Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
Innenarchitekten würden für eine Einrichtung dieser Art ein kleines Vermögen verlangen.
    Dixie streifte mit dem Arm eine riesengroße, rosa blühende Geranie, als sie sich auf ihrem Stuhl umdrehte. Der Duft erinnerte sie an die Veranda ihrer Großmutter direkt am Battery Park. Und an den Grund ihres Besuchs. »Sebastian«, sagte sie, »nach dem Mittagessen würde ich gerne mein Haus sehen.«
    Beinahe hätte er sich an seinem Bitter verschluckt.
    »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein«, sagte er, nachdem er in ein Taschentuch aus Leinen gehustet hatte. »Leider verfüge ich nur über einen Schlüssel, und den hat Mike Jenkins. Ich habe ihn gebeten, das Haus zu schätzen. Er ist Immobilienmakler und sehr angesehen. An Ihrer Stelle würde ich ihn mit dem Verkauf beauftragen.«
    »Können Sie den Schlüssel nicht schnell holen?« Dixie sah in seine weichen dunklen Augen. Sie hielten ihrem Blick nicht ganz stand.
    Er nahm einen bedächtigen Schluck aus seinem Glas. »Wie wär’s denn morgen Vormittag? Es wird früh dunkel, und der Strom ist abgedreht.«
    Alf kam mit zwei übervollen Tellern, beladen mit Salat, einem Stück Käse, Essiggurken, Gewürzsoßen und einem Ranken Brot.
    Der Anblick und der Duft des Essens erinnerten Dixie daran, wie lange ihr letztes richtiges Essen zurücklag. Das Plastikessen im Flugzeug zählte nicht.
    »Sie haben gar nicht gesagt, wie lange Sie bleiben wollen.«
    Dixie, gerade mit der Butter beschäftigt, blickte auf. »Weiß ich gar nicht genau.« Tatsächlich hatte sie überhaupt nicht darüber nachgedacht.
    »Ich habe Sie bei Miss Reade einlogiert, › Bed and Breakfast ‹, direkt im Ort. Ich bring Sie dann gleich hin.«
    Das war ja wieder ein Ding. »Ich hatte beabsichtigt, in meinem eigenen Haus zu wohnen.«
    Sebastians Augenbrauen gingen steil nach oben. Er lächelte und zeigte sehr weiße Zähne. »Möglich wäre das … aber es gibt weder Strom noch Gas, und das Wasser ist auch abgedreht. Und ihr Amerikaner braucht doch euren Komfort.«
    »Das ist schon möglich, aber ich bin extra angereist, um meinen Besitz sehen zu können.«
    Er lächelte gezwungen. »Ich wusste ja nicht, was Sie vorhatten, jedenfalls ist das Haus zurzeit nicht bewohnbar. Ihre Großtanten waren als etwas exzentrisch bekannt. Bei Miss Reade sind Sie auf jeden Fall besser untergebracht, und notfalls gäbe es da noch ein hübsches kleines Landhotel drüben in Bookham.«
    »Nein, ich bleibe in Bringham.« Sie war nicht um die halbe Welt geflogen, nur um dann irgendwo weit ab vom Schuss zu landen.
    »Wie wär’s, wenn ich Sie nach dem Lunch bei Miss Reade abliefere? Sie spannen erst einmal aus, kümmern sich um Ihr Gepäck, was man als Frau halt so zu tun hat. Morgen Vormittag können wir uns dann in meiner Kanzlei treffen, um ein paar vorbereitete Dokumente zu unterzeichnen. Dann hab ich auch den Schlüssel. Wir sehen uns gemeinsam das Haus an und hören, was Mike Jenkins zu sagen hat.«
    Klang vernünftig. Ihr tat jeder Muskel weh, und ihre Schläfen pochten.
    Ein ganzes Pint Bier trotz Jetlags war wohl keine gute Idee gewesen.
    Sebastian gab ihr den Schlüssel für ein verklinkertes Cottage am Dorfanger. Miss Reade, die in Leatherhead arbeitete, wird erst gegen sechs zurück sein. Er schleppte Dixies Koffer bis unters Dach, in ein Zimmer mit Blümchentapeten, erklärte noch schnell die Feinheiten des elektrischen Wasserkessels und ging dann, nachdem sie sich für zehn Uhr vormittags verabredet hatten.
    Nachdem sie das unangenehme Gefühl überwunden hatte, alleine in einem fremden Haus zu sein, siegte Dixies Forscherdrang. Genau so hatte sie sich ein englisches Cottage schon immer vorgestellt: Eichenmöbel, poliertes Messing, offene Kamine, eine gepflegte Küche mit Blick auf ein ebenso gepflegtes Gärtchen und eine dunkle Treppe hinter einer Tür im Esszimmer. Nachdem sie ihre Sachen in den Eckschrank gehängt und den Rest in der Kommode aus geschnitzter Eiche verstaut hatte, nahm Dixie eine ausgiebige Dusche und machte sich einen Kaffee; schließlich waren der Wasserkessel und das Rosenporzellan in ihrem Zimmer nicht umsonst da. Noch ehe sie ihn ganz ausgetrunken hatte, kuschelte sie sich müde in das nach Lavendel duftende Bettzeug und schlief für den Rest des Nachmittags.
    »Was hast du dir bloß dabei gedacht? Ich habe dir ausdrücklich verboten, mein Büro zu betreten!« Sebastian Caughleigh stürmte durch die Tür.
    James zog eine Augenbraue hoch. »Ich wollte einen Blick auf die Erbin aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher