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Ungnade: Thriller (German Edition)

Ungnade: Thriller (German Edition)

Titel: Ungnade: Thriller (German Edition)
Autoren: GJ Moffat
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dem zweiten Angreifer abgenommen hatte. Grinsend entblößte er seine blutverschmierten Zähne.
    21
    Als Hudson die Treppe hinaufstürmte, musste er über die Leichen von Nummer fünf und Nummer zwei hinwegsteigen. Er vermied es, sie anzusehen. Nummer drei gab ihm von unten Feuerschutz, er spürte, wie die Kugeln an ihm vorbeisausten. Je näher er dem ersten Geschoss kam, desto stickiger wurde die Luft.
    Oben auf dem Treppenabsatz angekommen stellte Drei das Feuer ein. Hudson zielte hinter die Ecke, wo er seinen Gegner gesehen hatte, der schuld am Tod von Nummer zwei und fünf war, aber da war niemand.
    Hudsons Blick schoss nach allen Seiten, um sich einen Überblick zu verschaffen. Unmittelbar zu seiner Linken öffnete sich eine Tür einen Spalt breit, und die unverwechselbare Form eines Pistolenlaufes tauchte darin auf.
    Binnen Sekundenbruchteilen musste er eine Entscheidung treffen. Entweder riss er seine Waffe herum und feuerte, oder er ließ sie fallen und hob die Hände.
    Er zögerte. Sich zu ergeben war meistens ein fataler Fehler.
    Nichts geschah.
    Er schielte durch den Türspalt an dem auf seinen Kopf gerichteten Lauf vorbei und erblickte das blutverschmierte Gesicht eines grinsenden Scheusals.
    Hudson hob seine freie Hand und legte langsam seine Pistole auf den Boden.
    » Boss?«, rief Nummer drei von unten.
    Der Mann in dem Zimmer streckte Hudson eine bluttriefende Hand entgegen und krümmte den Zeigefinger, um Hudson zu bedeuten, zu ihm zu kommen. Hudson blieb keine andere Wahl. Vorsichtig betrat er das Zimmer, während der Mann zwar vor ihm zurückwich, aber weiterhin mit der Waffe auf sein Gesicht zielte.
    Hinter dem Mann saß die Polizistin auf dem Fußboden.
    » Boss?«, rief Drei noch einmal, dann betrat er mit seiner Pistole im Anschlag das obere Stockwerk.
    22
    Logan hörte eine Stimme, die im Hausinneren etwas schrie. Er konnte nicht länger warten, also schob er sich an Hardy vorbei und mit erhobener Waffe durch die Tür.
    Hardy folgte ihm.
    Am Fuß einer Treppe, die vom Hausflur in die obere Etage führte, stand ein Mann. Als er sie bemerkte, drehte er sich um und richtete eine Pistole auf sie. Sein Gesicht war mit Narben übersät, die Lippe blutete aus einem Riss, und ein Bein war vom Knie abwärts bandagiert. Erschrocken riss er die Augen auf, als Logan auf ihn zutrat. Ihm blieb keine Zeit für eine Reaktion, denn Logan hatte mit seiner MP schon ausgeholt und rammte ihm die Schulterstütze ins Gesicht.
    Kaum noch bei Bewusstsein ging er zu Boden. Seine Waffe entglitt ihm, während er mit grobmotorischen Bewegungen sein Gesicht mit seinen Händen schützen wollte. Offenbar vermochte er seinen Körper nicht mehr zu kontrollieren.
    Hardy zog ein paar Kabelbinder aus seiner Hosentasche, drehte den Mann auf den Bauch und fesselte ihm die Hände auf dem Rücken. Er warf die Pistole des Mannes an Logan vorbei zur Tür hinaus, dann zeigte er mit dem Lauf seiner MP Richtung Treppe.
    Logan rührte sich nicht von der Stelle. Er wollte Hardy den ersten Schritt überlassen. Da erblickten sie die zwei zusammengekrümmten Leichen, die auf den Treppenstufen lagen.
    » Tommy!«, rief von oben eine Stimme. » Bist du das?«
    Hardy blickte Logan an, dessen Gesicht wieder voller Hoffnung war.
    » Roger?«, rief Hardy. » Wie ist die Lage?«
    » Ich habe hier oben alles im Griff.«
    Logan ließ seine MP fallen, schob Hardys Hand, mit der er ihn zurückhalten wollte, beiseite und stürzte an ihm vorbei, indem er zwei Stufen auf einmal nahm. » Becky!«
    Im oberen Geschoss sah er Purcell hinter der geöffneten Tür über einem knienden Mann stehen, dem er eine Pistole an den Hinterkopf hielt.
    » Becky?«, rief Logan noch einmal, weil er sie nirgendwo entdecken konnte.
    Rebecca trat hinter Purcell hervor, schlang ihre Arme um Logan und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter.
    23
    Hudson und Nummer drei saßen mit dem Rücken an der Wand auf dem Fußboden von Purcells Küche. In der Mitte des Raumes hatten Logan, Rebecca, Hardy und Purcell um einen großen Eichentisch herum Platz genommen. Hardy hatte seinen Stuhl so gedreht, dass er die beiden Männer im Auge hatte.
    Purcell hatte sein Bein bereits untersucht und festgestellt, dass die Kugel glatt durch das Fleisch seines Unterschenkels hindurchgegangen war. Ein paar Muskeln waren durchtrennt, aber keine Knochen und auch keine wichtigen Blutbahnen verletzt worden. Er hatte seine Wunde gereinigt und sie von Hardy verbinden lassen, bevor er eine weite Hose und eine
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