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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut
Autoren: Kari Erlhoff
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anrufen!«
    »Nicht doch, das käme uns gar nicht gelegen!« Der kleine Mann stand im Türrahmen, in der Hand eine Pistole. Aus der Nähe betrachtet, erinnerte sein Äußeres an eine Eule. Die dünnen roten Haare standen ihm in zwei Büscheln vom Kopf ab und seine Nase hatte entfernt die Form eines Schnabels. Das Bild verstärkte sich, als er den Kopf schief hielt und die Jungen mit einem belustigten Blick fixierte. »Aber es ist reizend, dass ihr uns die Schwefelsäure bringt!«
    »Sieh einer an!« Der große Blonde trat hinter seinen Kollegen. »Ihr wolltet wohl gerade Verstärkung anfordern.« Er zog eine verknickte Zigarette aus der Tasche und zündete sie umständlich an.
    »Nein!«, sagte Justus abwehrend. »Ich wollte doch nur die Feuerwehr anrufen. Weil es im Keller brennt! Und das Krankenhaus! Eine Freundin von uns schwebt in Gefahr!«
    »Das mit dem Feuer überprüfen wir!« Der Große paffte hektisch Rauch in den Raum. »Und wehe, du hast uns angelogen. Aber eure Freundin ist uns egal!«
    »Geh du in den Keller und sieh nach, ob es da wirklich brennt!«, sagte der Rothaarige zu seinen Kollegen. dann wandte er sich an die Jungen. »Ihr kommt mit mir!«
    »Ich … ich … darf ja wohl noch etwas zum Anziehen mitnehmen!« Justus deutete auf die Jeansjacke und die zerknüllten Sachen, die aus dem Wäschekorb raushingen. »Es geht auch ganz schnell!«
    »Wehe, wenn nicht!« Der Blonde machte eine fahrige Handbewegung und verstreute dabei Asche auf dem Fußboden. »Du hast zwei Sekunden!«
    »Zwei!« Der Rothaarige hielt wie zur Bestätigung zwei Finger hoch. Er grinste.
    »Ja … d…danke«, spielte Justus den Unsicheren. Er griff schnell nach der Jacke. Damit er keinen Verdacht erregte, schnappte er sich eine Handvoll Sachen aus dem Korb. »Ich … ziehe mich dann unten um!«
     
    »Was soll das?« Sunshine von Atlantis drehte sich unwirsch um, als der Rothaarige mit dem tropfnassen Justus und Bob in das Studierzimmer des Alchemisten trat. »Ich hatte Sie gebeten, die Jungen aus dem Spiel zu lassen!«
    »Sie sind im Haus rumgelaufen«, erklärte der Mann.
    »Na und? Sollen sie doch! Wo ist das Problem? Was ich hier mache, ist absolut legal. Wenn Sie nicht so gewaltsam eingegriffen hätten, wäre ich längst am Ziel! Ich brauche keine Pistolen und …«
    »Miss, Sie machen Ihre Arbeit, wir erledigen unsere. Und mit Verlaub gesagt haben unsere Methoden Sie nicht zu interessieren!« Der Rothaarige stellte den Sicherheitsbehälter vor Sunshine ab. »Wir haben die Schwefelsäure. Der Rest liegt nun in Ihrer Hand. Und lassen Sie sich von diesen Jungen helfen, wenn Sie wieder einmal nicht weiterwissen!«
    »Jaja!« Hektisch öffnete Sunshine den Behälter. Auf ihrem Gesicht konnten die Jungen rote Flecken erkennen. Ihr Haarknoten hatte sich aufgelöst und einzelne Strähnen fielen ihr wirr ins Gesicht.
    »Das Feuer ist aus. Da ist nur noch Rauch.« Der Blonde trat ins Zimmer und musterte den Tisch mit den Reagenzgläsern. Dabei zog er eine neue Zigarette aus seiner Tasche und zückte sein Feuerzeug.
    »Ich kann nicht arbeiten, wenn Sie mir so über die Schulter gucken!«, beschwerte sich Sunshine, während sie einen Glasbehälter mit Kochsalz aus dem Regal nahm. »Außerdem muss ich Sie bitten, hier drinnen nicht zu rauchen. Oder wollen Sie, dass alles in die Luft fliegt? Ich arbeite hier mit gefährlichen Chemikalien!«
    Der Mann sagte nichts, steckte aber die Zigarette missmutig zurück in die Tasche.
    Justus zog unterdessen sein nasses Hemd aus und warf es auf den Boden. Betont umständlich wühlte er in Allies Anziehsachen. Zum Glück waren die beiden Männer gerade mit Sunshine beschäftigt und beachteten ihn kaum.
    Justus’ Hände fanden das Handy. Blind tippte er eine Textnachricht an Peter: »SOS – ?Nr.1«. Das musste reichen. Peter würde verstehen, dass der Erste Detektiv, also das Fragezeichen Nummer 1, in Not war.
    »Bist du bald fertig oder brauchst du eine Ankleidehilfe?«, spottete der Rothaarige.
    »Ich … äh … bin gleich so weit!« Justus, der gerade Peters Nummer eingegeben hatte, drückte auf »Senden«. »Das hier ist … nicht ganz meine Größe.« Der Erste Detektiv zwängte sich mit aller Kraft in ein Oberhemd. Die Nähte knackten bedenklich und er musste die Knöpfe am Bauch offen lassen. Noch unangenehmer war die graue Jogginghose, die er mühsam über seine nassen Boxershorts zerrte. Justus knurrte leise, aber dann besann er sich. Es hätte schlimmer kommen können. Allie war für
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