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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut
Autoren: Kari Erlhoff
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verbarrikadiert war! Die Tür bewegte sich knirschend ein paar Millimeter.
    »Du meine Güte!« Bob sprang auf. »Das geht nicht gut! Die ist doch total verrostet!« Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, als auch schon ein Bild von der Wand fiel.
    Mit zwei Schritten war Justus bei dem »Spion«, einem von innen verspiegelten Rohr, mit dem man den Schrottplatz überwachen konnte. Er drehte das Gerät hin und her. Wer immer jedoch draußen an der alten Tür ruckelte, befand sich im toten Winkel. Justus sah nur ein paar Kunden und Onkel Titus, der gerade eine Reihe von alten Kaugummiautomaten aufstellte. Niemand achtete auf die Zentrale.
    Das kleine Regal neben der Tür wackelte. Einige Bücher und ein Sport-Pokal kippten um.
    »Na warte!«, knurrte Peter. »Wenn der sich hier reintraut, dann …« Weiter kam er nicht. Die Schiebetür gab mit einem letzten, hässlichen Quietschen nach und rollte zur Seite. Gleißendes Tageslicht durchflutete die Zentrale. Die Jungen blinzelten und hoben die Hände schützend vor die Augen.
    »Und ich dachte schon, ich brauche ein Schweißgerät, um euch zu besuchen!«, sagte eine wohlbekannte Stimme. »Was ist? Freut ihr euch nicht, mich zu sehen?« Ein sportlich gekleidetes Mädchen mit langen hellbraunen Haaren schlenderte zum Schreibtisch hinüber und ließ sich auf der Tischplatte nieder. Sie war mindestens zehn Zentimeter gewachsen, ihre Schultern waren breiter und ihre Stimme klang rauer, aber die drei ??? erkannten ihr Gegenüber sofort. »Allie Jamison!«, sagten sie wie aus einem Mund. Fröhlich oder gar glücklich hörte es sich allerdings nicht an. Bereits zweimal hatten sie im Auftrag des eigenwilligen und impulsiven Mädchens Fälle übernommen. Dann hatten Allies Eltern ihre Tochter auf ein Internat geschickt und der Kontakt zu ihr war mehr oder weniger abgebrochen – was die drei ??? nie besonders bedauert hatten.
    »Für gewöhnlich klopft man an.« Justus wandte seinen Blick demonstrativ von dem Mädchen ab und begann, erneut in der Kiste zu wühlen, während Peter und Bob versuchten, die widerspenstige Tür wieder an ihren alten Platz zu ziehen. Allie hingegen tat so, als wäre sie ein gern gesehener Gast. In aller Ruhe studierte sie die Pinnwand der drei ???, auf der es ein paar Zeitungsausschnitte mit Berichten über gelöste Fälle gab. »Sieh einer an, ihr seid also tatsächlich immer noch im Detektivgewerbe tätig. Hier in Rocky Beach hat sich doch wirklich nichts verändert. Man könnte meinen, die Zeit wäre einfach stehen geblieben.«
    Justus sah zu Allie hinauf, als hätte sie gerade etwas besonders Albernes gesagt. »Zu deiner Information: Wir sind erfolgreicher denn je und konnten bereits weit über hundert Fälle lösen, während du in San Francisco irgendwelche zweitklassigen Schauspielkurse besucht hast!«
    Allie grinste selbstsicher. »Du bist nur neidisch, weil meine Eltern mir Sommerferienkurse am City College bezahlt haben.«
    »Könnte ich jetzt bitte in Ruhe für meine Chemie-Arbeit lernen?«, unterbrach Peter die beiden. »Ich weiß ja nicht, wie es in deinem Internat ist, aber wir haben hier erst in zwei Wochen Ferien und bis dahin auch noch einige Prüfungen.«
    »Außerdem sind wir aktuell sehr beschäftigt.« Justus schraubte an einer alten Taschenlampe herum.
    »Schade.« Allie stand auf und wandte sich zur Tür. »Ich dachte, es würde euch interessieren, dass ich verflucht wurde und nur noch zwei Tage zu leben habe!«

Verflucht
    »Aha!« Justus verschränkte die Arme und sah Allie mit mäßigem Interesse an. »Und jetzt willst du die Dienste der drei ??? in Anspruch nehmen.«
    »Etwas mehr Mitgefühl wäre hier sicherlich angebracht.« Allie setzte sich wieder auf den Schreibtisch. »Aber du liegst richtig. Ich brauche kostengünstige Hilfe von Leuten, die auf ungelöste Rätsel, absurde Verschwörungen und diesen ganzen Kram spezialisiert sind. Da lag es nahe, mich an euch zu wenden.«
    »Wenn du möchtest, dass wir den Fall übernehmen, brauchen wir schon genauere Informationen über die Sachlage.«
    »Wie ich schon sagte: Ich wurde verflucht«, sagte Allie. Im Licht der Schreibtischlampe konnten die Jungen die dunklen Schatten unter ihren Augen sehen. Sie wirkte müde und abgespannt.
    »Mit so einer Aussage ist prinzipiell wenig anzufangen«, fuhr Justus betont sachlich fort. »Im Übrigen kann man davon ausgehen, dass Menschen erstens nicht einfach so verflucht werden, es zweitens – was eigentlich erstens widerspricht – gar keine
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