hatte. Würde er sich jemals daran gewöhnen? Er legte den Karton auf den Beifahrersitz und ging vorne herum zur anderen Seite. Es dauerte eine ganze Weile, bis er den Sitz und den Rückspiegel eingestellt hatte. In der Zeit wäre er längst zu Fuß gegangen! Aber Dixies große Besorgtheit machte ihn stutzig. Sie war nun wirklich keine Frau, die schnell die Nerven verlor, und wenn sie schon eine Gegend für gefährlich hielt …
    Er würde es bald wissen.
    Ihre Wegbeschreibung war klar und übersichtlich, und ihre Warnung vollkommen berechtigt. Als er links in die Lubeck Street einbog, registrierte er sofort ein mit Brettern vernageltes, baufälliges Haus. In einer Gegend wie dieser, stellte man sich vor, hausten Vampire à la Hollywood und Ghule! Das Haus gegenüber sah nicht viel besser, aber immerhin bewohnt aus. Auf der windschiefen Veranda lungerten zwei glatzköpfige Kerle herum.
    Justin spähte nach den Hausnummern. Stellas Haus war noch ein gutes Stück, zwei Blocks weiter, entfernt. Dort angekommen, parkte er das Auto am Bordsteinrand und schaute sich um. Ihr Haus war auch in keinem sehr guten Zustand, wirkte aber nicht ganz so vergammelt. Sie hatte keine alten Sofas im Vorgarten herumstehen, und ihre Veranda zierte kein verrosteter, ausgemusterter Boiler wie bei den Nachbarn. Stellas Treppe flankierten zwei Kürbisse, und an der Eingangstür hing ein grünes Hexengesicht aus Pappe. Offenbar hatte sie ein entspannteres Verhältnis zu Hexen als Kit und Dixie. Stella konnte sich glücklich schätzen.
    Er stieg, jeweils zwei Stufen auf einmal, die Treppe hinauf und läutete. Und wartete und wartete. Er spürte Herzklopfen hinter der verschlossenen Tür. »Wer ist da?«, fragte Stella.
    »Hier ist Justin Corvus, Mrs Schwartz.« Als ob sie sich an ihn erinnern würde . »Vom ›Vampir-Paradies‹.« Nur Dixie konnte sich so einen Namen für einen Laden von der Größe einer Schuhschachtel einfallen lassen. »Dixie lässt etwas für Sam vorbeischicken.«
    Er hörte, wie ein Riegel aufgeschoben und das Schloss betätigt wurde. Daraufhin ging die Tür einen Spalt weit auf. Stella lugte hindurch und löste die Sperrkette. »Kommen Sie herein«, sagte sie.
    Auf ihre Einladung hin trat er über die Schwelle und befand sich unmittelbar in einem sauber aufgeräumten, aber ärmlichen Wohnzimmer.
    Er hielt ihr den Karton entgegen. »Dixie meint, das müsste Sam auf alle Fälle passen.«
    Stella blickte skeptisch drein, ließ sich aber den Karton in die Hand drücken. »Danke sehr.«
    »Schauen Sie doch gleich rein. Dann können Sie sich selbst ein Bild machen.«
    Zögernd nahm sie den Deckel ab und fühlte erst einmal vor, ehe sie den Karton auf einem Stuhl abstellte und das Cape in einem Schwung herauszog. Mit offenem Mund starrte sie wie gebannt auf das üppig gefältelte Gebilde aus schwarzem Samt. Samt wie dieser würde ihr gut stehen. Samt, Brokat und Spitze anstatt dieser Bluejeans mit einem ausgeleierten Sweatshirt dazu. »Es ist wunderhübsch«, sagte sie, »aber …«
    Ihre Haut würde sicher wie Milch und Honig schmecken . Er lächelte. »Meinen Sie nicht, es könnte Sam
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