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und ein Kater mit Koepfchen

und ein Kater mit Koepfchen

Titel: und ein Kater mit Koepfchen
Autoren: Usch Luhn
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Hallo! Da bin ich wieder, Maxie. Die aktuelle Lage bei Familie Buntschuh, also bei uns: alles ganz normal chaotisch. Außer einer riesengroßen Überraschung. Aber die verrate ich natürlich nicht sofort. Hihi. Schön der Reihe nach …
    Meine zwei Schwestern sind natürlich so stressig wie eh und je: Kassia sucht nachts immer noch nach ihren Aliens und Jule gibt die Hoffnung, endlich ein richtiges Pony zu bekommen, einfach nicht auf. Dabei ist unser Esel Eddy so süß. Ich sage zu allem nur: Liebe Schwestern, träumt weiter!
    Mein eigener größter Wunsch hört sich dagegen ehrlich gesagt richtig langweilig an: endlich mal eine passable Note in Deutsch. Im Aufsatzschreiben bin ich eine echte Null. Lacht mich nicht aus – für mich ist das die schwierigste Sache überhaupt.
    Unser Nachbar Jonas Pfeffer, der weiß, wovon ich rede. Dem geht es nämlich genauso. Aber das ist nur ein sehr mickriger Trost. Ist es meine Schuld, dass meine Gedanken kreuz und quer durch meinen Kopf galoppieren oder wie eine Horde Flöhe darin herumhüpfen, anstatt Hand in Hand auf das Papier zu spazieren? Meine Deutschlehrerin Frau Glöckner hat vorgeschlagen, dass Jonas und ich …
    „Maxie! Hast du schon wieder mein Fernglas geklaut? Ich ticke irgendwann wirklich aus, wenn du nicht aufhörst, ständig an mein Eigentum zu gehen!“
    Die liebe Kassia. Na, habe ich zu viel versprochen? Sie stürmt wie eine Furie in mein Zimmer, reißt meinen Schrank auf und fängt an, hektisch in meinen Klamotten zu wühlen.
    „Ei-gen-tum!“, äffe ich sie nach. „Bist du Großgrundbesitzerin oder was? Was kümmert mich dein blödes Fernglas? Und überhaupt: Pfoten weg von meinen Sachen!“ Ich ziehe sie aus dem Schrank heraus und schiebe sie Richtung Flur.
    „Boah, Maxie!“, meckert sie noch, als ich die Tür vor ihrer Nase zudrücke. „Wenn ich dahinterkomme, dass du es doch hast, dann …“
    Ich wiehere auf. „Was ist dann? Ich denke, du bist strikt gegen körperliche Gewalt!“
    Kassia poltert wütend die Treppen hinunter.
    Ich muss grinsen. Dieses Schwesterlein wird sich erst einmal nicht mehr hier oben blicken lassen. Dann kann ich ja gleich wieder gefahrlos durch mein – öhm … ich meine Kassias – Fernglas die Nachbarschaft beobachten. Ist immer gut zu wissen, was dort bei den Pfeffers so los ist.
    Von meinem Dachfenster aus habe ich einen idealen Blick in Jonas’ Zimmer. Der Streber sitzt an seinem Schreibtisch. Würde mich brennend interessieren, ob er Hausaufgaben macht oder nur so tut. Schade, dass ich ihn mit dem Fernglas nicht näher heranzoomen kann. Ich weiß echt nicht, warum sich Kassia so aufregt. Mit diesem Ding kann man nicht mal 30 Meter weit gucken. Wie soll man damit einen Außerirdischen entdecken können? Zurückgeben werde ich es ihr trotzdem nicht sofort. Ich verstaue es erst einmal wieder in meinem Schreibtisch.
    Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei Frau Glöckner. Zuerst hat sie vorgeschlagen, dass Jonas und ich alles, was wir erleben, in ein Tagebuch schreiben, damit wir lernen, dass Gedanken ganz gemütlich aus dem Kopf aufs Papier wandern können, ohne dabei ständig Purzelbäume zu schlagen.
    Hört sich schnarchlangweilig an, oder?
    Dann wollte sie, dass Jonas und ich uns jeden Tag einen Brief schreiben, mindestens bis zur nächsten Klassenarbeit. Jonas steht nämlich noch eine halbe Note schlechter als ich.
    Was für eine oberpeinliche Idee. Wir sind doch kein Liebespaar!
    „Maxie, du hast mir doch versprochen, dass du heute mit mir Englisch übst …“
    Ahhhhhh! Eine Heulboje hört sich im Vergleich zu Jule echt lustig an. Meine jüngste Schwester schlurft mit hängenden Schultern ins Zimmer und schaut mich mit diesem todtraurigen Blick an, bei dem ich mir immer vorkomme wie eine der bösen Stiefschwestern von Aschenputtel.
    Jules Probleme möchte ich haben! Nur weil sie ein einziges Mal in ihrem stressfreien Leben eine Vier in Englisch geschrieben hat, geht wirklich nicht gleich die Welt unter.
    „Kann man nicht mal eine Sekunde allein sein?“, sage ich schroffer als geplant. Ich habe dieses Knuddelmonster ja total lieb. Dass Mama allerdings ausgerechnet mich dazu verdonnert hat, mit Jule zu üben, ist echt ein Witz. Nur weil meine allerbeste Freundin Paula in London wohnt, heißt das noch lange nicht, dass ich den Durchblick in Englisch habe. Jules Note kann durch mich eigentlich nur noch schlechter werden.

    „Ich muss noch für das Diktat üben“, sagt sie klagend.
    „Jetzt nicht,
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