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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein
Autoren: Sheridan Winn
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zu.
    »Danke«, antwortete diese. »Du aber auch!« Verenas außergewöhnlich schöne Stimme hatte ihren Teil dazu beigetragen, dass sie die Regionalmeisterschaft gewonnen hatten. Sie hatte wundervoll gesungen und war stolz auf das Ergebnis.
    Seit Verena den Samstagnachmittag bei einem Softballspiel auf Cantrip Towers verbracht hatte, mochte sie die Cantrip-Schwestern recht gern, auch wenn sie Flame gegenüber vorsichtig blieb. Sie und Flame waren sich einfach zu ähnlich. Beide Mädchen waren sowohl klug als auch sportlich. In der Schule wetteiferten sie tagtäglich um gute Noten und Anerkennung. Und zu allem Überfluss mochten beide denselben Jungen: Quinn McIver mit den dunklen Augen, was die Sache nicht einfacher machte.
    In Marinas Gegenwart jedoch fühlte Verena sich wohl. Als Einzelkind, das sich sein Zuhause mit einer kaltherzigen Großmutter teilte, sog sie Marinas Freundlichkeit in sich auf wie ein Schwamm.
    »Das haben wir wirklich toll hingekriegt!«, sagte Marina. »Du kommst doch mit nach London, oder?«
    »Ja, klar.« Verena lächelte. »Kaum zu glauben, dass ich in der Royal Albert Hall singen werde! Ich bin mir nur nicht sicher, ob meine Großmutter mitkommt. Sie mag London nicht und scheint kein bisschen interessiert daran, mich singen zu hören.«
    »Wie schade«, sagte Marina. Verena tat ihr leid, aber dass Glenda nicht zum Konzert kommen würde, nahm sie erleichtert zur Kenntnis. »Weißt du schon, wie du nach London kommst?«, fragte sie.
    »Ich werde wohl eine Mitfahrgelegenheit brauchen. Übernachten kann ich bei meinem Vater in der Stadt.«
    »Ich frage Mum, ob du mit uns fahren kannst, wenn du möchtest«, schlug Marina vor.
    »Danke, das wäre nett«, erwiderte Verena erleichtert.
    In diesem Moment beendete Flame ihre Unterhaltung mit Mr Taylor. Als sie entdeckte, dass Marina sich mit Verena unterhielt, verlor ihr Gesicht schlagartig jegliche Farbe.
    Im selben Moment wandte auch Marina sich um und sah, dass Flame sie anstarrte, das Gesicht weiß wie ein Bettlaken. Sie warf ihrer älteren Schwester einen irritierten Blick zu.
    Verena blickte von einer Schwester zur anderen. Sie hatten gerade den Sieg der Regionalmeisterschaft gefeiert, und jetzt starrte Flame Cantrip sie angsterfüllt an.
    Was ist bloß los, überlegte Verena ratlos. Was glaubt sie, habe ich getan?
    Verena und Marina sahen sich einen Moment lang mit hochgezogenen Augenbrauen an, und als sie wieder zu Flame blickten, war diese verschwunden.
    ***
    Zu Hause auf Cantrip Towers war Dad auf dem Weg in sein Arbeitszimmer, eine Tasse Kaffee in der Hand. An manchen Tagen arbeitete er in seinem Architekturbüro in der Stadt, an anderen zu Hause. Er summte vor sich hin, wie er es häufig tat, wenn er gute Laune hatte.
    Ich frage mich, ob die Drysdale das Finale erreicht hat, dachte er, als er die Tasse auf seinem Schreibtisch abstellte.
    Er setzte sich und trank ein paar Schlucke Kaffee, während er über die Woche nachdachte, die vor ihm lag. Dann fiel sein Blick auf den Brief von Oswald Foffington-Plinker. Er lag zuoberst auf dem Poststapel und war leider nicht zu übersehen.
    »Verflixt nochmal«, brummte Dad. Einen Moment wünschte er sich, er wäre auf direktem Weg in sein Büro in der Stadt marschiert und hätte den Brief erst gar nicht gesehen. Er hatte ihn schon vor über einer Woche gelesen und seitdem nicht mehr angerührt.
    Dad lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, öffnete den teuer aussehenden weißen Umschlag und faltete den Brief auseinander.
    Da stand es: Oswald Foffington-Plinker wollte Cantrip Towers und das Grundstück, auf dem es stand, kaufen.
    Dads Herz zog sich zusammen, genau wie beim ersten Mal, als er den Brief gelesen hatte. Er kratzte sich am Hinterkopf und seufzte, als plötzlich das Telefon klingelte.
    »Hallo, Colin Cantrip?«
    «Guten Morgen, Colin, alter Knabe, Oswald am Apparat.«
    »Guten Morgen, Oswald«, antwortete Dad vorsichtig.
    »Ich rufe wegen meines Angebots an. Hast du kurz Zeit?«, sagte Oswald mit einer Stimme, die schmierig und entschlossen zugleich klang.
    »Ich lese es grade noch mal durch«, sagte Dad.
    »Sehr gut«, erwiderte Oswald. »Ich dachte mir schon, dass du etwas Zeit brauchen würdest, mein Angebot zu überdenken. Ich würde gern einen Termin vereinbaren, damit ich mit meinen Geschäftspartnern vorbeikommen kann, um das Objekt auf Herz und Nieren zu prüfen. Ich bin hundertprozentig überzeugt, dass sich Cantrip Towers erfolgreich in ein Wellnesshotel umwandeln ließe, mit
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