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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
Autoren: Julie Garwood
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dieses Verrats sind wir gegen ihn in den Krieg gezogen!«
    »Das ist nicht genug«, tat Connor diesen Einwand barsch ab. »Wenn ich mit ihm fertig bin, dann kann dein Vater seinen Kopf wieder hoch tragen.«
    Quinlan mußte plötzlich lachen. »Findet Ihr nicht auch, daß Gott seine Hand im Spiel gehabt haben muß? Ich meine, wir wußten bis heute morgen ja nicht einmal den Namen der Frau, die Ihr entführen wollt. Könnt Ihr Euch noch an sie erinnern?«
    »Ich wüßte nicht, wie ich sie hätte vergessen sollen. Im übrigen habe ich nun einen weit besseren Grund, den ich Alec nennen kann.«
    »Euer Bruder wird dennoch toben.«
    »Nein. Er wird sich freuen, wenn er erst einmal hört, daß die Engländerin sich vor langer Zeit mit mir verlobt hat!«
    »Und was genau wollt Ihr ihm sagen?«
    »Die Wahrheit. Sie hat mich ja schließlich gebeten, sie zu heiraten. Und tu nicht so, als hättest du das vergessen. Du hast mindestens eine Woche gelacht.«
    Quinlan nickte. »Sie hat Euch sogar dreimal gebeten. Dennoch möchte ich Euch daran erinnern, daß das Jahre her ist. Sie wird es mit Sicherheit vergessen haben.«
    Connor lächelte. »Macht das etwas aus?«
     
    Lady Brenna verspürte ganz plötzlich das unheimliche Gefühl, daß jemand oder etwas sie beobachtete. Sie kniete am Ufer eines kleinen Bachs und trocknete sich gerade Hände und Gesicht mit einem bestickten Tuch ab, als sie etwas hinter sich spürte.
    Sie versagte sich jede hastige Bewegung, weil sie wußte, daß es unklug gewesen wäre, aufzuspringen und wie ein aufgescheuchtes Huhn ins Lager zurückzuerinnern. Wenn ein wildes Tier hinter ihr her war, würde sie mit hastigen Bewegungen erst recht seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    Sie zog den Dolch aus ihrem Gurt und erhob sich langsam, während sie sich gleichzeitig umdrehte und sich gegen das wappnete, was im finsteren Unterholz auf sie lauern mochte.
    Doch da war gar nichts. Sie wartete ein paar Augenblicke, ob sich etwas Bedrohliches zeigen würde, doch nichts geschah. Das einzige Geräusch, das sie hörte, war das Klopfen ihres Herzens.
    Es war ausgesprochen dumm von ihr gewesen, sich so weit vom Mittagslager zu entfernen. Wenn ihr etwas zustieß, war sie ganz allein dafür verantwortlich, und hätte sie sich nicht so dringend nach einem Moment des Alleinseins gesehnt, würde sie gewiß auch an die möglichen Konsequenzen gedacht haben. Sie wäre zwar dennoch fortgegangen, nicht aber, ohne Pfeil und Bogen mitzunehmen.
    Hatte sie denn ihre Instinkte zu Hause gelassen? Nun, das war wohl so, denn sie fühlte sich noch immer beobachtet, was sie sich überhaupt nicht erklären konnte.
    Brenna kam zu dem Schluß, daß sie sich einfach albern benahm. Wenn jemand oder etwas in der Nähe gewesen wäre, dann hätte sie ihn oder es mit Sicherheit schon gehört. Papa hatte oft gesagt, wie außergewöhnlich ihr Gehör war; prahlte er Freunden gegenüber nicht immer damit, daß sie das erste Herbstblatt, das sich von einem Baum löste, fallen hören konnte? Natürlich war das eine Übertreibung, doch ein Quentchen Wahrheit steckte darin. Sie hörte tatsächlich die leisesten Geräusche.
    Doch nun hörte sie … nichts! Wahrscheinlich war sie einfach überreizt. Die anstrengende Reise hatte sie erschöpft. Ja, das mußte es sein. Sie war einfach todmüde und bildete sich Bedrohungen ein, die keine waren.
    Laird MacNare. Der Himmel mochte ihr beistehen. Jeden freien Augenblick, den sie hatte, wandten sich ihre Gedanken ihrem zukünftigen Ehemann zu. Und dann mußte sie sich gewöhnlich übergeben. Sie war froh, daß sie heute noch nichts gegessen hatte, denn bestimmt hätte sie an diesem Tag schon mehrmals erbrechen müssen. Dabei war es eine Tatsache, daß sie den Mann noch nie getroffen hatte; es war möglich, daß sie sich vollkommen falsche Vorstellungen machte. MacNare mochte durchaus nett sein. All die scheußlichen Geschichten, die sie über ihn gehört hatte, konnten falsch sein. Gott, sie hoffte es von ganzem Herzen. Sie wollte nicht mit einem brutalen Kerl verheiratet sein, wollte sich nicht einmal vorstellen, wie ein Leben an der Seite eines solchen Mannes aussehen mochte. Oh, Himmel, wie sehr hatte sie ihren Vater angefleht und zu überreden versucht, seine Wahl für sie rückgängig zu machen, aber er hatte einfach nicht auf sie gehört. Aber das tat er schließlich so gut wie nie.
    Und wie er es ihr mitgeteilt hatte! So kalt, so herzlos. Mitten in der Nacht hatte er sie wachgerüttelt, um ihr seine
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