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und der verrueckte Maler

und der verrueckte Maler

Titel: und der verrueckte Maler
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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stammelte Onkel Titus. Er hatte vergessen, dass er Hillary hieß, und wurde rot. Hoffentlich merkt Silberhaar nichts, dachte Peter und begann wieder zu schwitzen. Aber der Chef von Safer Security Limited schien jetzt ganz in Gedanken an die moderne Kunst versunken, die er zu Hause in seiner Bucht hervorbrachte. Dabei lächelte er wieder sein feines, nachsichtiges, etwas geheimnisvolles Lächeln.
    Es klopfte und der Kamelhaarmann kam herein. Er blieb an der Tür stehen und sah die beiden Besucher grußlos an. »Kann ich Sie einen Augenblick sprechen, Mr Ashley?«
    Silberhaar stand auf, murmelte eine Entschuldigung und ging hinaus. Durch die Glaswand konnte Peter die beiden draußen auf dem Gang beobachten. Der Kamelhaarmann sprach auf seinen Chef ein. Als der zurückkam, war er wie verwandelt. »Tut mir leid, Gentlemen«, sagte er und blieb vor Titus Jonas stehen. »Dringende Geschäfte. Sie überlegen sich am besten noch einmal, welchen Typ Sie haben wollen. Meine Sekretärin gibt Ihnen alle Broschüren mit und Sie melden sich, wenn Sie sich entschieden haben. Hinsichtlich der Lieferfristen werden wir dann unser Möglichstes tun.« Er sprach jetzt kühl und geschäftsmäßig und wirkte ziemlich nervös.
    Sie verabschiedeten sich und gingen ins Büro der Sekretärin. Miss Clayburn war eine rundliche Endvierzigerin und kurz davor, im Dienste der Firma zu ergrauen. Während sie die Unterlagen für Onkel Titus zusammensuchte, klingelte das Telefon. Miss Clayburn meldete sich. Dann nickte sie und stellte das Gespräch durch. »Mr Ashley«, sagte sie, »noch einmal Ihr Bruder.« Sie drückte auf eine Taste und ließ den Hörer fallen.
    Titus Jonas stieß Peter die Ellbogen in die Rippen. »Komm«, flüsterte er, »lass uns fahren.«

Ü berfall auf Justus
    Es war wieder ein sehr warmer Abend geworden. Justus beschloss, auch heute nicht im Bett, sondern vor dem Campingwagen unter freiem Himmel zu schlafen. Ihm ging alles Mögliche durch den Kopf und er ärgerte sich, dass er in diesem Fall einfach keinen klaren Gedanken fassen konnte. Virginia Bloomingdale kam ihm in den Sinn und dann der alte Hamilton, der vielleicht einen genauso gleichgültigen Vater gehabt hatte wie Alex, und dann hörte er wieder die Stimme des Kamelhaarmanns.
    Er schlief ein und fing schon bald an zu träumen. Er sah Peter, Bob, Lys und Silberhaar, wie sie alle miteinander auf den Knien rutschend ein riesiges Gemälde malten, mit einem rotierenden roten Punkt und einer explosionsartig wachsenden Zahl von Laternenpfählen, die von Lastwagen ohne Führerhaus abtransportiert wurden. Auf den Lastwagen stand »Safer Security Limited«. Dann fuhr Lys mit ihrem gelben Fahrrad und langen gelben Haaren auf eine Lichtung, winkte und rief ihm zu, er solle die Finger von der Sache mit den gelben Gemälden lassen.
    Justus wollte gerade antworten, sie hätten einen Auftrag von Onkel Titus. Aber es ging nicht. Irgendetwas war in seinem Mund und er wollte es ausspucken, aber auch das ging nicht. Eine Hand drückte ihm das Zeug fest wieder hinter die Zähne zurück. Er versuchte, die Hand wegzustoßen, jedoch vergeblich. Hände und Beine waren sehr schwer geworden, taten weh und ließen sich nicht bewegen.
    Justus öffnete die Augen. Der Mond stand silberhell am Himmel. Gegen den bläulichen Nachthimmel hoben sich scharf die drei Figuren ab, die auf seinen Gliedmaßen hockten. Justus versuchte, etwas zu sagen, aber die Hand, die den Knebel in seinem Mund hielt, drückte noch fester zu.
    »Pass auf, dass er nicht erstickt.« Die Stimme kam von der Gestalt, die auf seinen Unterschenkeln Platz genommen hatte. Justus wollte sie abschütteln und die Beine anziehen, aber es war unmöglich. Er hörte sich stöhnen. Sein Herzschlag dröhnte in den Ohren.
    Der Kerl auf seinen Beinen war maskiert, so viel konnte er jetzt erkennen. Der zweite, der mit seinen Knien Justus’ rechten Arm zu Boden presste, hatte sich ebenfalls eine Mütze tief in die Stirn gezogen und einen roten Schal umgebunden, der bis unter die Augen reichte. Von dem Mann auf seinem linken Arm sah Justus nur den Rücken.
    »Wir lassen lockerer, wenn du keine Zicken machst, okay?« Es war wieder der Mann an Justus’ Beinen, der sprach.
    Justus nickte. Gegen diese Übermacht kam er ja doch nicht an. Er hörte sich selbst etwas grunzen. Die Griffe der drei lockerten sich etwas.
    »Ihr habt eine Warnung bekommen, eure Nase nicht in bestimmte Sachen zu stecken, die euch nichts angehen. Ihr habt diese Warnung
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