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Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr

Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr

Titel: Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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und nicht abgewaschen werden. Wenn überhaupt, kommt nur ein kurzes Bad in klarem Wasser in Frage.
    ● Erst mit dem Moment der Entbindung braucht der Säugling Sauerstoff, in Form von Luft! Während der Passage durch den Geburtskanal wird das Fruchtwasser aus den Atemwegen gepresst. Wenn es nötig sein sollte, saugt der Arzt die Restflüssigkeit aus den oberen Atemwegen ab. Beim ersten Atemzug füllen sich die Lungenbläschen mit Luft, die die Flüssigkeit verdrängt und den Lungenkreislauf in Gang setzt.
    ● Durch die veränderten Druckverhältnisse nach dem ersten Atemzug schließen sich 3 Ventile, eines davon zwischen den beiden Herzkammern. Dadurch nimmt der Blutfluss einen anderen Weg: Das Baby bekommt einen von der Mutter unabhängigen Kreislauf. Das geschieht im Laufe von Minuten, also nicht urplötzlich. Deshalb wird heute die Nabelschnur erst durchtrennt, wenn sie nicht mehr pulsiert. Das scheint die Blutmenge zu erhöhen, die das Baby mit auf seinen Weg bekommt.
    ● Im Mutterleib kennt das Baby keinen Hunger. Erst nach der Trennung der Blutversorgung muss es selbst für Energienachschub sorgen. Anfangs hilft dabei der Zucker im Fruchtwasser, das es noch im Magen hat. Doch nach der Geburtsarbeit braucht das Baby dringend Nahrung, denn es hat wenig Energiereserven. Deshalb sind die ersten Schlückchen Vormilch, die es von Ihnen nach der Geburt bekommt, besonders wichtig.
    ● Das Baby erblickt buchstäblich das Licht der Welt. Im Mutterleib hielt es die Augen geschlossen, und durch seine Lider drang nur schummriges Dunkel. Ist es geboren, öffnet es die Augen. Deshalb sollte es nicht gleich von Licht überflutet und geblendet werden, sondern sich langsam an die Helligkeit draußen gewöhnen dürfen.
    ● Während es im Mutterleib die Töne, auch die Stimme der Mutter, nur gedämpft wahrgenommen hat, dringt nun jeder Laut ungehemmt an sein Ohr. Mütter wissen das unbewusst und reden mit ihrem Neugeborenen in gedämpftem Tonfall. Gut, wenn alle anderen im Raum sich auch so verhalten.
    Insgesamt ist das Neugeborene also einer ungeheuren Veränderung unterworfen. Wir können ihm den Eintritt in die Welt erleichtern. Eine ruhige Atmospähre, Nähe und ein enger Körperkontakt helfen dabei. Aber wir müssen keine Angst um ein gesundes Baby haben. So zerbrechlich und hilflos es scheint, es ist den Anforderungen des Lebens gewachsen.
    Angeborene Reflexe
    Reflexe sind Reaktionen, die nicht bewusst gesteuert, sondern automatisch ausgelöst werden können. Sie werden vom ältesten Teil unserers Gehirns, dem Stammhirn, gesteuert. Das Neugeborene hat viele Reflexe, die es im Laufe der ersten Monate verliert. Man nimmt heute an, dass sie Hinweise auf unsere Entstehungsgeschichte sind – Relikte unserer primitiven Vorfahren. Erst das Verschwinden dieser Reflexe erlaubt die Entwicklung bewusster Handlungen und Bewegungen. Einige Reflexe können Sie leicht selbst auslösen:
    ● Wenn Sie Ihren Zeigefinger in die Handfläche oder gegen die Fußsohle Ihres Kindes drücken, schließen sich seine kleinen Finger um Ihre Hand, und die Füßchen machen ebenfalls eine, wenn auch vergebliche, Greifbewegung.
    ● Hat das Baby das Gefühl einer Veränderung des Gleichgewichts, öffnet es Arme und Beine breit nach allen Seiten, streckt also buchstäblich alle viere von sich und schließt dann wieder die Arme (Moro-Reflex).
    ● Halten Sie ein Neugeborenes so, dass seine Füße eine Unterlage berühren, macht es Schrittbewegungen, als ob es losmarschieren wollte.
    ● Das erste Lächeln, das sogenannte Engelslächeln (siehe > ), gehört ebenfalls zu den unbewussten Reflexen und wird als Überraschungsreaktion gedeutet. Sie können es häufig schon durch leichtes Pusten auf die Wange Ihres Babys auslösen, allerdings frühestens am Ende der ersten Woche.
    ● Ein lebenswichtiger Reflex ist der Suchreflex, der Ihnen beim Anlegen hilft: Wenn Sie Ihr Baby mit Ihrer Brust oder einem Finger an der Wange berühren, dreht es so lange den Kopf hin und her, bis es die Brustwarze gefunden hat, und spitzt dabei sein Mündchen. Erst danach ist es bereit zu trinken.
Was der Neuankömmling jetzt schon kann
    ● Das Allerwichtigste zu Beginn: Das Neugeborene kann schon saugen. Durch Ultraschallaufnahmen weiß man, dass Föten schon im Uterus am Finger lutschen – eine gute Übung. In der ersten Stunde nach der Geburt ist die Bereitschaft zu trinken besonders ausgeprägt. Deshalb sollte die Mutter ihr neugeborenes Baby so bald wie möglich anlegen.
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