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Unsterbliche Liebe

Unsterbliche Liebe

Titel: Unsterbliche Liebe
Autoren: Rosemary Laurey
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befreien.« Sie schleuderte das Messer zur Seite, dass es sich bis zum Griff in die Arbeitsplatte bohrte.
    Langsam dämmerte ihm, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging, aber in dem Moment hatte sie sich schon auf ihn gestürzt, packte ihn mit beiden Händen am Oberkörper und stemmte ihn hoch. Ein Fuß von ihm stieß gegen die Deckenlampe und entfachte eine rasantes Wechselspiel von Licht und Schatten. Was zum Teufel hatte sie nun vor? Ihm wie Joe eins überbraten? Ihr Blick fiel auf die Klebebandrolle mitten auf dem Tisch. Sie ließ den finsteren Gesellen herunter, wobei sie darauf achtete, ihn nicht zu sanft aufzusetzen, und schnappte sich das Klebeband. Binnen Sekunden hatte sie seine Hände auf dem Rücken fixiert und band zu guter Letzt auch noch die Füße daran fest. Da seine Äußerungen für niemanden zumutbar waren, am allerwenigsten für Sam, folgte sie deren eigenem Beispiel und klebte kurzerhand sein Schandmaul zu.
    Dann stand sie auf.
    Sie löste das Klebeband von Sams Mund. »Mom«, schluchzte er, während sie ihn fest umarmte.
    »Ist ja schon gut, Liebling, alles ist gut. Deine Mom ist jetzt hier, und niemand kann dir was tun.« Über Sams Kopf hinweg trafen ihre Augen Angelas Blicke. »Zuerst befreie ich noch ihn, ja?«
    Stella zog das Messer aus der Arbeitsplatte und durchschnitt Sam die Fesseln. Ein Fünkchen Mitleid hatten diese Gauner wohl doch, denn das Klebeband lief über Sams Hemd und die Hosenbeine, kaum über die Haut – obschon er doch ein paar Mal zuckte, als sie es abzog. Darauf klammerte er sich an sie und schniefte. »Jetzt ist Angela dran.« Sie trat zurück.
    »Du blutest ja«, sagte Sam. »Sie haben dich erschossen.«
    Tatsächlich. Über ihre Schulter breitete sich ein großer roter Fleck, und überhaupt, da war ja auch eine Wunde, die wehtat.
    »Es ist nichts Schlimmes, Sam. Wirklich. Lass mich jetzt Angela befreien.«
    Angela hatte weniger Glück gehabt, oder vielleicht wollten Joe und sein Kumpel ihr gegenüber besonders fies sein – das Klebeband jedenfalls pappte direkt auf ihren Hand- und Fußgelenken. »Keine Bange«, flüsterte sie, als sie den Mund wieder frei hatte. »Bei mir tut es nicht weh wie bei Sam.«
    So wie sie kaum etwas von der blutenden Schussverletzung spürte.
    Du liebe Güte! Sie würde sich eine Erklärung für Sam ausdenken müssen.
    Erst als Angela frei war und sich dafür entschuldigte, zwei fremde Männer ins Haus gelassen zu haben, erkannte Stella die Lage: Die Hintertür war eingeschlagen und der Kühlschrank hervorgezerrt, und Joe lag zusammen mit seinem an Händen und Füßen gefesselten Kompagnon noch immer bewusstlos am Boden. Was um Himmels willen sollte sie jetzt machen? »Justin«, rief sie, die Arme um Sam geschlungen, der immer noch zitterte. »Hilf mir!«
    In dem Moment kam Justin zur Tür herein. »Stella!«, rief er, das Durcheinander und das Chaos kaum beachtend. In der Stimme schwangen Besorgnis, Schmerz und Liebe mit. Stella streckte ihm einen Arm entgegen, ohne den anderen von Sam zu nehmen. Justin drückte sie beide beruhigend gegen seinen starken Körper. »Was in Hades’ Namen ist hier los?«
    »Sie haben Sam und Angela gefesselt. Ich …« Sie verzichtete auf weitere Erklärungen.
    »Er hat auf Mom geschossen«, sagte Sam mit nach wie vor wackeliger Stimme. »Aber sie hat es ihnen richtig gegeben.« Er kicherte nervös. »Sie hat die bösen Männer …« Aus dem Kichern wurde ein Schluchzen. Stella hielt ihn fest umschlungen, seine Tränen durchnässten ihre Kleider.
    »Ich will endlich wissen, was passiert ist?« Justin war in ihrem Bewusstsein, und sie hieß ihn darin willkommen.
    »Ich kam gerade nach Hause und fand die beiden gefesselt vor, während diese beiden Individuen in meiner Küche wüteten. Wir müssen Sam und Angela fragen, wie es dazu kommen konnte.«
    »Hab keine Angst. Wir kriegen das hin.«
    Kit und Tom waren Justin gefolgt. Tom hielt Angela fest in seinen Armen, Kit sah zu Joe hinunter. »Du hast ihn bewusstlos geschlagen, Stella?«
    »Ja. Hoffentlich ist nichts Schlimmeres passiert.« Um ehrlich zu sein, im Grunde ihres Herzens war ihr das Schicksal dieses Kerls mehr als egal – verdammt, er hatte ihren Jungen bedroht! –, aber gerade jetzt wollte sie nicht mit dem Ehrenkodex ihrer Kolonie in Konflikt geraten.
    »Keine Sorge!« Kit schüttelte den Kopf. »Er atmet noch.« Er beugte sich über Joes schlaffen Körper und legte eine Hand auf seinen Kopf. »Vor dem haben wir erst einmal unsere Ruhe,
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