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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse
Autoren: Rosemary Laurey
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nichts. »Ihr wollt mir allen Ernstes zumuten, vierzig, fünfzig Jahre lang zu schlafen, um dann in einer völlig veränderten und neuen Welt aufzuwachen?«
    »Diese Veränderungen kommen ohnehin auf uns zu.«
    »Ja, aber verteilt über die einzelnen Jahre kann man sie leichter verkraften.«
    Tom beugte sich über den Tisch. »Dadurch bist du in Sicherheit, und wenn du aufwachst, begrüßen wir dich alle. Ich zum Beispiel habe die Industrielle Revolution fast komplett verschlafen.«
    »Es muss noch eine andere Möglichkeit geben. Eine bessere.« Sie stand auf und ging in Toms Arbeitszimmer hinüber und starrte von dort in den nächtlichen Garten hinaus. Wie sehr sich die Welt doch verändert hatte seit ihrem ersten Besuch in diesem Haus, nach jener nächtlichen Autofahrt mit einem erlöschenden Vampir auf dem Beifahrersitz, an dessen Existenz sie nicht einmal richtig geglaubt hatte. Nicht im Traum hätte sie sich so etwas vorstellen können, als sie Charleston verlassen hatte, um – das war’s!
    Sie rannte zurück ins Esszimmer, platzte geradezu herein, so dass alle sie anstarrten. Tim und Justin standen langsam auf.
    Christopher kam und stellte sich neben sie. »Dixie«, begann er.
    Sie ließ ihn erst gar nicht aussprechen. »Hör zu. Wir können uns hier für gewisse Zeit nicht blicken lassen, richtig? Justin schlägt vor, wir sollten in England bleiben und auf ein anderes Zeitalter warten. Wir können doch auch in dieser Zeit bleiben und stattdessen den Ort wechseln. Wir könnten nach Hause fahren. Mein Zuhause. Die Vereinigten Staaten. Genügend Geld haben wir beide. Um unsere Angelegenheiten hier kann sich ja Justin kümmern.« Sie machte eine Pause, in der sie Christophers Bewusstsein bearbeitete. Sie könnten doch wunderbar leben in Charleston.
    »Hast du Lust, mitzukommen?«, fragte sie. »Nach South Carolina, dem Land des gelben Jasmins, der Sabalpalmen und der Maisgrütze?«
    »Mit dir geh ich überallhin, Dixie, aber …«
    »Aber was?« Sie hatte die bis dahin beste Lösung präsentiert.
    »Denk an das Klima, die viele Sonne«, wandte Tom ein. »Du wirst das Haus in den kommenden Jahren nicht verlassen können. Selbst die Wintersonne ist in derart südlichen Breiten fatal.«
    »Okay, dann lass uns doch nach Seattle ziehen. Nach allem, was ich gehört habe, scheint dort die Sonne nie.«
    »Nein, nicht Seattle. Überhaupt nirgendwo im Staat Washington!« Justin kräuselte die Stirn.
    »Wir könnten es so einrichten …«, begann Gwyltha.
    »Niemals!« Justins abrupte Ablehnung schockierte Dixie.
    Justin und Gwyltha sahen sich verschwörerisch in die Augen.
    »Ist mir was entgangen?«, wollte Dixie wissen.
    Justin riss beide Arme hoch. »Ich werde Vlad um keinen Gefallen bitten. Nie und nimmer.«
    Tom beantwortete Dixies Frage. »Vlad Tepes ist Herr einer großen Kolonie im mittleren Westen, die bis an die Küste reicht. Wir versuchen, die Territorien anderer tunlichst zu meiden.«
    Dixie war beinahe sprachlos. »Soll das heißen, es gibt überall in den Staaten Vampire?« In South Carolina hatte sie nun wirklich hinter dem Mond gelebt. Darüber konnten alle lachen, was ihre Anspannung ein Stück weit löste. Bei Dixie bewirkte es genau das Gegenteil.
    Christopher hielt ihre Hand noch stärker fest. »Möglicherweise Tausende. Viele haben Europa im 18. und 19. Jahrhundert verlassen.«
    Dieses Detail hatte ihr Geschichtslehrer immer verschwiegen.
    »Ob für uns da noch Platz ist? Es kann doch nicht sein, dass die restlichen neunundvierzig Bundesstaaten auch alle Vlad gehören.«
    »Wir finden schon einen Platz für dich – vorausgesetzt, Christopher ist mit allem einverstanden.« Alle starrten wie gebannt auf Gwyltha. Für Dixie war sie von Anfang an eine Autorität gewesen, trug sie doch die Erfahrung von ein paar tausend Jahren mit sich herum.
    »Ich bleibe bei Dixie, egal, wohin die Reise geht«, sagte Christopher.
    »Da gibt es doch dieses Haus in Columbus, das Dylan im letzten Jahr aufgeben musste. Ihr könntet doch dahin gehen. Und viel Sonne gibt es in Ohio auch nicht«, sagte Justin.
    »Ohio?«, fragte Dixie. Kein LePage hatte je nördlich der Mason-Dixon-Linie gesiedelt. Aber es war auch noch keine LePage in eine Vampirin verwandelt worden. Zumindest soweit sie wusste …
    »Dir ist klar, Kit, dass du damit heimatlichen Boden verlässt«, sagte Tom.
    »Wozu, meine Herren, gibt es denn Schuhe mit Plateausohlen und Erdmatten fürs Bett. Ich habe jede Menge Erfahrung damit.«
    Gwyltha kicherte. »Ich
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