Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
niemand sein wird. Niemand!« Er zog sie fest an sich und strich über ihre Haare, während sein Körper zitterte. »Aber wenn du wirklich gehen willst, dann zwinge ich dich natürlich nicht, zu bleiben.« Seine Stimme klang hohl, seine Augen wirkten trübe, als er sie von sich wegschob und sie ihn dann durch ihren Tränenschleier ansah.
    Auch seine Augen glänzten feucht. »Ich würde nie etwas tun, was dir wehtut, Rehauge. Aber, süße Göttin, Dee, ich will, dass du bleibst.«
    Während sie sich an ihm festhielt, dachte sie an das, was sie aufgab, wenn sie das Risiko einging und ihrem Herzen folgte. Ihr ganzes Erwachsenenleben lang war sie auf der Suche nach Rache für den Mord an ihrer Mutter gewesen. Sie hatte den Drang, der sie dazu trieb, nie wirklich verstanden: dieses Bedürfnis, das Richtige zu tun. Selbst richtig zu sein. Aber jetzt wusste sie, dass kein gelöster Fall und keine Verhaftung der Welt ihr Bedürfnis jemals befriedigen würde. Selbst nicht, wenn ein Wunder geschah und sie tatsächlich den Mann fasste, der ihre Mutter umgebracht hatte.
    Denn das war es nicht, was ihr all die Jahre über gefehlt hatte. Sondern Liebe.
    Die Tränen schnürten ihr die Kehle zu, sie legte eine Hand auf seine Wange. »Alles, was ich will, ist mit dir zusammen zu sein.«
    »Dee.«
    Er hob sie in seine Arme, setzte sie auf dem Bett ab und legte sich zu ihr. Die Freude, die zwischen ihren Herzen floss und sich in seinen Augen spiegelte, wenn er sich zu ihr hinunterbeugte und sie küsste, erfüllte ihre Seele.
    Sie küssten sich noch immer, als es an der Tür klopfte. Tighe löste sich von ihr und seine golden- und orangefarbenen Augen strahlten vor Liebe. »Das ist gewiss der Schamane. Jeden anderen würde ich stundenlang dort draußen stehen lassen, während ich mit meiner Frau schlafe.«
    Sie sah ihn frech an. »Bist du sicher, dass er nicht warten kann?«
    Tighe grinste. »Merk dir, wo wir aufgehört haben.« Er schwang sich aus dem Bett und ging zur Tür, um zu öffnen, während sich Delaney aufsetzte und ihr Hemd in Ordnung brachte.
    Kara hatte ihr erzählt, dass der Schamane nicht älter als fünfzehn Jahre aussah, da er nach einem Magierangriff in seiner Jugend aufgehört hatte zu wachsen. Eigentlich war er aber tausend Jahre alt. Doch offenbar wollte er sich nicht für etwas ausgeben, das er nicht war. Was seine langen Haare, die engen schwarzen Hosen und das weiße Rüschenhemd erklärte; denn seine Aufmachung erinnerte sie an einen Fechter aus dem achtzehnten Jahrhundert.
    Als er sah, dass sie ihre Kleidung in Ordnung brachte, hob er lächelnd eine Braue. »Soll ich vielleicht später wiederkommen?«
    »Nein.« Tighe schob ihn in den Raum.
    Der Schamane zwinkerte ihr zu. »Dann wollen wir mal sehen, junge Dame. Leg dich bitte hin.« Der Schamane tastete sie ab, hielt die Hände über sie und drückte seine Finger auf ihren Schädel. Schließlich trat er zurück.
    »Und?«, fragte Tighe besorgt.
    Der Schamane verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Nun, es ist etwas anders, als ich dachte.« Sowohl Tighe als auch Delaney waren höchst angespannt. »Warum erzählt ihr mir nicht, was passiert ist?«
    Tighe berichtete. Als er fertig war, nickte der Schamane und um seinen Mund spielte ein seltsames Lächeln.
    »Er hat keine dunkle Magie zurückgelassen«, erklärte er. »Auch keinen Teil seines Bewusstseins. Das kann ich mit Sicherheit sagen, nachdem ich nun weiß, wonach ich suchen muss. Ich bitte aufrichtig um Entschuldigung, dass ich das vorher übersehen habe.«
    »Das macht doch nichts. Sprich, Schamane.«
    Der Schamane wandte sich an Delaney. »Du bist vollkommen gesund, Delaney. Und dabei so kräftig wie jede andere Unsterbliche.«
    Delaney zuckte zusammen. »Ich bin aber nicht unsterblich.« Sie blickte Tighe an und sah, dass er den Schamanen mit fassungsloser Miene anstarrte.
    »Was sagst du da?«, fragte Tighe.
    Nun lächelte der Schamane erst richtig. »Dadurch, dass du deine Seele durch sie hindurchgezogen hast, hast du sie nicht nur geheilt. Du hast auch deine unsterbliche Energie mit ihr geteilt.«
    Tighes Blick glitt zu ihr und drückte dieselbe Hoffnung und Freude aus, die sie, abgesehen von dem Schock, auch gerade empfand. »Bist du sicher?«
    »Schneide sie und überzeuge dich selbst.«
    Tighe blickte finster. »Ich schneide sie nicht.«
    Delaney sprang vom Bett und nahm sich das erstbeste von Tighes Messern. »Ich schneide mich selbst.« Sie stach sich in den Finger und beobachtete mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher