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Und hinter dir die Finsternis

Und hinter dir die Finsternis

Titel: Und hinter dir die Finsternis
Autoren: Mary Higgins Clark
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Sommers vom College zurückkam, und dass sie wahrscheinlich jemanden erpresst hat, um an das nötige Geld zu kommen. Daraufhin fühlten meine Söhne sich ihrerseits dazu veranlasst, mir Dinge über ihre Schwester zu erzählen, Dinge, die eine ganz neue Bedeutung in Zusammenhang mit der jüngsten Entwicklung bekommen könnten.
    Mein Sohn David hatte uns an dem Weihnachtsfest, das ihrem Verschwinden vorausging, besucht. Susan hielt sich damals sehr viel im Herrenhaus der Carringtons auf. Sie hat David damals anvertraut, sie habe bemerkt, dass mehrere Gemälde im Erdgeschoss des Herrenhauses durch Kopien ersetzt worden waren. Sie studierte Kunstgeschichte, wissen Sie, und sie wusste eine Menge auf diesem Gebiet. Sie meinte zu wissen, wer hinter dem Austausch der Gemälde steckte, denn bei einer Gelegenheit hatte der Betreffende eine junge Künstlerin zu einer Party im Herrenhaus eingeladen, und Susan hatte beobachtet, wie sie einzelne Gemälde fotografierte.
    David riet Susan, ihre Entdeckung zu vergessen und keinem etwas davon zu sagen. Sie möge bedenken, was passieren würde, wenn Mr. Carrington senior Wind davon bekäme. Es würde in einem üblen Gerichtsprozess enden, und Susan werde dann vermutlich als Zeugin auftreten müssen. David sagte ihr, unsere Familie habe bereits genug Ärger mit dieser Familie gehabt wegen meiner früheren Affäre mit Elaine Carrington.«

    »Susan ist demnach zunächst Davids Rat gefolgt. Bis zu jenem Sommer, als sie Geld brauchte. Da hat sie womöglich ihr Wissen über den Kunstdiebstahl dazu benutzt, sich welches zu beschaffen«, sagte Krause.
    »Meiner Ansicht nach ist genau das geschehen«, pflichtete Althorp bei.
    »War es Peter Carrington, Mr. Althorp?«, fragte Moran. »Hat er seinen eigenen Vater bestohlen?«
    »Natürlich nicht. Begreifen Sie denn nicht, warum mich die Sache so quält? Peter sitzt im Gefängnis, er wird beschuldigt, Susan ermordet zu haben. Er hatte keinerlei Grund, sie zu töten. David sagte mir, wenn Susan Peter um Geld gebeten hätte, hätte er es ihr ganz sicher gegeben und dann versucht, ihr professionelle Hilfe zu vermitteln. Doch Susan hätte Peter niemals um Geld gebeten, weil sie in ihn verliebt war. David sagte mir, dass mein Schweigen Peters Verderben heraufbeschworen hätte. Als ich David heute Nachmittag sah, sagte er mir, wenn ich nicht noch heute Abend zu Ihnen ginge, würde er nie mehr ein Wort mit mir wechseln.«
    »Wer hat denn nun die Gemälde gestohlen?«
    »Elaine Carringtons Sohn, Richard Walker.«

79
    PAT JENNINGS LEGTE das Buch weg, das sie gerade las, schnappte sich die Fernbedienung und schaltete die Zehn-Uhr-Nachrichten ein. »Ich muss wissen, was in der Welt passiert«, sagte sie zu ihrem Ehemann, der mit einer Zeitschrift auf dem Schoß vor sich hin döste und nicht reagierte. Sie hatte auch keine Antwort erwartet und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Bildschirm zu.
    »Soeben erreicht uns eine Nachricht«, sagte der Sprecher von Fox News. »Die Leiche der sechsundvierzig Jahre alten Alexandra Lloyd wurde aus dem East River geborgen. Das Opfer weist zahlreiche Stichverletzungen auf. Nach Angaben einer Nachbarin und engen Freundin handelt es sich um eine Kunstlehrerin, die wegen Haushaltskürzungen vor Kurzem ihren Job an einer örtlichen Highschool verloren hat. Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise unter der Nummer 212-555-7000.«
    »Alexandra Lloyd!«, rief Pat aus, als auch schon das Telefon klingelte.
    Es war Trish. »Pat, ich hab die Nachrichten eingeschaltet und …«
    »Ich weiß«, sagte Pat, »ich hab sie auch gerade gesehen.«
    »Und rufst du da jetzt an und erzählst denen, dass sie öfter bei Richard Walker angerufen hat?«
    »Da kannst du Gift drauf nehmen, und zwar jetzt gleich.«
    »Die arme Frau. Das ist ja entsetzlich, erstochen und einfach in den Fluss geworfen. Mein Gott, glaubst du, er war’s?«
    »Ich weiß es nicht, das soll die Polizei herausfinden.«
    »Halt mich auf dem Laufenden«, mahnte Trish, bevor sie auflegte.

80
    NACHDEM CHARLES ALTHORP seine Aussage gemacht hatte und mit seinem Anwalt aufgebrochen war, saßen Barbara Krause und Tom Moran noch im Büro und sprachen darüber, was das soeben Gehörte bedeutete und wie sich dies auf die Anklage gegen Peter Carrington auswirken würde.
    »Selbst wenn Walker wertvolle Gemälde gestohlen und durch Kopien ersetzt hat, heißt das noch lange nicht, dass er Susan umgebracht hat. Und vieles von dem, was Althorp erzählte, sind nur Gerüchte«, sagte
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