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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück
Autoren: Sheila O'Flanagan
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nicht.
    »Sieht so aus, als dürfte ich dich einfach nicht aus den Augen lassen«, sagte er. »Weißt du noch, wie du allein nach Ägypten gefahren bist? Du bist gestolpert und hast dir den Knöchel verstaucht.«
    »So schlimm war das nun auch wieder nicht«, protestierte sie.
    »Und in Rumänien hast du eine Tetanusspritze gebraucht, weil dich ein Hund gebissen hatte.«
    »Okay, das war schon ein bisschen bedenklicher. Ich hatte Angst, der Hund könnte in Wahrheit ein Vampir sein.«
    »Man muss wirklich gut auf dich aufpassen«, meinte Keith kopfschüttelnd.
    »Ich kann allein auf mich aufpassen.«
    »Ja?«
    »Ja.«

    »Also bin ich umsonst gekommen?«
    »Wenn du gekommen bist, um auf mich aufzupassen, dann ja!«
    Er lachte. »Eigentlich bin ich ja gekommen, weil ich …«
    »Weil was?«
    »Weil …« Unvermittelt beugte Keith sich vor und küsste sie. Das war kein Trostkuss, sondern ein richtiger, echter Kuss, wie es sich gehörte. Und er war auch viel, viel besser als der Kuss von Taig. So küsste kein Mann, der nur ihr Freund sein wollte. So küsste nur jemand, der bereits weitaus mehr war, ein Mann, der einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen einnahm. Und das änderte alles.
    Ich liebe ihn, dachte Romy plötzlich. Ich habe ihn immer geliebt. Sie ließ die Kelle fallen, die sie noch immer in der Hand hielt, legte die Arme um seinen Hals, zog ihn an sich und spürte, wie sein Griff um ihre Taille sich verstärkte.
    »Oh«, sagte sie, als Keith sie schließlich wieder losließ.
    »Jawohl. Er war es.«
    »Was?«
    »Er war so gut, wie ich es mir vorgestellt habe.«
    »Ich dachte, ich hätte dich mit meinem Kuss am Flughafen für immer verschreckt«, sagte sie.
    »Hey, das hast du mir jetzt schon tausendmal gesagt«, erwiderte er. »Immer wieder. Andauernd! Und deswegen habe ich gedacht, dass du es vielleicht bereust. Aber ich habe es nicht bereut. Ich stand quasi unter Schock, als du es getan hast. Weil … also, weil ich seit ewigen Zeiten genau dasselbe tun wollte. Aber ich habe es nicht getan, weil du mir nie zu verstehen gegeben hast … Wir waren Freunde, Ro, mehr nicht. Und das wollte ich nicht kaputtmachen. Doch dann hast du mich geküsst! Und ich habe mir gedacht, das liegt vielleicht nur daran, weil du wegmusst und unglücklich bist  – nicht weil du mich wirklich küssen willst. Und dann war es dir auch noch jedes Mal, wenn wir darüber gesprochen haben, fürchterlich peinlich, und du hast größten Wert darauf
gelegt, mir zu versichern, dass es auf keinen Fall so gemeint war. Eines Tages ist mir dann Tanya über den Weg gelaufen, und ich habe es ihr erzählt. Sie hat nur gesagt, dass ich verrückt sein müsste, wenn ich nicht schnellstens zu dir fliege und dich in die Arme schließe. Sie war immer schon der Meinung, dass wir füreinander geschaffen sind.«
    »Tanya hat das gesagt!« Romy war schockiert.
    »Das hat sie«, bestätigte Keith. »Und die anderen übrigens auch.«
    »Du hast mit ihnen über mich gesprochen?«
    »Über uns.«
    »Ja, denkst du denn, dass es ein ›uns‹ gibt?« Romy sah ihn fragend an.
    »Ich habe eigentlich gehofft, dass es nach diesem Kuss so sein würde.«
    Romy stieß einen tiefen Seufzer aus. »Weißt du, Keith, nach diesem Kuss bleibt uns gar nichts anderes übrig!«
     
    Romy kehrte um einiges später als geplant zu Veronica zurück.
    »Nette Hütte«, sagte Keith, als Romy mit der Fernbedienung das Tor öffnete und in die Einfahrt einbog. »Bist du sicher, dass deine Mutter nichts dagegen hat, wenn ich hier so einfach hereinschneie? Ich kann auch woanders bleiben.«
    »Glaub mir«, meinte Romy und stieg aus dem Wagen, »sie wird den roten Teppich für dich ausrollen vor lauter Freude darüber, dass ich tatsächlich einen Freund habe und dass mich allen Ernstes ein Mann attraktiv findet.«
    Keith warf seinen Rucksack über die Schulter und folgte Romy ins Haus.
    »Ich bin wieder da!«, rief sie. »Tut mir leid, dass es so spät geworden ist.«
    Dann ging sie in die Küche und blieb so abrupt stehen, dass Keith fast in sie hineingelaufen wäre.

    Dort standen Veronica und Will Blake keinen Schritt voneinander entfernt. Veronicas Haar war zerzaust, und sie versuchte hektisch, es zu glätten. Will warf Romy einen schuldbewussten Blick zu.
    »Hallo, Mam«, sagte Romy amüsiert. »Du hast nicht vergessen, dass wir heute Abend bei Darragh und Giselle eingeladen sind?«
    »Nein«, antwortete Veronica, »Will wollte gerade gehen.«
    »Ja«, sagte Will rasch, »ich bin
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