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Unsterbliche Küsse

Unsterbliche Küsse

Titel: Unsterbliche Küsse
Autoren: Rosemary Laurey
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gerne mit. Was macht eigentlich Janet?«
    »Janet?« Sebastian runzelte die Stirn.
    »Na, Janet Whyte. Ist sie wie Larry auch in der Versicherungsbranche?«
    »Oh nein, sie ist an einem Krankenhaus in Guildford beschäftigt.«
    Klang so, als würde sie hobbymäßig einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen. Er streckte seine langen Beine unter dem Tisch aus und schlürfte seinen Kaffee.
    »Haben Sie schon Pläne für heute Nachmittag?«
    »Ich muss mich um mein Haus kümmern.« Seine Beine streiften sie unter dem Tisch. Dixie stand auf. »Tut mir leid, wenn ich Sie einfach hier sitzen lasse, aber ich hab zu tun.«
    Das Haus war so kalt wie ein feuchtes Handtuch. Und das Anfang Mai. Wie würde es erst im November sein? Oder im Februar? Aber wenigstens die Stunde, die sie in der Telefonzelle an der Ecke verbracht hatte, machte sich bezahlt. Um vier Uhr hatte Dixie wieder Strom und fließendes Wasser, und auch das Telefon sollte im Lauf der nächsten Woche wieder funktionieren. Dixie hatte zudem die Erfahrung gemacht, dass ein Hausputz mit kaltem Wasser so gar nicht gut zu erledigen war.
    »Könnten Sie sich auch um die zentrale Warmwasserversorgung kümmern?«, fragte Dixie den Mann von den Stadtwerken.
    »Sie haben doch gar keine«, antwortete er auf eine Art und Weise, als würde er mit einem begriffsstutzigen Kind sprechen – oder einer Ausländerin. »Dazu ist der Aga da.«
    »Dieses Ding da?«, fragte Dixie und schaute auf das cremefarbene, im Küchenkamin installierte Monstrum. Es war Herd, Backofen und Heizung in einem, das man mit Kohle, Holz oder Torf beheizen konnte.
    »Jawoll«, sagte er, während er an seinem Werkzeuggürtel herumhantierte. »Noch einer von den allerersten. Sieht ganz nach einem Vorkriegsmodell aus.«
    Welchen Krieg er wohl meinte? Den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg?
    »Kann man natürlich umbauen. Gas- oder Ölbetrieb wäre bequemer.« Er zeigte ihr, wo sich der Zähler befand, nämlich hinter dem Schrank unterhalb der Treppe, versteckt hinter diversen Wischmops, Besen, einem antiken Staubsauger und einem alten Paar Holzskiern. Der Sicherungskasten befand sich im Keller. »Übrigens, Sie müssen im ganzen Haus komplett neue Leitungen einziehen lassen«, warnte er sie noch beim Weggehen.
    Dixie starrte auf den Aga in der leeren Küche. Sie hatte sich gerade mal an die Spülbecken aus Porzellan und die Abtropfständer aus Holz gewöhnt, ganz zu schweigen von den offenen Kaminen in allen Räumen und dem Fehlen jeglicher Öfen. Nun sah es fast so aus, als müsste sie Wasser auf dem Herd heißmachen. Für eine vernünftige Dusche würde sie wohl Bäume fällen müssen! Ihre Großtanten hatten ein Vermögen auf der Bank liegen und lebten wie in der Steinzeit. Hätte sie Telefon gehabt, dann hätte sie auf der Stelle Sebastian Caughleigh angerufen und ihn gebeten, das Haus noch vor Montag zu verhökern.
    »Hallo! Dürfen wir reinkommen?«
    Vor der Tür stand Dixies Bekanntschaft vom Parkplatz.
    »Oh, Sie sind es«, sagte sie. »Hab ich doch gleich geahnt. Mein Name ist Emma Gordon, Ihre Nachbarin, gleich um die Ecke.« Sie zeigte mit dem Kopf in Richtung der neuen Häuser auf der anderen Seite der Straße. »Und das ist Sally Smith.«
    Ihre Begleiterin lächelte freundlich. »Willkommen in Bringham. Wir dachten, wir schauen mal vorbei. Vielleicht können wir ja irgendwie behilflich sein.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie man dieses Ding da in Gang bringt?« Dixie zeigte auf den in der Ecke dräuenden Aga.
    Sie hatten.
    Nach einem Rundgang durch die Außengebäude stießen sie in einem Schuppen auf etwas, das wie Kohle aussah, das die beiden aber als Anthrazit bezeichneten. Emma lief nach Hause und kam ausgerüstet mit Holzkohle und einer Schachtel extralanger Streichhölzer wieder zurück. »Swan Vestas«, erklärte sie. »Besser geeignet für derlei Zwecke.«
    Ihr Wort in Gottes Ohr.
    Sie öffneten einen Deckel, der in Dixies Augen wie eine Herdplatte aussah, kippten einen Eimer Anthrazit hinein, gefolgt von gut ein paar Handvoll Holzkohle und etwas zusammengeknülltem Papier. Nachdem alles brannte, machte Emma den Deckel zu und lächelte zufrieden.
    »Warten Sie ein paar Stunden, und es kann losgehen. Meine Mum hatte auch so ein Ding. Es genügt, wenn Sie den Herd zweimal täglich neu beschicken. Vor allem im Winter gibt’s nichts Besseres.«
    Dixie beschloss, nicht lange genug zu bleiben, um diese Erfahrung zu machen.
    Emma eilte ein zweites Mal nach Hause, um bald darauf mit einer
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