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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis
Autoren: Mary Higgins Clark
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Barbara Krause.
    »Und es beantwortet nicht die Frage, warum Carrington in der Nacht sein Smokinghemd verschwinden ließ und warum sein Vater Maria Valdez Cruz einen Scheck über fünftausend Dollar überreicht hat«, bemerkte Moran. »Wie auch immer, die Verjährungsfrist für Diebstahl ist abgelaufen, und wir können Walker wegen dieser Geschichte nicht mehr vor Gericht bringen, selbst wenn wir beweisen können, dass er hinter dem Betrug mit den Bildern steht.«
    Barbara Krause erhob sich von ihrem Stuhl. »Ich bin müde. Machen wir Schluss für heute.«
    Das Telefon klingelte. »Das ist sicher meine Familie, die denkt, dass ich mit Ihnen durchgebrannt bin«, sagte sie, als sie den Hörer aufnahm. Doch ihr Gesichtsausdruck änderte sich rasch, nachdem sie die ersten Sätze ihres Gesprächspartners gehört hatte, und sie begann, ihn mit Fragen zu
bombardieren: »Wann haben Sie sie gefunden? … Die Sekretärin ist sicher, dass sie ihm gedroht hat? … Er fliegt morgen nach London? … Gut. Danke.«
    Sie legte auf und schaute zu Moran. »Richard Walkers Name ist noch einmal aufgetaucht. Eine Frau, die Walker häufig in seinem Büro angerufen und vor ein paar Tagen eine zornige, fast drohende Nachricht für ihn hinterlassen hat, wurde tot im East River gefunden. Ihr Name ist Alexandra Lloyd. Die Information, dass Lloyd bei Walker angerufen hat, kam von seiner Sekretärin. Mein Gott, ich frage mich, ob am Ende beide Stiefbrüder Mörder sein könnten.«
    »Wie ist sie gestorben?«, fragte Moran.
    »Es wurde mindestens ein Dutzend Mal auf sie eingestochen«, antwortete Krause.
    »Walkers Mutter, Elaine Carrington, wohnt in einem Haus auf dem Anwesen. Könnte sein, dass er dort ist«, sagte Moran.
    »Wir geben der Polizei von Englewood Bescheid. Sie sollen sofort einen Streifenwagen hinschicken«, entgegnete Krause, deren Stimme jetzt besorgt klang. »Die haben zwar private Sicherheitsleute draußen auf dem Anwesen postiert, aber Kay Carrington ist nachts ganz allein in dem Haus.«

81
    »WAS MACHEN SIE HIER?«, fragte ich Vincent Slater, während ich mich eilig erhob. »Wie sind Sie hereingekommen?«
    »Wie ich hereingekommen bin? Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr mich Ihre Frage beleidigt. Nachdem ich dreißig Jahre lang einen Schlüssel zu meinem eigenen Büro in diesem Haus gehabt habe, nach all den Jahren, in denen ich Peter beschützt habe, in denen ich versucht habe, ihn vor der drohenden Strafverfolgung zu schützen, kam ich hier am frühen Abend an und musste feststellen, dass das Schloss ausgewechselt wurde.«
    »Was meinen Sie mit ›vor der drohenden Strafverfolgung schützen‹?«, schrie ich. »Peter ist unschuldig! «
    »Nein, das ist er nicht. Er hat in der Nacht, als Susan getötet wurde, geschlafwandelt. Er wusste nicht, was er tat. Dessen bin ich sicher.«
    »Sie glauben , dass es so war, mehr nicht!«
    »Sein Vater musste gewusst haben, was passiert war«, entgegnete Vincent. »Deshalb hat er dem Dienstmädchen Geld gegeben. Ich habe das Hemd; es ist Blut darauf. Deshalb weiß ich, dass er es getan haben muss. Wissen Sie, Kay, Sie haben mich wirklich ganz schön reingelegt. Zuerst habe ich geglaubt, dass Sie Peter wirklich lieben und die richtige Frau für ihn sein könnten. Doch dann haben Sie Greco engagiert, ausgerechnet diesen Mann, der Maria Valdez Cruz aufgespürt
hat, deren Aussage die Staatsanwaltschaft benützen wird, um Peter endgültig ins Verderben zu stürzen. Haben Sie nicht in Wirklichkeit gehofft, dass Greco noch mehr Beweise finden würde, sodass Sie Peter ein für alle Mal begraben könnten? Ich weiß, dass Sie das Hemd an Greco weitergeben wollten, deswegen habe ich es behalten. Geben Sie es zu. Sie haben Peter geheiratet, damit Sie an sein Geld kommen. Jetzt, wo Sie auch noch schwanger sind, können Sie das als sicher verbuchen. Aber ist das Kind überhaupt von Peter?«
    Ich war so verblüfft, dass es mir die Sprache verschlug.
    »Oder ist es vielleicht das Kind dieses Mannes, dem Sie den Schlüssel zu meinem Arbeitszimmer gegeben haben? Ich habe gerade eben einen Mann durch mein Zimmer ins Haus gehen sehen. Er hat die Tür offen gelassen, auf diese Weise bin ich hereingekommen. Ich bin aus zwei Gründen hier. Erstens, weil ich Ihnen sagen wollte, was ich von Ihrem demütigenden Vorgehen halte, einfach das Schloss auszuwechseln, ohne mir etwas davon zu sagen.«
    »Und der zweite Grund?«, fragte ich höhnisch.
    »Der zweite Grund«, antwortete er ebenso höhnisch, »ist
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