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und ein Kater mit Koepfchen

und ein Kater mit Koepfchen

Titel: und ein Kater mit Koepfchen
Autoren: Usch Luhn
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keinen Fall.
    Gerade als wir wieder auf der Hauptstraße sind, ruft Mama plötzlich: „So was Dummes, Sebastian. Jetzt haben wir die Äpfel ja dort vergessen. Na, macht nichts. Ich habe noch jede Menge Pflaumen zu Hause. Dann backe ich eben einen Zwetschgenkuchen.“ Und dann strahlt sie ihn oberglücklich an.

Als wir wieder zu Hause sind, legt Mama auf der Stelle mit dem Kuchenbacken los. Anscheinend kann sie sich überhaupt nicht daran erinnern, was mit Susi passiert ist.
    Besorgt knöpfe ich mir Sebastian vor. „Muss Mama nicht zum Arzt, weil die Schlange sie hypnotisiert hat?“, frage ich.
    Sebastian Pfeffer schüttelt vergnügt den Kopf. „Nö, keine Sorge, Maxie. Sie soll heute einfach mal machen, was ihr Spaß bereitet. Wenn sie fünf Kuchen hintereinander bäckt, schadet das auch niemandem.“
    Stimmt eigentlich. Und Pflaumenkuchen mit Streuseln gab es schon ewig lange nicht mehr bei uns.
    „Tschüss, Maxie“, sagt Herr Pfeffer und kneift mir in die Wange. „Ich komme später auf eine Tasse Schokolade vorbei. Frau Glöckner braucht ihr Auto wieder.“ Er zwinkert noch schnell Herrn Schiller verschwörerisch zu und dann ist er weg.
    „Soll ich dir helfen, Mami? Teig schlagen oder so?“
    Mama schwenkt den Schneebesen wie ein Schwert und ruft: „Das schaffe ich schon alleine. Geh du lieber nach oben und mach deine Hausaufgaben. Aber ordentlich. Ich gucke mir später alles ganz genau an.“
    Okay. Sebastian hatte Recht. Mama ist bereits auf dem Weg der Genesung. Sonst würde sie sich nicht für meine doofen Hausaufgaben interessieren.
    Hausaufgaben sind ungefähr das Letzte, worauf ich momentan Lust habe. Mir schwirrt der Kopf. Sebastian hat mich mit seinem Rap echt umgehauen. Hätte ich nie für möglich gehalten, dass er so etwas hinkriegt. Und dass er Mama vor einem richtigen Ungeheuer rettet, schon gar nicht. Fast so cool wie Papa.
    Ich kann es gar nicht erwarten, Kassia alles brühwarm zu erzählen. Aber die hat heute Nachmittag einen Spezialkurs Mathe, sogar freiwillig, und Jule hat einen Ausmistjob im Reitstall. Noch freiwilliger. Ich sage es ja: Meine Schwestern sind echt speziell.
    Was würde ich eigentlich machen – also freiwillig? Keine Ahnung. Aber wenn ich lang genug darüber nachdenke, fällt mir bestimmt etwas ein.
    Ich weiß nicht, wie lange ich so herumsitze und einfach in die Luft starre. Wieder einmal jagen mir tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf. Viele coole Raps. Und ein paar neue Melodien. Musik. Genau, das mach ich freiwillig. Auf jeden Fall, rund um die Uhr.
    „Hi, Maxie. Hab gehört, bei euch ist echt was los.“
    Jonas! Vor Schreck halte ich die Luft an. Wieso habe ich ihn gar nicht kommen hören? Verdammt.
    „Hast du gepennt? Du guckst mal wieder wie eure Kaninchen.“ Er grinst verlegen.
    Grrr. Auf den Mund gefallen ist die Pfefferbacke nicht. Genauso wenig wie ich übrigens.
    „Hei. Hast du sonst nichts zu tun? Froschkönige ärgern oder der Königin ihr Kind klauen?“, kontere ich lässig.
    „Nö“, er wird tatsächlich ein wenig rot. „Ich hatte was anderes zu tun. Öhm. Das wollte ich dir dann doch selbst vorbeibringen.“
    Ganz ehrlich: Ich verstehe nur Bahnhof. Und das macht mich gerade ziemlich nervös. Vor allem, weil der Junge nichts tut, außer dumm herumstehen und mich angucken.
    „Cooler Rap heute in der Schule“, sagt er schließlich. „Hast du das ernst gemeint?“
    Ahhh. Es ist sicher nicht gesund, dass ich so oft die Luft anhalte. Schließlich brauchen meine Gehirnzellen Sauerstoff zum Denken. Vor allem, wenn Jonas irgendwelche durchgeknallten Sachen sagt, die nur Kassias Marsmännchen kapieren.
    Atmen, Maxie, höre ich Kassias Stimme. Einfach ganz normal durchatmen.
    „Atmen“, sage ich laut zu mir. „Atmen“.
    „Häh?“
    Jetzt steht zur Abwechslung Jonas auf dem Schlauch und es freut mich, dass er dabei genauso dumm aus der Wäsche guckt wie ich wahrscheinlich gerade eben.
    „Klar habe ich das so gemeint“, antworte ich ruhig. „Glaubst du etwa, ich bitte 300 Kinder, Tatze zu suchen, und in der kleinen Pause sage ich dann: ,April, April‘?“
    Jonas verdreht die Augen. „Nee, das andere in dem Rap. Du weißt schon.“
    „Nee, weiß ich nicht“, antworte ich.
    Wir gucken uns stumm in die Augen und plötzlich denke ich: Bestimmt hat das bei Mama heute Morgen mit dem Angucken auch so ähnlich begonnen und schwups, war es passiert.
    „Okay, also ich zeig dir mal was. Aber bitte flipp jetzt nicht gleich aus.“ Er holt eine
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