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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse
Autoren: Rosemary Laurey
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Tag! Stanley Collins. Sie haben die Bekanntschaft meiner Mutter gemacht, Ida, und das hier ist Joey.«
    Dixie lächelte einem kleinen Jungen entgegen, wie er typischer nicht hätte sein können: Sommersprossen, Chicago-Bulls-Käppi und ein Sweatshirt mit der Aufschrift »Dallas Cowboys«.
    »Hallo«, presste er schüchtern zwischen einem Kaugummi hindurch hervor.
    Nachdem Dixie auf den butterweichen Ledersitzen im Auto Platz genommen hatte, verstand sie sofort, warum Ida den Rolls so sehr schätzte. »Hübscher Wagen«, sagte sie, in ihrem Blickfeld das Armaturenbrett aus Rosenholz und die Teppiche aus feinstem Velours.
    Ihre Worte kamen an, denn Stanley strahlte sofort über das ganze Gesicht. »Unser Topmodell. Kommt normalerweise nur bei Hochzeiten zum Einsatz – und um Mum abzuholen«, fügte er mit einem scherzhaften Lachen hinzu.
    Trotz des Jetlags machte es Klick in Dixies Kopf. »Kann es sein, dass Sie das Auto vermieten?«
    »So ist es! Autovermietung Collins. Das sind wir. Sollten Sie je ein Auto brauchen …«
    »Ab und an. Zum Beispiel jetzt. Haben Sie auch normale Autos?« Sie beugte sich über die hohe Lehne nach vorne, hellwach bei dem Gedanken, zukünftig mobil zu sein.
    Stanley grinste. »Was verstehen Sie denn unter einem normalen Auto? Ich habe einen netten kleinen Austin Metro bereitstehen, und einen Fiesta, den ich für Samstag zurückerwarte.«
    »Mir ist alles recht, was sofort verfügbar ist.« Dixie hätte auf der Stelle mit Plastikgeld bezahlt.
    Stanley lachte. »Ihr Amerikaner fackelt wirklich nicht lange.«
    »Das habe ich mir schon früher überlegt, nur leider war auf dem Flughafen weit und breit kein Auto mehr zu haben.«
    Stanley grinste. »Na dann vielen Dank! Lassen Sie mich zuerst Mum absetzen, und dann gehen wir zusammen ins Geschäft.«
    Der Metro entpuppte sich als roter Kleinwagen – mit Schaltgetriebe, aber Dixie kam gut damit zurecht.
    Stanley rief Joey herbei, um ihm den Führerschein zu zeigen, das Dokument aus South Carolina war offensichtlich eine Sensation. Als Adresse gab sie die an, die Mr Caughleigh ihr geschrieben hatte, Orchard House, Bringham. »Mehr hab ich leider nicht. Keine Straße oder Hausnummer.«
    Stanleys Augenbrauen verschwanden beinahe unter seinem Haupthaar. »Sie wohnen in Orchard House? Haben Sie das etwa gekauft oder gemietet oder was?«
    »Ich habe es geerbt. Es gehörte meinen Großtanten.«
    »Was?«, presste Stanley zwischen den Lippen hervor, wobei seine Augen ihrem Blick auswichen. »Sie sind eine Underwood?« Er tat gerade so, als wären die Unterwoods das Allerletzte.
    »Meine Großmutter war eine Underwood. Sie verstarb kurz vor Faith Underwood.«
    Stanley Collins sog die Wangen ein und musterte Dixie von oben bis unten wie einen Gebrauchtwagen mit dubioser Vorgeschichte. »Ich habe gehört, dass es da wohl noch eine Schwester gab. Angeblich ist sie während des Krieges mit einem Amerikaner durchgebrannt.«
    Gran hätte an dieser Stelle herzlich gelacht. Sie und Charlie Reilly hatten in der Grosvenor Chapel offiziell geheiratet, mit dem Segen von Charlies befehlshabendem Offizier, obschon die Schwestern der Braut der Feier ferngeblieben waren. »Das war meine Großmutter.«
    Stanley rubbelte über einen nicht vorhandenen Fleck auf der Kühlerhaube des Autos. »Haben Sie mit Mum darüber gesprochen?«
    »Das Thema hat sich nicht ergeben. Hat sie denn meine Tanten gekannt?«
    Stanley zuckte mit den Schultern und wandte sich ab, um die Scheibenwischer neu auszurichten. »Alle hier haben sie gekannt. Interessante alte Damen, aber ich nehme an, Sie wissen das.«
    Dixie schüttelte den Kopf. »Ich habe sie nie kennengelernt. Und auch meine Großmutter ist nach der Hochzeit nie mehr hierher zurückgekehrt.«
    Er sah ihr zwanzig Sekunden lang direkt in die Augen. »Glück gehabt. Für wie lange möchten Sie das Auto denn nun haben?«
    Sie einigten sich auf zwei Wochen oder das, was Stanley auf gut Britisch als a fortnight bezeichnete, und Dixie fuhr mit einer Wegbeschreibung auf der Rückseite eines alten Briefumschlags los in Richtung Bringham.
    Ihr gingen Stanleys Worte durch den Kopf, als sie die engen Straßen entlangsteuerte, schaffte es aber dennoch meistens, links zu bleiben. Plötzlich überholte sie, mit nur knapp ein paar Zentimetern Zwischenraum, ein schwarzer Sportwagen. Dixie erschrak. War es wirklich eine so gute Idee, ein Auto zu mieten, wenn die Einheimischen einen derart rasanten Fahrstil pflegten?
    Dank Stanleys Wegskizze dauerte
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