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Ungezaehmte Begierde

Ungezaehmte Begierde

Titel: Ungezaehmte Begierde
Autoren: Pamela Palmer
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Miene wirkte beinahe feindlich. »Warum nicht?« In seinen Augen sah sie einen Ausdruck von Schmerz.
    »Oh, Tighe!« Delaney stieg aus dem Bett, ging zu ihm, ließ ihre Arme um seinen verkrampften Körper gleiten und drückte ihre feuchte Wange an seine Brust. »Es ist nicht so, dass ich dich nicht liebe. Ich liebe dich sogar über alles. Aber ich gehöre nicht in diese Welt. Das weißt du. Ich kann nicht bleiben .«
    Tighe fasste ihre Schultern und schob sie von sich. Die Verzweiflung in seinen Augen brach ihr das Herz.
    »Ich werde dich glücklich machen, Dee. Das schwöre ich! Du kannst so viele Waffen haben, wie du willst, und meine Messer noch dazu. Du kannst jederzeit mit mir auf Draderjagd gehen oder du kannst auch mit Kara und Pink hierbleiben. Was immer du willst.«
    »Tighe, ich glaube, du hast das, was du da sagst, nicht wirklich zu Ende gedacht.«
    Er streichelte ihre Schultern. »Ich weiß, dass es unfair ist, dich zu bitten, alles für mich aufzugeben. Ich habe auch gar kein Recht dazu, Rehauge. Aber ich brauche dich so sehr .«
    »Das kommt daher, dass du dich an mich gebunden hast. Das hättest du nicht tun sollen.«
    Er drückte sie so fest, dass es beinahe wehtat. »Glaubst du das wirklich? Dass es nur die Bindung ist? Da täuschst du dich, Delaney. Ich war schon vorher in dich verliebt.« Er sprach nun lauter und klang geradezu wütend. »Hier spricht nicht das Ritual, verdammt, hier spricht mein Herz!«
    Seine Wut zerrte an ihr. Sein Schmerz kroch in sie hinein und verband sich mit ihrem eigenen, bis er sie beinahe erdrückte.
    » Jetzt ist es dein Herz, Tighe. Aber du denkst nicht weiter. Wenn du mich hier behältst, bindest du dich an eine Frau, die du in zwanzig Jahren nicht mehr haben willst. Vielleicht auch schon viel früher.«
    Er sah sie an, als wollte er ein Schwert zücken und kämpfen. » Ich werde dich immer begehren .«
    »Nein. Das wirst du nicht. Denk nach, Tighe! Ich werde nicht so bleiben, wie ich jetzt bin. In vierzig Jahren habe ich graue Haare und Falten. Meine Figur ist eine ganz andere. Ich werde eine alte Frau sein.«
    Mit einem Fauchen sah er ihr ins Gesicht. »Ich werde Reißzähne haben. Und jedes Mal bei deinem Anblick orangefarbene Augen bekommen, weil ich dich immer begehren werde. Immer .«
    Seine Wut verschwand, und als er nun seine Hände um ihr Kinn legte und ihr Gesicht ganz sanft hielt, sah er sie mit unendlicher Zärtlichkeit an.
    »Verstehst du denn nicht?« Seine Stimme klang weich wie Seide, doch von einem Faden Verzweiflung durchwirkt, der an ihrem Herzen riss. »Ich sage dir dasselbe, was du mir sagtest, als du mit deinen Worten meine Seele geheilt hast. Wenn ich dir in die Augen sehe, sehe ich dich. Ich werde immer dich sehen, gleichgültig wie sich dein Körper verändert.«
    Ihr Weinen wurde zu einem Schluchzen, während sie ihre Hände auf seine legte und ihn ebenso hielt, wie er sie. Sie wollte ihm glauben, aber sie konnte es doch nicht.
    »Das denkst du jetzt. Aber …«
    »Glaub mir, Dee«, zischte er. Seine Daumen strichen ganz zart über ihre Haut. »Selbst wenn du länger als die meisten Menschen lebst, habe ich trotzdem nur höchstens siebzig Jahre mit dir. Das ist eine kurze Spanne in meinem langen Leben. Ich schlafe seit sechshundert Jahren mit Frauen. Die meisten von ihnen sind jung. Zugegeben. Hübsch. Jede Menge Frauen, Dee.«
    »Soll ich mich jetzt besser fühlen?« Sie versuchte zu lachen, aber das Lachen blieb ihr im Hals stecken und würgte sie, zusammen mit den Tränen.
    »Abgesehen von Gretchen, mit der ich nur kurze Zeit zusammensein durfte, hat nicht eine einzige Frau mein Herz berührt. Bis du gekommen bist. Schönheit ohne Liebe ist wertlos, Dee. Das weiß ich besser als jeder andere.« Seine Hände zitterten. »Mit den anderen Frauen ging es nur um Lust. Es hatte keine weitere Bedeutung. Aber mit dir ist das vollkommen anders. Vom ersten Augenblick an war es anders. Mit dir will ich die nächsten siebzig Jahre verbringen, nicht mit deinen Brüsten. Nicht mit deiner Haut. Mit dir , Dee. Mit deinem Herzen. Mit deiner Seele.«
    Er neigte den Blick und sah ihr voller Überzeugung direkt in die Augen. Seine Liebe floss in sie, strömte durch die Verbindung zwischen ihren Herzen und erfüllte sie. Überwältigte sie ganz.
    Er legte seine Hand auf ihre Brust, dorthin, wo das Herz schlägt. »Du gehörst zu mir. Und ich zu dir. Du bist die Erfüllung für mich, Delaney, wie es keine Frau vor dir jemals gewesen ist. Und wie es nach dir
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