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Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr

Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr

Titel: Unser Baby, das erste Jahr - das erste Jahr
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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ersten Schrecken, als Sie von Ihrem Baby plötzlich getrennt wurden. Fahren Sie mit Ihrem Mann.
    ● Wenn Sie Ihr Baby anfänglich nicht stillen sollen, weil es sich vielleicht noch nicht so anstrengen darf, geben Sie nicht gleich auf. Pumpen Sie Ihre Milch ab > – in manchen Fällen kann diese Ihrem Kind über eine Sonde gegeben werden. Befindet sich Ihr Baby getrennt von Ihnen in einer Kinderklinik, muss für den sofortigen und sicheren Transport der abgepumpten Milch zu Ihrem Kind gesorgt werden. Wenn Ihr Baby sich erholt hat, können Sie immer noch versuchen, es anzulegen. Fangen Sie behutsam an, und lassen Sie es erst nur kurz saugen. Haben Sie Geduld, wenn es trotzdem nicht so recht klappt. Noch nach Wochen lernen Kinder, an der Brust zu trinken – eine ungeheure Freude für beide Eltern, wenn das gelingt!
    ● Erfahren Sie, dass Ihr Baby länger in der Kinderklinik bleiben muss, und müssen auch Sie vielleicht nach einem Kaiserschnitt noch länger im Krankenhaus gepflegt werden, so sollten Sie mit Ihrem Frauenarzt sprechen, ob es nicht möglich ist, Sie in die der Kinderklinik angeschlossene Frauenklinik zu verlegen, damit Sie Ihrem Baby nahe sein können.
Das Neugeborene
    Ein gerade geborenes Kind erinnert in keiner Weise an das Bild eines rosigprallen Babys, das unsere Vorstellungen beherrscht. Von der Käseschmiere bedeckt, wahrscheinlich etwas blutig, bläulich-rötlich verfärbt und noch durch die lange Nabelschnur mit der Plazenta verbunden, liegt es da. Ihr Baby ist aus der beschützten Welt in Ihrem Bauch in Ihre gemeinsame Welt eingetreten. Dies war auch für Ihr Baby anstrengend. Wenn Sie es abgenabelt haben und trocken in Ihre Arme nehmen und wenn es getrunken hat, werden SieIhrem Baby in die Augen sehen. Und fasziniert sein: In den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt haben Babys einen ganz besonderen, fast weisen Blick und Gesichtsausdruck, und ich habe immer unwillkürlich das Gefühl, dass sie einen weiten Weg hinter sich haben.
    Die Biologen sehen das ganz sachlich. Sie bezeichnen ein Baby auch als zu früh geborenen Fötus mit einem unreifen Gehirn, der etwa ein Jahr braucht, um ein lebenstüchtiges Kind zu werden. Andererseits: Dumm sind Neugeborene keinesfalls! Wir wissen durch die Neugeborenenforschung heute eine ganze Menge über ihre erstaunlichen Fähigkeiten. Allerdings ist über ihr Seelenleben und ihre Psyche noch wenig bekannt – darüber können wir nur Mutmaßungen anstellen.
    Der französische Frauenarzt und Geburtshelfer Frédérick Leboyer (Buchtipps siehe > ) lehrte uns, die Geburt aus der Perspektive des Geborenwerdens zu betrachten und das Neugeborene entsprechend zu empfangen. Diese Haltung der Achtung, Liebe und Ehrfurcht vor dem kleinen Wesen, das Wissen um die Bedeutung der ersten Stunden und Tage, haben zu einem anderen Umgang mit Neugeborenen geführt.
Die große Umstellung
    Das Geburtsgeschehen wird meist aus dem Blickwinkel der Mutter betrachtet. Doch was bedeutet eigentlich der mühevolle Weg aus der Höhle der Gebärmutter ans Tageslicht für das Kind?

    So hilflos ein Neugeborenes körperlich auch noch ist: Es verfügt schon über erstaunliche geistige Fähigkeiten!
    ● Nach der gleichmäßigen Wärme im Mutterleib ist es einer deutlich kühleren Umgebung ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, das Neugeborene gleich abzutrocknen und am besten mit einem Tuch bedeckt auf den Bauch seiner Mutter zu legen. Von nun an muss sein Körper selbstständig für Temperaturausgleich sorgen. Anfangs hilft ihm dabei ein Polster von braunem Fettgewebe um den Hals, die Schultern, die Nieren und die Aorta (großes Blutgefäß). Dieses Gewebe, das das Baby nach einiger Zeit größtenteils verliert, hat die Fähigkeit, automatisch Wärme zu entwickeln, wenn das Kind zu stark abkühlt.
    ● Während das Fruchtwasser das Baby im Mutterleib fast schweben ließ, wirkt jetzt die Schwerkraft auf seinen kleinen Körper. Das macht jede Bewegung – vor allem die des großen Kopfes – zu einer unerhörten Anstrengung. Wenn es auf dem Rücken liegt, kann es höchstens den Kopf zur Seite rollen lassen, Armeund Beine bewegen. Seine Lage kann es noch nicht verändern.
    ● Die Haut, die vorher nur mit dem weichen Fruchtwasser in Kontakt kam, wird jetzt mit Trockenheit, mit für das Baby rauen und kratzenden Berührungen konfrontiert. Deshalb tut dem Neugeborenen Hautkontakt vor dem ersten Ankleiden oft gut; die fetthaltige Käseschmiere sollte als Schutz für die ersten Tage erhalten bleiben
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