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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Rosemary Laurey
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Besseren besonnen und war zu Justin zurückgekehrt? Wenn dem so war, was machte er dann auf der anderen Seite des Atlantiks? Und warum sollte sie ihn hierherschicken? »Und ich hab schon geglaubt, du wolltest die guten alten Zeiten unserer Freundschaft auffrischen.«
    »Das natürlich auch. Aber sie meinte, dass es mir gut anstünde, Frieden zu schließen, jetzt, da meine Schützlinge auf Vlads Territorium wohnen.«
    Die Wahrscheinlichkeit, vom Dach zu fallen, vergrößerte sich von Minute zu Minute. »Wäre mir neu, dass wir uns hier auf seinem ›Territorium‹ befinden. Wir haben uns doch extra für diese Ecke des mittleren Westens entschieden, um ihm nicht ins Gehege zu kommen.«
    »Allem Anschein nach ist der Nordwesten überbevölkert, sodass viele Vampire auswandern.«
    Das konnte man nachvollziehen. Eine zu hohe Vampirdichte bedeutete immer nur Ärger auf der ganzen Linie. »Zieht er etwa hierher?« Wenn dem so wäre, wie sollten er und Dixie sich je mit ihm arrangieren? Zu dumm! Sie hatten sich gerade erst eingewöhnt, und er fühlte sich wohl im German Village. Irgendwie erinnerte es ihn an die engen Gassen im London seiner Jugend. »Und was sollen wir jetzt machen?«
    »Im Moment gar nichts.« Justin streckte sich scheinbar entspannt, aber Christopher kannte ihn besser. »Er hat eine Kolonie in Chicago gegründet und plant demnächst eine Erweiterung. Ich werde mich nächste Woche mit ihm dort treffen.«
    »Und …« Justin würde doch niemals vor dem Mann zu Kreuze kriechen, der ihm Gwyltha ausgespannt hatte. Ehe er das zuließ, würden sie lieber wie die Nomaden über Land ziehen und in Zelten hausen. »Unseretwegen musst du dich zu nichts verpflichtet fühlen.«
    »Es ist überhaupt kein Problem«, unterbrach Justin.
    Christopher glaubte ihm kein Wort. »Versteh mich richtig …«
    »Nein!« Justin schüttelte den Kopf. »Es passt schon mittlerweile, aber komisch ist es doch. Als Gwyltha mich vor vollendete Tatsachen stellte, bin ich schier wahnsinnig geworden. Auf dem Flug hierher habe ich mir ständig gesagt, dass es nun einmal sein muss, und dass ich es hinter mich bringen würde. Aber jetzt, da ich hier sitze und in den Sternenhimmel schaue, fällt es mir gar nicht mehr so schwer. Ich werde mich einfach mit ihm treffen und Ohio als Territorium für meine Abkömmlinge beanspruchen. Auch meine Bitterkeit, die ich in den letzten hundert Jahren gespürt habe, ist wie verflogen.« Er lachte trocken. »Muss wohl die kräftige Luft hier in der Neuen Welt sein, die mir zu einer neuen Sichtweise verhilft … vielleicht dämmert mir aber auch, wenn ich dich und Dixie zusammen sehe, dass ich und Gwyltha letztlich doch nicht zusammenpassten.«
    Christopher verkniff es sich, darauf hinzuweisen, dass Gwyltha und Justin, mit Unterbrechungen, eintausendfünfhundert Jahre lang ein Paar gewesen waren, bis eben Vlad Tepes sich eine ihrer Eiszeiten zunutze gemacht hatte. Aber wenn Justin nun endlich seinen Frieden gefunden hatte … »Und jetzt?«
    »Und jetzt«, Justin legte den Kopf schräg und lauschte, »gibt’s wohl Ärger.« Er stand auf und überquerte, dicht gefolgt von Christopher, das Dach.
    Justin hatte richtig vermutet. Direkt vor der Schule, an der Stewart Street, parkte ein Kleintransporter. »Die schrecken nicht einmal vor einer Schule zurück«, brummelte Christopher. »Aber es ist nicht dumm. In den meisten Wohnungen steht nur ein Fernseher, ein Videorekorder und ein Computer. In einer Schule gibt es Dutzende von diesen Geräten.« Und wenn die drei Kerle aus dem Kleintransporter niemand stoppte, würde in kürzester Zeit alles verschwunden sein. »Ich kümmere mich um die Jungs.« Er klopfte Justin auf die Schulter. »Bist du mit von der Partie?«
    »Was genau hast du vor?«
    Christopher lachte. »Mord und Totschlag!«
    »Ich sag’s ja, du stehst gerne im Mittelpunkt! Sei bloß vorsichtig!«
    »Keine Angst, ich pass schon auf mich auf. Dixie lyncht mich, wenn ich noch einmal mit Einschusslöchern im Hemd nach Hause komme.«
    »Du hältst es also für möglich, dass diese Kleinganoven bewaffnet sind?«
    »Justin, wir sind hier in den Vereinigten Staaten. Da ist jeder Taschendieb bewaffnet und leider auch so manches Schulkind.« Christopher fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Die sind uns zahlenmäßig haushoch überlegen. Es muss noch einen vierten geben, der am Steuer sitzt. Ich schlage vor, wir lassen die restlichen drei erst einmal vorausgehen. Dann sorgst du dafür, dass dieser Fred die
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