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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Rosemary Laurey
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hervorragend!«
    »Danke.«
    Den Rest schlürfte er trotzdem gemächlich wie ein Sterblicher. »In dem Karton ist übrigens auch eine Hose«, fuhr er fort, als sie sich wieder einigermaßen erholt hatte. »Dixie meint, die wäre was für Sam.« Stella setzte wieder ihren Komm-mir-bloß-nicht-gönnerhaft-Blick auf. »In der Größe wollte sie niemand haben. Wahrscheinlich ist sie Sam zu groß, aber wenn Sie möchten, kann Dixie sie etwas einnähen.«
    »Das kann ich selbst machen«, erwiderte Stella. »Nicht dass ich am Ende auch noch für die Änderungen was schuldig bin.«
    Mit diesen Worten sagte sie zu und bewahrte sich gleichzeitig ihre Eigenständigkeit, was Justin mit einem Lächeln akzeptierte. »Meinen Sie, sie könnte passen?« Dixie hatte ihm ausdrücklich versichert, dass sie zwar viel zu groß, aber unter dem Cape dennoch tragbar sei. Außerdem wollten sie ja den Eindruck erwecken, sie hätten die Sachen zufällig auf Lager gehabt, und der Größenunterschied machte ihre Geschichte nur umso glaubwürdiger.
    Stella holte die Schachtel und zog, nachdem sie das Cape über eine Stuhllehne gehängt hatte, die Hose hervor. »Sieht schon etwas groß aus«, sagte sie mit prüfenden Blicken, »aber das kriegen wir hin. Der Bund ist dehnbar, und der Saum lässt sich umschlagen.« Sie packte die Hose wieder weg und griff dann nach dem Cape, um es sorgfältig zusammenzulegen. »Beide Teile sind wirklich sehr schön«, sagte sie. »Sam wird begeistert sein. Danke.« Sie lächelte.
    Es war die Art Lächeln, die einen Mann zum Wahnsinn trieb – und einen Vampir auf verbotene Gedanken brachte. Für ihn war sie nicht nur Seelentrost, sondern auch mögliche Nahrungsquelle. »Sie kommen zur Bettlernacht in den Laden?«
    »Gerne!« Sie warf einen Blick auf seine mittlerweile leere Tasse. »Möchten Sie noch Kaffee?«
    »Nein, danke. Ich …« Ein lauter Knall von draußen unterbrach ihn. »Was ist das denn?« Es klang wie eine leichte Explosion, aber sicherlich doch nicht …
    Stella war aufgesprungen und zum Fenster gegangen. »Es sind diese nichtsnutzigen Day-Jungs.«
    Kinder machten solche Sachen? »Was treiben die denn?«
    »Sie schmeißen Flaschen und sonstigen Müll gegen meine Garage.« Sie schüttelte den Kopf. »Die machen das ständig. Die …« Sie wurde von lautem Rufen und einem weiteren Knall unterbrochen.
    »Aber nicht mehr lange. Denen werd ich’s zeigen!«, sagte Justin und stürmte durch die Hintertür hinaus und quer durch den Garten. Ohne zu überlegen, sprang er mit einem Satz über die Absperrkette. Der kleinere der beiden Jugendlichen schaute ihn nur finster an, während der größere und vermutlich ältere schon zum nächsten Wurf ausholte. In der Hand hielt er ein leeres Konservenglas. Der ganze Boden war übersät mit Scherben.
    »Sofort aufhören!«, rief Justin.
    Der Jüngere lachte und bückte sich, um eine Flasche aus der Tasche zu seinen Füßen zu holen. »Du Bleichgesicht willst mir was sagen?«
    »Das siehst du dann schon.« Es war lächerlich einfach. Ihre Gehirne hatten die Substanz von Sägemehl. Der Ältere ließ den Arm mit dem Glas in der Hand sofort sinken. Der Jüngere stand auf und zwinkerte mit den Augen.
    Beide waren fast noch Kinder – und so gewalttätig. Er lockerte den Zugriff auf ihr Bewusstsein etwas. »Warum seid ihr denn nicht in der Schule?«
    Der Ältere zuckte mit den Schultern. »Sid wurde suspendiert. Und wenn er nicht da ist, um auf mich aufzupassen, geh ich auch nicht hin.«
    Familienzusammenhalt war ja nun wirklich eine gute Sache, wurde aber durch diese Art von Vandalismus nicht unbedingt gefördert.
    »Verstehe.« Das war geschummelt. Er hatte durch all die Jahrhunderte hindurch noch nie verstanden, was die Menschen zu blinder Zerstörungswut trieb. Darauf wusste er keine Antwort und erwartete auch jetzt keine. Er behielt beide Jungs unter Kontrolle. »Ihr habt also einen freien Tag. Gut. Dann habt ihr ja genügend Zeit, jede einzelne Scherbe hier aufzusammeln. Und wenn ihr damit fertig seid, macht ihr draußen auf der Straße weiter.«
    Sie nickten beide schweigend und wiederholten, auf sein Signal hin, die Anweisungen. »Übrigens, die Scherben«, fuhr Justin fort, »kommen in diese Mülltonne da drüben. Und ihr werdet dieses Haus von jetzt an in Ruhe lassen. Ist das klar?«
    Sie nickten. »Ja.« Der Jüngere überraschte Justin, weil er sogar noch ein gemurmeltes »Sir« hinterherschob.
    »Gut.« Sie machten sich daran, die Scherben und Dosen von, wie es
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