Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
zu baden, sowie zwei Toiletten mit Mahagonideckel.
    Dixie wunderte sich. »Wozu denn zwei Toiletten?«
    Sebastian räusperte sich. »Das hatte man früher. Heutzutage sehen Sie das kaum noch. Wer auch immer das Haus kauft, es muss auf alle Fälle renoviert werden.«
    »Das lohnt sich. Und es wird ein Traumhaus, wenn man nur ein bisschen was reinsteckt.«
    »Wir müssen zurück. Ich habe Mike Jenkins den Schlüssel noch vor dem Lunch zurückversprochen.«
    Dixie war nicht bereit, sich aus ihrem eigenen Haus vertreiben zu lassen. »Ich kann hier auf ihn warten. Ich bleibe.«
    Die dunklen Augen wären ihm beinahe aus dem Kopf gesprungen. »Bleiben? Es gibt hier weder Strom noch Wasser.«
    »Ein paar Stunden geht das schon.«
    Er runzelte die Stirn. »In Ordnung. Sie bringen mir den Schlüssel dann später im Büro vorbei.«
    Stille verbreitete sich wieder im Haus, als das Motorengeräusch des Autos verklungen war. Dixie galt nun als seine rechtmäßige Eigentümerin, nachdem sie eine Stunde in Caughleighs Kanzlei verbracht und Dokumente unterschrieben hatte.
    Sie wollte sich an ihrem wunderbaren Besitz eine gewisse Zeit erfreuen, ehe sie ihn zum Verkauf anbot. Wie viel würde ein derartiges Haus einbringen? Sicher mehr als genug, um mit dem Geld ein geeignetes kleines Häuschen in South Carolina zu kaufen und einzurichten. Sie würde Mike Soundso, wie auch immer er hieß, fragen, sobald er hier einträfe.
    Aber nicht er, sondern James war gekommen.
    Dixie war gerade damit beschäftigt, die Abdeckungen über den Möbeln im Frühstückszimmer zu entfernen, als sie hörte, wie die Haustür aufging und Schritte durch den Korridor hallten und die Treppe hinauf. »Hi, ich bin hier«, rief sie in der Annahme, es sei der Immobilienmakler. Sie öffnete die Tür zum Korridor, und James starrte ihr von der dritten Treppenstufe aus entgegen.
    »Sie? Hier?«, fragte er erstaunt. Warum sollte sie denn nicht hier sein, und überhaupt, hatte er noch nie gehört, dass man vor dem Hereinkommen anklopfte? »Lassen Sie sich von mir nicht stören.« Er stieg noch eine Stufe höher.
    »Das habe ich auch nicht vor.«
    Nach wenigen Schritten stand sie am Fuß der Treppe.
    »Suchen Sie was?«, fragte sie, eine Hand in die Hüfte gestemmt.
    Er presste ein Lachen hervor.
    »Verzeihung, aber ich dachte, Sie seien informiert. Ich will mir die Möbel ansehen. Ein Freund von mir will Ihnen ein Angebot machen.«
    »Ich habe überhaupt nicht die Absicht, zu verkaufen.« Jedenfalls nicht an einen seiner Freunde.
    Das genügte fürs Erste. »Nun … sicher … ich meine …«
    »Meine Möbel stehen nicht zum Verkauf.«
    Er kam herunter. »Sollten Sie Ihre Meinung doch noch ändern, lassen Sie es mich bitte umgehend wissen.« Seine Höflichkeit beeindruckte sie nicht; dazu war er ihr schon wieder viel zu sehr auf die Pelle gerückt.
    »Ein Verkauf steht nicht zur Debatte, auch nicht in naher Zukunft.« Dixie hielt ihm die Tür auf.
    Selbst James konnte diesen Wink mit dem Zaunpfahl nicht übersehen.
    Er streckte ihr die Hand entgegen. Aus purer Höflichkeit ging Dixie darauf ein, bereute ihr Entgegenkommen aber in dem Moment, als er zudrückte. »Sieht man sich heute Abend im Barley Mow? «
    Als die Tür endlich ins Schloss fiel, entfuhr Dixie ein Stoßseufzer. Warum war James eigentlich einfach so hereinspaziert? Er hatte sich wie zu Hause gefühlt, fast als ginge er hier ein und aus. Sie zuckte mit den Schultern und ging nach oben. Die Schlafzimmer konnten warten, nun wollte sie einen Blick auf ihre Bücher werfen. Wenn Christopher recht hatte, besaßen ihre Tanten eine interessante Sammlung.
    Die Bibliothek erwies sich als zu groß. Ein Nachmittag reichte für einen Überblick nicht aus. Sie würde morgen wiederkommen, mit einer Taschenlampe, falls sie bis dahin noch immer keinen Strom haben sollte. Ihr Blick schweifte über die vollgestopften Regale, die Stapel von Büchern auf dem Tisch in der Mitte des Zimmers und die Fußabdrücke im Staub. Hier war jemand gewesen. Wer? Die Person von gestern Abend, die sie gesehen oder sich eingebildet hatte?
    Sie sah auf die Uhr. Aus zwei Stunden waren längst vier geworden und weit und breit keine Spur von Mike, dem Makler. Sie würde in ihre Pension zurückgehen und eine Dusche nehmen, und für das Abendessen wollte sie eine andere Kneipe als das Barley Mow ausfindig machen.
    Davor stromerte sie noch etwas hinter dem Haus herum. Werkzeugschuppen, halb eingestürzte Kohlehäuschen und ein altes Waschhaus reihten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher